Kapitel 103

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(Tylers Sicht)

Und ehe ich mich versehen konnte knutschten Maddy und ich, ohne Shirt auf meinem Bett. Sie fuhr mit den Händen über mein Sixpack und ich an ihrer Hüfte entlang. Ich war recht überrascht, als sie vorhin einfach an meiner Tür stand. Naja mittlerweile liegt sie unter mir.

Doch kann ich jetzt wirklich mit Maddy schlafen? Es wäre bedeutungslos, so viel steht fest. Und irgendwie würde ich das bloß machen, weil ich mich ablenken will. Ablenken, von dem für mich unerreichbaren Mädchen.

Früher oder später muss ich sowieso mit Maddy schlafen, wenn ich mit ihr zusammen bin. Dann kann ich das auch gleich hinter mich bringen.

Das fühlt sich gerade so an, als ob ich Haily betrügen würde. Warum nur? Wir sind nichtmal zusammen.

Seitdem ich mal mit ihr zusammen war, kann ich keine anderen Mädchen abschleppen oder nur küssen ohne von meinem schlechten Gewissen verfolgt zu werden. Ich hörte in Gedanken auf Maddy zu küssen und starrte in die Leere. „Was ist denn los?" keuchte sie, völlig außer Atem. Ihre Hände lagen noch immer auf meinem Sixpack. Sie hatte mich aus meinen Gedanken geholt. Ich wendete mich zu ihr. „Ähm... es gibt Essen?!" sagte ich unsicher. Eine wirklich super Ausrede, nicht.

Ich konnte mich gerade noch aus Maddys verständnislosem und wütendem Blick befreien. Ich setzte mich neben sie auf die Bettseite und kehrte ihr den Rücken zu.

Jetzt könnte ich mir etwas anhören. „Sag mal hast du sie noch alle? Wir waren gerade dabei endlich einen Schritt weiter zu gehen und du denkst an Essen. Spinnst du?" giftete sie mich wütend an. „Ich will einfach nichts überstürzen". Erschöpft rieb ich mit meiner Hand über mein Gesicht. Kann doch nicht wahr sein, dass ich ohne Haily gar nichts mehr auf die Kette bekomme. „Kannst du vielleicht einfach gehen?" ich drehte meinen Kopf zu Maddy hinter. Ihr sind nach diesem Satz die kompletten Gesichtszüge abgefallen. „Schmeißt du mich gerade ernsthaft raus?" zickte sie ungläubig. Ich kann nicht länger mit ihr rummachen. Erst recht nicht so heftig. Nicht, wenn ich im vollen Bewusstsein nur bei Haily bin. „Ja, gehe jetzt bitte" ich schnappte mir mein Shirt vom Boden und zog es mir wieder über. Genauso, wie Maddy. Diese stapfte wütend auf und brauste mehr als sauer durch die Tür. Okey sie war wütend auf mich und zwar richtig.

Ich stand auf und fuhr mir vor dem Spiegel nocheinmal durch die Haare. Maddy hatte die Frisur völlig durcheinander gebracht. Haily soll bloß nicht auf dumme Gedanken kommen. Das letzte was ich jetzt brauche ist ein weiteres Missverständnis. Zum Beispiel, wenn sie denkt, dass ich mit Maddy geschlafen habe.

Dann ging ich aus der Tür in den Flur. Haily kam gerade die Treppe nach oben, mit dem Handy in der Hand. Sie schaute kurz hoch, bevor sie sich wieder ihrem Handy zu wand.

Irgendwie komisch, im Auto hat sie mich vorhin noch so süß angelächelt und jetzt ignoriert sie mich komplett. Wenn ich mich nicht täusche lag da mehr als Ignoranz in ihrem Blick. Sie ging an mir vorbei in ihr Zimmer. Dabei wollte ich gerade fragen was los ist. Was hat sie jetzt schon wieder?

Ersteinmal gehe ich besser runter essen. Wahrscheinlich bin ich sowieso schon der Letzte.

Ich hatte recht. Alle, außer Katy, waren schon aufgestanden. Sie spielte mit ihren Puppen am Tisch. „Hey Tyler" quickte sie mir entgegen.

„Hey" mehr sagte ich nicht, sondern setzte mich auf den Stuhl. Unterm Tisch zückte ich mein Handy. Oberhalb der Tischplatte biss ich ein Stückchen Brötchen ab. >Ist irgendwas los?< schrieb ich Haily über Whatsapp, da mir ihre betrübte Stimmung schon etwas Sorgen bereitet. Sie war zwar online, antwortete aber nicht.

>Ist etwas passiert?< schrieb ich erneut. Ich will nicht, dass sie so taurig aussieht, wie vorhin. Das kann ich nicht ertragen. Und jetzt schrieb sie endlich zurück.

>Nein es ist nichts passiert. Rein gar nichts. Lass mich doch einfach in Ruhe und verziehe dich aus meinem Leben<

Was? Ich musste die Nachricht zwei mal lesen, um die Bedeutung der Wörter richtig zu verstehen. Ich dachte wir verstehen uns wieder besser? Zumindest beschlich mich dieses Gefühl.

Da habe ich mich wohl getäuscht. Bedrückt steckte ich mein Handy zurück in die Hosentasche und aß weiter.




Only One Person and your Life is changing! TEIL 3Where stories live. Discover now