Kapitel 115

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(Hailys Sicht)

***Dienstag- Vier Tage vor der Hochzeit***

Tyler und ich verstehen uns wieder gut, ich fasse es noch nicht ganz. Seit dem Kuss gestern, auf der Mädchentoilette gehen wir wieder nett und normal miteinander um. So könnte der Umgang immer sein.

Es war schon fast Abends. Draußen ist die Sonne bereits hinterm Horizont verschwunden, so dass ich das Licht anmachen musste, um etwas zu sehen. Heute war ein nicht so schöner Sommertag.

Ich stand am Fenster und beobachtete das Wetter draußen, wobei ich nur die Umrisse von Bäumen und die beleuchtete Straße sehen konnte.

Es wehte ein kräfiger Wind, vergleichbar mit einem Sturm. Dieser schmetterte die Regentropfen mit voller Kraft gegen mein Fenster. Ein Ast der Eiche krazte ebenso immer wieder das Fensterglas. Und wenn das Wetter schon so richtig mieserabel ist darf natürlich das Gewitter auch nicht fehlen. Am Himmel blitzten öfters grelle Lichstreifen auf, gefolgt von einem Donner, der das Blut in den Adern für kurze Zeit stoppte, ehe es wieder gewohnte Bahnen lief.

Ein Bring, meines Handys lies mich zusammenschrecken und ich ging zu meinem Bett. Ich schnappte mein Handy und lies mich auf die Matratze fallen. Von Brian, mit dem ich heute eigentlich eine Verabredung habe.

Brian: Na? Sehen wir uns gleich?

Eigentlich habe ich überhaupt keine Lust auf dieses Treffen. Ich schaffe es einfach nicht mehr ihm solche Gefühle vorzuspielen, zumindest Momentan.

Nicht nachdem was gestern passiert ist. Das schlechte Gewissen, gegenüber Brian nimmt von Tag zu Tag zu und frisst mich von Innen fast auf. Eigentlich könnte ich auch mit ihm Schluss machen, aber das Problem ist: Er liebt mich wirklich und ich würde ihm das Herz brechen. Das will ich nicht. Außerdem ist er gleichzeitig mein bester Freund und den möchte ich möglichst nicht verlieren, denn als besten Freund brauche ich ihn wirklich. Kommt raus, dass ich die ganze Zeit Gefühle vorgetäuscht habe und ihn sogar mehrmals betrogen habe, dann war es das mit unserer Freundschaft. Für immer. Das wiederum würde mir einen Schmerz ins Herz versetzen. Mir ist allerdings bewusst, dass ich bald mit der Wahrheit rausrücken muss, damit er nicht zu sehr verletzt ist. Aber ich muss mir noch überlegen, wie ich das am Besten anstelle. Es muss schnell passieren so viel steht fest.

Nach langem Überlegen schrieb ich unter einer Ausrede zurück.

Ich: Ähm... Können wir das vielleicht verschieben? Mir geht es nicht so gut.

Man, bin ich ein schlechter Mensch.

Brian: Oh, schade. Macht nichts. Gute Besserung, Schatz.

Ich schrieb noch ein Herz zurück, darauf schmiss ich mein Handy zur Seite und versenkte meinen Kopf seufztend in der Decke.

Nichts ist komlizierter als die Lage, in der ich mich befinde. Außer vielleicht Physik. An meiner Lage bin ich allerdings alleine Schuld. Nur ich.

Plötzlich ging das Licht in meinem Zimmer aus, was mich zu Tote erschreckte. Mein Kopf ging hoch.

Jetzt saß ich in einem dunklen Zimmer. Bitte sage mir nicht, dass wir einen Stromausfall haben.

Angesichts der vorherrschenden Wetterlage wäre das gut möglich. Es klopfte an meiner Tür. Widerwillig ging ich hin und öffnete sie.

Vor mir stand Tyler, mit einer Taschenlampe in der Hand.

Er war nicht alleine. Katy klammerte sich an sein Bein. Anscheinend hatte sie Angst.

Beruhigend strich er ihr über den Kopf. „Wir haben Stromausfall im ganzen Haus, wollen wir mal Jack und Mom anrufen, um zu fragen wo sie bleiben?" „Wo sind die?" mir war nicht klar, dass Lucy und Dad weg waren. Logan und Lynn waren nämlich ihre Wohnung besichtigen. Das bedeutet wir sind wirklich nur zu dritt in dem Haus.

„Sie wollten nochmal zur Hochzeitslocation, irgendwas checken" sagte er locker und zuckte mit den Schultern.

Ich holte noch schnell mein Handy und zu Dritt gingen wir in das Wohnzimmer. Tyler setzte sich mit der immernoch verängstigten Katy auf das Sofa, während ich mit dem wenig hellen Licht, der Taschenlampe nach ein paar Kerzen in der Küche suchte.

Wo haben wir die immer? Ich wühlte mich durch eine Schublade nach der anderen. Ganz oben rechts, in dem Schieber entdeckte ich dann einige Kerzen, die ich mir gleich alle nahm.




Only One Person and your Life is changing! TEIL 3Where stories live. Discover now