55~ I fell in love with the devil and now I'm in trouble

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Ein Klingeln an der Haustür reißt mich aus meinem erholsamen Schlaf. "Komm rein, Noa schläft", höre ich Alex' Stimme aus dem Flur. Müde setze ich mich auf und schaue au die Uhr. Viertel Zehn. So viel zu, er kommt ein bisschen später. "Hey, du bist ja wach", begrüßt mich Papa leicht lächelnd woraufhin ich nicke. Wobei das schon wieder viel zu viel Bewegung für meinen Kopf ist, der, höchstwahrscheinlich aufgrund des Alkohols, so weh tat. "Kannst du kurz mit in die Küche kommen? Ich muss mit dir reden", wendet sich Alex an unseren Vater und deutet auf angesprochenen Raum. Ich vermute mal ganz stark, dass es wegen mir ist. Wahrscheinlich petzt er jetzt bei Papa, was ich so schlimmes getan habe. Danke auch. "Na? Wieder unter den lebenden?" Ich drehe meinen Kopf und erkenne Franco, der soeben den raum betreten hat. Leicht nicke ich. Zumindest teilweise. "Noa! Was fällt dir ein? Du bist 13, verdammt nochmal" Wütend stürmt Papa aus der Küche und blickt mich streng an. Hinter ihm steht Alex, der das ganze eher aus der Entfernung beobachtet. Sprachlos starre ich ihn an. Ich würde liebend gerne etwas entgegnen, aber um ehrlich zu sein, traue ich mich das nicht wirklich. "Darüber sprechen wir noch", meint er schroff und zieht mich vom Sofa hoch. "Hey!", geht mein Bruder ohne zu zögern dazwischen und schaut Papa ernst an. "Beruhig dich oder Noa bleibt hier"
Dezent hilflos stehe ich hinter den beiden. In so einer Situation ist mein Vater absolut unberechenbar. "Komm, wir packen eben deine Schulsachen zusammen", mischt sich Franco ein und schiebt mich in den Flur. Was auch immer das jetzt soll. Meine Sachen sind eigentlich schon längst zusammengepackt. "Alles okay bei dir? Hat er dir weh getan?", will Franco wissen. Jetzt leuchtet mir seine Aussage ein. Er will nur, dass Alex und Papa kurz alleine sprechen können und er mich zudem ausfragen kann. "Alles gut", winke ich ab und schlüpfe in meine Schuhe. Ich hoffe mal, dass die das klären können, denn hier bleiben will ich eigentlich nicht unbedingt. "Sicher?" Aus meinen Gedanken gerissen sehe ich wieder zu dem Sanitäter. Seine Nachfrage bestätige ich mit einem leichten Nicken. Es ist wahrscheinlich nur der Schock, die Reaktion meines Vaters war ja schon recht unerwartet.

"Also Noa, wir gehen" Seine Stimme ist immer noch streng und unfreundlich. Etwas anderes hätte ich nicht erwarten sollen. Dass jemand bei dieser Nachricht Luftsprünge macht glaube ich nämlich kaum. "Papa, bleib ruhig, okay?", mahnt Alex hinter ihm, was er aber weitestgehend ignoriert. Ich werfe Alex und Franco die im Flur stehen noch einen letzten Blick zu, dann verschwinden wir beide aus der Tür.

"Noa, glaub mir das wird Konsequenzen haben. Du kannst doch nicht einfach so etwas trinken. Weißt du wie ich mich für dich zusammengerissen habe. Damit er mir das Jugendamt nicht auf den Hals hetzt. Und du? Du gehst dich erstmal fröhlich betrinken, während du bei Alex bist", beginnt Papa sofort mit seiner Predigt, als wir im Auto sitzen. Ich verdrehe nur kurz die Augen, in der Hoffnung, dass er es nicht sieht. "Du machst mir meinen ganzen Plan kaputt", fährt er mich an. Das mit dem ruhig bleiben wird wohl nichts. "Welcher Plan?", frage ich vorsichtig nach. Er schaut mich kurz geschockt an, fängt sich aber sofort wieder. "Nichts", er seufzt kurz. Ah ja, glaubt man aufs Wort. Die restlichen paar Minuten verbringen wir schweigend nebeneinander, bis Papa in unsere Einfahrt einbiegt und ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen, aussteigt.
"Papa? Bist du sauer?", frage ich unsicher. "Nein, ich bin nicht sauer. Ich bin stinkwütend und du hast anscheinend nichts dazu zu sagen. Du nimmst es einfach so hin."
"Mein Gott so schlimm ist es auch wieder nicht. Früher wärst du nicht so ausgerastet. Ich versteh gar nicht wieso du dich so aufregt", unbeeindruckt gehe ich an ihm vorbei. Sobald ich jedoch im Haus bin, werde ich das zweite mal heute von ihm festegehalten. Erschrocken, aufgrund der unerwarteten Reaktion fahre ich herum. Das einzige was ich sehe, bevor ich verängstigt meine Augen schließe ist, wie er mit seinem Arm ausholt. Zwar probiere ich den Schlag noch abzuwehren, scheitere aber kläglich.
Mit tränenden Augen sehe ich ihn an.
Dezent sprachlos und vor allem verängstigt. "Geh in dein Zimmer!", raunt er mich an. Seine Mimik ist äußerst bedrohlich weswegen ich seiner Anweisung ohne groß zu zögern nachkomme und schnellst möglich die Treppen nach oben gehe. Er ist nicht oft so. Und wenn, dann ist eine Provokation genau der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt.

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:}

even the devil was once an angel [ASDS] Where stories live. Discover now