Carcan - Die Winterkriege

Από LePing

6.4K 1.1K 126

In dem Binnenland Carcan herrscht der härteste Winter seit über fünfzig Jahren, da sind sich alle einig. Zud... Περισσότερα

Elli
Qen
Aaros
In Verdun
Knast oder Krieg
Der Sohn des Stabsfeldwebels
Das Provinzmädchen und die Alchemie
Carcanische Tugenden
Abschiede
Ein schöner Mann
Hügel der Schmach
Eilmarsch
Willkommen beim 11. Alchemiebataillon
Freunde und Kameraden
Gruppe 1
Unteroffizier Hauser und die illustre Truppe
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen
Dienst an der Waffe
Grauenvolle Kriegsbestie
Wer wir sind
Aaros' Entscheidung
Zurück zur Normalität
Der Geschmack der Heimat
Panorama
Der Traum
Naturgewalt
Niederlage auf ganzer Linie
In einer lauen Winternacht
Der Berglöwe
Mein Name ist Eleonore
Nur Soldaten
Stumme Worte
Abschied und Wiederkehr
Familie Stark
Ein hungriger Geist
Die Spielhölle
Mütter
Chimären und Homunkuli
Gehängter Esel
Friedrich Desmond von Lilienthal
Das Spiel der Offiziere
Ein kurzer Sonntag
Ein denkwürdiger Tag zweier Nationen
Die 3. Kompanie
Der Ausbildungszug
Instinktive Abneigung
Ein Spinnhund namens Krocket
Jungs
Die Zwillinge Hauser
Die Katakomben
Der verrückte Professor
Vorprogrammierter Ärger
Das Genie des Sergej Asmov
Ein Haufen Mist
Ehre dem großen Löwen
Schüler und Meister

Eine undankbare Aufgabe

85 20 1
Από LePing

Elli - Zum Glück war der Weg zur Kleiderkammer nicht allzu weit. Sie befand sich noch in der Kaserne und glich mehr einem großen Lagerhaus als einem der anderen Backsteinbauten. Wir kamen wieder an den Käfigen vorbei, in denen die Kriegsbestien gehalten wurden. Ihr Geschrei war ohrenbetäubend und ich fragte mich, was es wohl für Kreaturen waren, die man dort auf engstem Raum einpferchten? Ich hatte schon gehört, dass sie die seltsamsten und grausamsten Wesen mit Alchemie erschaffen konnten und es ungeheuer schwer war, sie zu zähmen.

Plötzlich wackelte der Käfig bedrohlich und etwas knallte gegen das Gitter. Ich erblickte einen Rüssel und... Flügel? Dann war das Monster wieder verschwunden. Das musst du dir eingebildet haben, sagte ich mir. Ein Elefantenvogel? Das ist zu bizarr. Ich wandte mich an meine Kameraden, doch die schienen nichts bemerkt zu haben.

„Rekrut! Augen geradeaus!", brüllte der Feldwebel und meine Kriegsbestienstudie war vorerst beendet.

Wir erreichten die Kleiderkammer alle in einem relativ guten Gesundheitszustand. Auch Aaros wirkte relativ fit dafür, dass er gestern Abend an seinem Limit gewesen war.

„Stellt euch in alphabetischer Reihenfolge auf!", befahl unser Führer und wir taten wie geheißen. Aaros landete ganz vorne, Rito direkt hinter ihm gefolgt von Klaus, unserem neuen besten Freund. Qen war ganz hinten und ich nur zwei Plätze weiter vorne. Eigentlich hatte ich nicht allzu viel für seine Einsamer-Wolf-Mentalität übrig, aber nachdem er sich vorhin für uns eingesetzt hatte, war er im Ansehen bei mir gestiegen. Keine Ahnung, was ich gemacht hätte, wäre er nicht dazwischen gegangen. Ich hatte am eigenen Leib erfahren müssen, dass Klaus mir bei Weitem überlegen war und wie mein Stubenkamerad angedeutet hatte, hätte er mich in einem richtigen Kampf zerquetscht wie eine Wanze. Das ist dieser verdammte Mädchenkörper..., sinnierte ich. Wenn ich ein echter Kerl wäre, dann hätte ich mehr Kraft.

