| Chapter Ninety-Nine |

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TW!!!!!!!!!!!!!!
Bitte nicht lesen, wenn ihr mit Selbstmordgedanken zu kämpfen habt.
Hab euch lieb <3
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Und da passierte es.
In diesem Moment zerriss mein Herz.
Es fiel und fiel.
Die Luft wurde knapp, meine Augen brannten. Immer weiter fiel es, fiel, wie die Sterne vom Himmel, und landete als kleiner Matscheklumpen auf der Erde.
Da war nun nichts mehr in meiner Brust, mit dem ich hätte fühlen können. Nur noch ein klaffendes, schwarzes Loch, was alle Farben, das ganze Licht und alle Freude einsaugte und nur noch Leere, Kälte und Dunkelheit zurück ließ.

Ich glaub, ich hatte mich selbst verloren.
Ich erkannte mich nicht wieder. Wer war ich? Was tat ich da?
Ich hatte so sehr versucht andere zu heilen, dass ich nicht bemerkt hatte, wie ich alles andere um mich herum kaputt machte. Und ich versuchte so sehr, mich selbst am Leben zu erhalten, aber es war so verdammt schwer.
Ich war so unglaublich müde. So erschöpft, verstehst du?

Ich wollte einfach alles los lassen. Das alles engte mich ein, nahm mir den Sauerstoff, ich bekam keine Luft mehr, ich erstickte.
Ich brauchte Abstand, ich benötigte... Mich selbst wieder.
Wer war ich?
Warum war ich weg?
Wo war ich hin?
Ich verstand nichts mehr.
Warum war das alles so schwer? Wieso konnte ich nicht normal sein? Wieso ich?
Würde es je anders sein?

Ich konnte nicht mehr.

Warum war das alles so kompliziert?
Warum?
Wieso konnte ich nicht mehr so sein, wie die anderen?
Einfacher? Normaler? Glücklicher?

Dieses Leben wollte ich nicht mehr. Es hatte mich gepackt und zog mich nun runter und ich kam nicht weg, konnte mich nicht befreien und ich kämpfte so sehr gegen diese Pranken, die mich fest im Griff hatten und mich immer weiter unter Wasser drückten und ich bemerkte, wie mir bald die Luft ausging und ich schrie und ich weinte, aber niemand hörte oder sah mich.

Ich versuchte es zu erklären, dabei verstand ich das alles doch selbst nicht.
Was passierte nur mit mir?
Ich wünschte mir, dass alles einfacher war.
Vor allem ich.

Ich wünschte, man könnte sich sein Leben aussuchen.
Ich würde dieses hier weg werfen, ohne zu zögern.
Ich versuchte so sehr, es allen recht zu machen und vergass mich selbst dabei.

War es zu spät?
War es zu spät das alles ändern zu wollen?
Mich ändern zu wollen?
War es zu spät zu kämpfen?
Ich war so verdammt müde. Schaffte ich es überhaupt noch zu kämpfen?

Und immer noch steckte mein Kopf unter Wasser fest und ich schrie immer noch und mich hörte immer noch keiner und diese ganzen Gefühle, die Angst, die Panik, der Schmerz, das alles ließ mich nicht los und zog mich runter, tief runter auf den Grund und es wurde dunkler und dunkler und die Luftblasen von meinen Schreien stiegen auf und ich sah ihnen zu, wie sie vor mir flohen, wie es jeder andere auch tat.

War ich so schlimm? War ich ein schlechter Mensch?
Ich wollte kein schlechter Mensch sein.
Ich wollte mich ändern, besser sein, einfacher sein, normaler sein.

Wieso war das so schwer?
Lag das an mir?
Scheiße, ich glaube ich wurde verrückt.

Ich war verloren, nicht wahr?
Ich bin verloren.

Scheiße, ich war so wütend
So verdammt wütend.
Wieso?
Wieso ich?

Was hatte ich nur falsch gemacht?
Warum musste ich auf meine Schwester aufpassen?
Warum musste ich zwei Jobs arbeiten, um überleben zu können?
Warum sollte ich Marek heilen?

Nicht mal meine eigene Schwester wollte bei mir sein...
Dieser Gedanke brannte in meiner Brust und erst jetzt bemerkte ich, wo ich war.

Es war dunkel geworden, doch unter mir hörte ich das laute Rauschen, wie ein Versprechen.
Ein Versprechen nach Erlösung.

Fragile - Falling like the stars || boyxboyWhere stories live. Discover now