8~ Fear is the devils greatest illusion

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"Was soll das? Das hier ist ein Krankenhaus und ihr seid nicht hier, um euch gegenseitig zu verprügeln", beginnt Alex mit seinem Donnerwetter, sobald wir den Raum verlassen haben. Das hat er ausgesprochen nett ausgedrückt. Muss man zugeben.
"Sie hat mich provoziert", ich zucke nur mit den Schultern. "Sie hat mich nur provoziert", äfft er mich nach. "Sag mal geht's noch? Ich glaube es nicht, ich hab dich hier her gebracht, weil du wegen einer Schlägerei verletzt bist und du machst direkt weiter."
"Mein Gott, beruhig doch mal, ist doch nichts passiert", beschwichtige ich ihn. "Ja, weil ich zum richtigen Zeitpunkt da war", er rauft sich die Haare. "Den Zeitpunkt hättest du dir gerne später aussuchen dürfen."
"Bitte was?"
"Sie hat es verdient. Jedes kleine Kind da draußen würde es sich niemals wagen mich zu provozieren. Mich. Aber nein, sie. Sie ist ja, was besonderes oder was. Es ist nichts passiert, nichts und du machst hier direkt n Drama draus. Danke auch", fahre ich ihn an. Er schaut mich nur perplex an.
"Weißt du, eigentlich wollte ich nochmal kurz mit dir reden", setzt Alex an. Mit einer deutlich ruhigeren Stimme. "Kapier es doch. Es interessiert mich einen scheiß Dreck. Diese ganze Sache hat dich absolut nichts anzugeben. Halt dich einfach aus meinem Leben raus und verschwinde", wütend starre ich ihn an.
"Noa, bitte. Ich kann das doch erklären, lass uns-"
"Hörst du mir nicht zu, oder was ist dein Problem. Geh einfach, verschwinde, verpiss dich!", ohne auf seine Reaktion Rücksicht zu nehmen, reiße ich die Tür auf und knallte sie hinter mir wieder zu.

"Willst du mir nicht vielleicht was sagen", wie ein Unschuldslamm schaut Mila mich an. "Halt die Klappe oder ich kann dir nicht versprechen, ob du dieses Mal nicht wirklich meine Faust spürst", Gifte ich sie an, lasse mich auf das Bett sinken. "Sowas wie eine Entschuldigu-"
"Nein, es tut mir nicht leid. Hättest es verdient gehabt", unterbrechen ich sie.
Sie kann machen, was sie will, aber das geht gerade echt zu weit.
"Was war denn hier los?", die Ärztin von vorhin kommt mit schnellen Schritten in den Raum geeilt. Als erstes zu Mila. "Sie wollte mich schlagen", mit plötzlichen Tränen in den Augen deutet sie auf mich. Der Blick der Ärztin liegt auf mir. "Du hast sie geschlagen?"
"Nein", verteidige ich mich. "Doch, hat sie wohl. Sie lügt. Ich wollte doch nur nett sein und dann... Ich kann ja nicht ahnen, dass sie gleich so ausrastet", schluchzt Mila.

Nein, die hat ja Nerven. Ich bin am Arsch, sowas von. Erstens sie ist klein, süß, wie ein kleiner Engel, dem jeder alles glauben würde. Zweitens ich weiß es. Sie werden mir nicht glauben, niemand wird mir in dieser Sache glauben und das ist mir klar. Bis auf...
Seufzend denke ich darüber nach. Er weiß es, da ist nur ein kleines Problem.
"Ich schwöre, ich hab sie nicht geschlagen. Ja, ich wollte und ja, ich hätte es ich fast gemacht, aber wirklich ich habe sie nichtmal berührt", beteure ich meine Unschuld. "Nein, sie lügt, sie-"
"Noa, ich denke es ist besser, wenn du in ein...Einzelzimmer kommst. Das hilft uns allen jetzt erstmal weiter. Komm mal mit", sie steht auf und bedeutet mir ihr zu folgen. Als ob ich ein Schwerverbrecher wäre. Sie hätte es verdient gehabt. Sowas von.

"Noa, was machst du denn hier?", mein Vater kommt mit einer Tasche mit meinen Sachen auf mich zu, während ich auf dem Gang warten soll. "Ich warte", antworte ich knapp. "Worauf?"
Auf so einiges. Erklärungen zum Beispiel, was ich aber erstmal nicht anspreche. "Auf die Ärztin." Seine linke Augenbraue zieht sich skeptisch in die Höhe. Bevor er jedoch weitere Fragen stellen kann, kommt auch schon besagt Person und begrüßt schnell meinem Vater, dem sie daraufhin auch erzählt, dass ich das Mädchen geschlagen hätte und dadurch in ein Einzelzimmer komme. "Papa, ich hab die nicht geschlagen, du musst mir glauben. Die lügt doch", versuche ich mein Glück bei ihm. Er würde mir wohl noch am ehesten glauben. Aber ob er das tut weiß ich bis jetzt noch nicht. "Ich werde das mit meiner Tochter besprechen, da können Sie sich sicher sein", antwortete er nur freundlich und wirft mir einen mahnenden Blick zu. Na danke auch. Also steht er wohl nicht auf meiner Seite. Zumindest lässt er es nicht wirklich so aussehen.
"Herr Hetkamp, wir werden hier die Polizei hinzuziehen müssen, immerhin geht es um Körperverletzung.", spricht die Frau und mustert mich mit einem kritischen Blick, der bei genauerem hinsehen eher abwertend wirkt. Die Polizei? Schon wieder? Wie lange stecke ich denn noch in diesem Albtraum fest? Kann mich nicht irgendwer hier rausholen?

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:)

even the devil was once an angel [ASDS] Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon