Kapitel 94

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(Hailys Sicht)

Am Ende der Stunde packte ich ein und lief aus dem Raum. Davor wurde ich von irgendjemandem an den Rand gezogen.

Eine ziemlich aufgebrachte Maddy schaute mich an. Ich hatte das Gefühl aus ihren Augen schießen jeden Moment Blitze. Vielleicht sollte ich schonmal in Deckung gehen oder mir einen Blitzableiter besorgen. „Lass doch endlich mal deine Finger von MEINEM Freund" fauchte sie zwischen zusammengepressten Zähnen hervor.

Ach darum geht's also. Maddy denkt ich will was von Tyler.

>Willst du ja auch<

Halt die Klappe! Will ich nicht. „Ich will nichts von dem Arsch" „Ach komm du erträgst es doch schon die gesamte Zeit nicht, dass ich jetzt die Nummer Eins bin. Nur weil Tyler jetzt mit mir schläft und nicht mehr mit dir. Ich sehe doch das in deinen Augen der pure Neid aufblitzt" „Hast du dir schonmal zugehört? Ich bin absolut nicht neidisch auf dich. Auf was auch? Deinen Rang als Schulbitch will ich bestimmt nicht haben und Tyler kannst du ruhig haben, wenn du gerne ausgenutzt wirst. Ihr könnt so oft miteinander schlafen wie ihr wollt. Mich interessiert das einen Scheißdreck. Ich habe eigentlich immer gehofft, dass du irgendwann wieder normal wirst und wie meine ehemals beste Freundin. Naja da habe ich mich wohl vertan, denn in Wirklichkeit waren wir nie beste Freundinnen."

„Ach Haily, Püppchen, Menschen ändern sich" schmiss sie mir spöttisch entgegen.

Menschen ändern sich?! Ja klar, aber doch nicht so krass. Von nett und süß zu zickig und bitchig. Eine Seite ist ihre Richtige, die andere hat sie bloß vorgespielt. Langsam glaube ich, das bitchig und zickig ihr wahres Gesicht ist und die süße Maddy bloß eine Täuschung aller war. „Aber nur, wenn sie einen guten Grund dafür haben und Neid oder Rache, wie in deinem Falle, ist bestimmt kein guter Grund." Genau soetwas ähnliches hatte Tyler vor fast zwei Jahren zu mir gesagt. Damals hatte er sich für mich geändert und sich meinem Dad gegenüber gestellt. Nur damit er und ich zusammen sein können. Ich musste bei dem Gedanken daran lächeln. Diese Worte von ihm werden mir wohl immer im Gedächnis bleiben. Auch wenn sie womöglich nicht so ernst gemeint waren, wie ich damals dachte. Dennoch war es einer der schönsten Dinge, die mir jemals jemand gesagt hat. „Ach bitte aus welchen bekloppten Sprüchebuch hast du diese Kinderkacke?!" sie verspottet diese Worte, welche Tyler ausgesprochen hat. So eine Zicke. „Das geht dich einen Scheiß an. Viel Spaß noch mit deinem wahren, gehässigen Charakter. Irgendwann wirst du sehen, was du davon hast" ich wollte mich umdrehen und gehen, doch sie hielt mich am Arm fest.

„Wenn das wieder so eine lahme Aktion, wie mit dem Clownsgesicht wird, müsst ihr euch aber etwas besseres ausdenken, um mich unter zubekommen. Diese Aktion war ja mehr als lächerlich" sie lachte harsch auf. Ja klar, aber gestern hat sie so einen mega Aufstand gemacht.

Weil die Aktion zu lächerlich war? Ganz bestimmt nicht.

Sie kam mir mit ihren braunen, gefährlichen Schlitzaugen entgegen. „Halte dich von Tyler fern, sonst wirst du dein blaues Wunder erleben. Mauerblümchen" und sie zog an mir vorbei. Nicht ohne meine Schulter leicht anzurempeln. Eingebildetes Miststück.

Ihr Klackern der Absätze wurde immer leiser und verstummte schließlich komplett. Maddys Drohung war ja gerade mehr als lächerlich.

Doch Chloe hatte Recht behalten. Maddy ist schwerer herunter zu bekommen als gedacht. Sie hat das Schminkdebakel gut weggesteckt. Für meinen Geschmack etwas zu gut.

Chloe kam neben mich „Wow Maddys Ansprache war ja mega knuffig" kommentierte sie emotionslos und schaute nach vorne. Wie hat sie ihre Ansprache genannt? Knuffig? „Knuffig?" Sie wand sich zu mir „Und schwach. Sie beginnt zu bröckeln." Wieder wendete sie sich nach vorne und brach den Blickkontakt ab. „Die Fassade beginnt zu bröckeln" sie schmunzelte verschwörerisch. „Wir brauchen aber noch etwas, was sie viel mehr verletzt. Lange halte ich dieses arrogante Getue nicht mehr aus" brachte ich ein. „Warte es ab. Wir finden ihren großen Schwachpunkt" Chloe ist sich da so sicher. Wieso?

Ich hingegen suchte fieberhaft nach einer Schwachstelle von Maddy. Doch fand keine Einzige. Kenne ich sie wirklich so wenig?

Seufztend lehnte ich mich an den Spind.

Only One Person and your Life is changing! TEIL 3Where stories live. Discover now