63~ she's the poison I'm dying to drink

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Mit einem zuversichtlichen Blick steht Phil wieder auf und verlässt das Zimmer. "Alex, ich muss Mal mit dir reden", ist das einzige, was ich noch höre, bevor er die Tür hinter sich schließt. Schade eigentlich. Wissen was genau sie besprechen würde ich eigentlich schon gerne. Leise schwinge ich mich aus dem Bett und schleiche zur Tür. Schon von hier aus kann ich hören, dass sie etwas entfernt von meinem Zimmer sind, sonst wären ihre Stimmen lauter. Vorsichtig öffne ich die Tür einen kleinen Spalt und spitze meine Ohren.
"Du musst etwas daran ändern, wie du mit Noa umgehst. Das kann doch nicht ewig so weitergehen", meint Phil und spricht damit meine Gedanken aus.
"Achja? Aber sie soll die ganze Zeit weiter krumme Dinge drehen oder wie? Wie soll ich denn deiner Meinung nach mit ihr umgehen? Sie loben, für jede Straftat, die sie begeht?" Ich bin nicht wirklich überzeugt davon, dass es auch nur ansatzweise etwas bringen wird.
"Hör Mal, sie hat mir beteuert, dass sie unschuldig ist, hinsichtlich des Banküberfalls. Das hat sie auch bei der Polizei und bei dir angegeben. Vielleicht solltest du deiner Schwester einmal glauben", er legt eine kurze Pause ein, fängt aber bevor Alex etwas erwidern kann wieder an zu sprechen, "Noa hat gerade geweint und das nicht nur ein bisschen, wegen dir. Du weißt doch genau wie ich, dass sie das alles nicht mit Absicht macht. Vielleicht wäre es Mal ein Ansatz, wenn du Mal anfängst ihr Vertrauen zu gewinnen, dann erzählt sie die auch mehr und du würdest vielleicht auch wissen, wann sie die Wahrheit sagt."
Dezent überrascht von seiner Aussage schließe ich die Tür wieder und lasse mich auf das Bett fallen. Er hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Aber ich schätze wirklich verstehen wird Alex mich trotzdem nicht. Zudem ich keine große Hoffnung habe, dass er jetzt Mal eben sein Verhalten wegstecken kann. Er ist nunmal die ganze Zeit besorgt, daran werde ich mich wohl gewöhnen müss. Leider.

Es dauert nicht lange, bis es an der Tür klopft. Alex steckt seinen Kopf hinein. "Darf ich reinkommen?", will er ziemlich unsicher wissen. Ich zucke nur mit den Schultern, was er letztendlich als Bestätigung sieht. "Weißt du, es tut mir leid, was ich vorhin gesagt hab", fängt er an, während er sich einen der Stühle ans Bett zieht. "Es ist nur unter diesen Umständen ehr schwierig dir zu glauben. Und das tut mir leid, dass ich nie auf deiner Seite bin. Ich glaub dir, Noa. Dass du nicht mit Papa zusammen in der Bank warst", er lächelt vorsichtig in meine Richtung. "Mhm", ich weiß nicht genau, was ich jetzt dazu sagen soll.
"Das sagst du doch eh nur so wie sonst auch immer", es stimmt doch. "Nein, ich sag das nicht nur so", widerspricht er. "Nur weil Phil dir gesagt hat, dass ich geweint hab", ich verschränke demonstrativ meine Arme, bis mir auffällt, was ich da gerade gesagt hab. "Warte woher weißt du das?", hinterfragt Alex sofort. "Ehm...", etwas nervös knete ich meine Hände.
"Du hast zugehört oder?", fragt er. Ich nicke zaghaft, es hat sowieso keinen Sinn es jetzt noch abzustreiten. "Ja Phil meinte sowas in der Art, was ich gerade gesagt hab, aber ich denke, ich weiß selber, dass ich meinen Umgang mit dir ändern sollte. Das wollte ich mir nur nicht eingestehen. Noa, es tut mir leid wie es gelaufen ist. Ich hätte mir das auch besser vorstellen können, aber ich habe dich wirklich lieb gewonnen und bin auch ziemlich froh, dass wir uns kennengelernt haben", er lächelt etwas in meine Richtung. "Sonst wäre es wahrscheinlich nie passiert", fügt er hinzu. Das stimmt, mit Sicherheit hätte Papa uns nie gegenseitig vorgestellt, geschweige denn zu Alex Kontakt aufgenommen.
Aber ist es wirklich das, was ich will? Einen Bruder haben, wahrscheinlich bei ihm wohnen müssen? Naja, wobei ich mir es ja nicht wirklich heraussuchen kann. Ich schätze ich muss mich wohl einfach damit zufrieden geben.

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even the devil was once an angel [ASDS] Where stories live. Discover now