5~ Evil isn't born, Evil is made

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"Dürften wir vielleicht vorher noch die Aussage aufnehmen?", fragt Herr Sindera besonders höflich nach. "Also ich denke, es wäre besser-"
"Ja, bestimmt", übergehe ich den Notarzt und grinse ihn verschmitzt an. Mit etwas empörter Miene schaut er mich an. "Sicher?", hakt Moritz nach. "Jaja, macht nur", gibt Dr. Hetkamp sich geschlagen.

"So, das war's dann erstmal, aber ich denke wir werden noch einmal mit deinem Vater sprechen müssen", seufzt Moritz nach meinem Beenden. Das kann ja was werden. Zwei Tage hintereinander, nicht gut. Aber wenn man es genau nimmt, hab ich mich nicht erwischen lassen, nur unglückliche Zufälle und ein bescheuter Notarzt. "Gut, dann können wir ja jetzt gleich fahren. Ist der Vater denn informiert?", meldet sich der Notarzt wieder zu Wort. "Wohin denn?"
"In die Klinik", ich schaue den Sanitäter neben mir genervt an. Der Notarzt ist derweil damit beschäftigt sich Informationen zu beschaffen, indem er mit den Bullen redet.

"Denken Sie nicht die andere hat es schlimmer getroffen? Ich meine so ne kleine Platzwunde, das muss doch echt nicht sein", nörgele ich herum. "Doch, das muss sein und jetzt hinlegen", Dr. Hetkamp steigt wieder in den RTW nickt einem der Sanitäter zu und drückt mich gleichzeitig auf die Trage. "Ne du, echt nicht", ich schüttele bedeutend den Kopf bei dem Gedanken vor dem liegen zu müssen. "Was ist denn jetzt schon wieder dein Problem", auch er ist genervt. Da sind wir ja schon zu zweit. "Ich lege mich da ganz bestimmt nicht hin, schlimm genug, dass mein Vater nicht herkommt und die Papiere unterschreibt."
"Dann setz dich eben da hin", er deutet auf den Sitz an der Wand. "Vielen Dank", augenrollend lasse ich mich darauf fallen und schnalle mich sogar an.

"Warum fahren Sie überhaupt mit? Ist das nicht noch unnötiger?", frage ich in das Schweigen hinein. "Ja, eigentlich schon, aber man kann nichts ausschließen bei einer Kopfplatzwunde. Außerdem springst du hier die ganze Zeit hin und her, ohne dass dich deine Verletzung auch nur im Geringsten interessiert."
"Ach so eine kleine Platzwunde, das ist doch nichts. Blut kann man abwaschen und dann kommt das auch von allein wieder in Ordnung", winke ich ab. Er kommentiert es nur mit einem entnervten Blick und widmet sich dann wieder den Papieren.
"Wie heißen Sie eigentlich mit Vornamen?"
"Alexander, wieso?", misstrauisch schaut er auf. "Nur so, ist immer ganz gut vollständige Namen zu wissen und ich spreche Leute gerne so an. Vor allem Polizisten", bei diesem Gedanken muss ich lachen. Es ist immer ganz lustig zu sehen, wie sie sich aufregen, wenn man sie nicht siezt oder sogar es wagt einen Vornamen in den Mund zu nehmen. Alex also. Interessant. "Ist das so", murmele er leise und hebt seinen Kopf um mich zu mustern. Seinen Blick erwidere ich und tue das gleiche bei ihm. "Wie heißt eigentlich dein Vater?", unterbricht er die Stille. Mein verwirrter Blick spricht für sich. Wozu braucht er diese Information jetzt? Höchstwahrscheinlich für das Dokument, oder was auch immer er gerade ausfüllt. "Jens Hetkamp", gebe ich leise zurück. Bei dem Gedanken an seine Reaktion wird mir komisch. Zwar werden die Umstände für ihn kein Problem darstellen, schließlich weiß er genau was ich hier treibe, aber trotzdem wird er enttäuscht davon sein, dass ich erneut die Polizei an der Backe habe. Und zudem auch noch ins Krankenhaus muss.

"Endstation. Einmal aussteigen die Dame", kommentiert Alex den Halt des Fahrzeugs als einer der Sanitäter die Tür öffnete. Mit den Augen rollend, stehe ich auf und steige aus. Dort muss ich jedoch erstmals kurz stehen bleiben und meine Kreislauf in den Griff bekommen. "Alles okay?", erkundigt sich der Notarzt sofort und greift mich am Oberarm. Normalerweise würde ich mich jetzt befreien, aber irgendwie bin ich in diesem Moment sehr froh über diese kleine Stütze. "Jetzt wieder", antworte ich, nachdem mein Schwindel wieder weg ist.
Gemeinsam mit Alex und den anderen betrete ich die Notaufnahme der Klinik. Dort fällt mir direkt eine Person ins Auge. Papa.
Schnell befreie ich mich aus Alexanders Griff und gehe los, um meinen Vater zu umarmen. Dieser erwidert es sofort. Als ich mich jedoch wieder von ihm abwenden entgeht mir sein verwirrter Blick in Richtung des Notarztes nicht. Ebenso veriwrrt wechselt mein Blick zwischen beiden umher. "Alexander?", fragt Papa plötzlich und lässt mein Gesicht somit zu einem riesigen Fragezeichen werden. Sie kennen sich?!

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Eh ja lol

even the devil was once an angel [ASDS] Where stories live. Discover now