Doch es brachte nichts, sich darüber zu beklagen. Ich musste einfach stärker werden, dann brauchte ich mir keine Sorgen zu machen.

Jemand schubste mich von hinten. Ich blickte auf und genau in die Augen von dem Jungen, der Klaus vorhin zurückgehalten hatte. Ich glaubte, sein Name war Fitz Schwartz. „Es geht weiter", er deutete auf die Schlange.

„Oh", sagte ich. „Ich war in Gedanken."

„Hab ich gemerkt", er deutete auf mein Auge. „Tut es noch weh?"

Ich tastete den dicken blauen Fleck ab und zuckte zusammen. „Nein, kein bisschen."

„Du bist ein schlechter Lügner", er grinste. „Ich bin Fitz. Tut mir Leid, dass wir uns vorhin so daneben benommen haben. Besonders Klaus. Er kann manchmal etwas aufbrausend sein und will sich immer beweisen, doch eigentlich ist er ein guter Kerl."

Das nahm ich ihm kaum ab.

„Naja", korrigierte sich Fitz. „Zumindest ist er ganz okay."

Fitz war nicht so stämmig wie sein Kumpel, doch noch immer kräftiger als die meisten anderen Jungen hier. Er trug sein rotes Haar raspelkurz und ließ sich einen überraschend fülligen Bart stehen.

Ich fing Qens Blick auf, der sagte: „Wie kannst du dich nur mit dem Feind einlassen?"

Im Gegenzug streckte ich ihm die Zunge raus und schloss die Lücke zwischen mir und meinem Vordermann.

Wir empfingen jeder zwei steingraue Uniformen für den Tagesdienst, ein Koppelsystem mit Munitions- und Mehrzwecktaschen, ein paar Stiefel, einen Tornister mit Schlafsack, Zeltplane, Essgeschirr und Regenponcho, sowie die typische Carcanische Pickelhaube mit den beiden goldenen Zwillingslöwen. Ein Mann nahm noch unsere Maße für die Paradeuniform. Für einen Moment sah ich schon das Ende meiner Soldatenkarriere vor mir, doch er legte nur desinteressiert das Maßband um meine Brust, meine Taille und meine Hüfte, stellte noch fest, dass ich einen Meter achtundsiebzig groß war und scheuchte mich dann wieder weg. Erleichtert atmete ich auf.

„Was ist los?", fragte Fitz, der direkt hinter mir war. „Angst vor Körperkontakt?"

„So ähnlich", ich stopfte mein Zeug in den Tornister und band alles, was nicht mehr reinpasste, daran fest. Dann verließ ich die Kleiderkammer wieder und stellte mich zu den anderen, die schon draußen angetreten waren.

Als alle versorgt waren, liefen wir zurück zum Unterkunftsgebäude. Natürlich im gleichen Tempo wie auf dem Hinweg, was angesichts des zusätzlichen Gepäcks eine wesentlich größere Belastung darstellte.

„Zieht euch die Uniformen an, ihr habt eine Viertelstunde Zeit. Was ihr nicht braucht, verstaut ihr in den Truhen. Während der Ausbildung tragt ihr die Feldmütze. Wenn ihr fertig seid, meldet euer Gruppendienst dem Obergefreitem Erich", trug uns der Feldwebel auf.

Wir sahen einander an. Von einem Gruppendienst hatte bisher noch niemand was gesagt.

„Herr, Feldwebel?", ich hob zögerlich die Hand. „Wer ist unser Gruppendienst?"

Sofort fuhr sein Kopf zu mir herum. „Hab ich dir erlaubt, zu sprechen, Soldat?!"

„Nein, aber..."

„Kein aber! Du redest nur, wenn du gefragt wirst, hast du das verstanden?!"

„Jawohl, Herr Feldwebel!", antwortete ich.

„Sehr gut...", er musterte mich. „Wie ist dein Name?"

„Elmar Pelter, Herr Feldwebel."

„Pelter. Sieht so aus, als hätten wir unseren Gruppendienst gefunden, herzlichen Glückwunsch", er nahm einen Schritt Abstand, so dass er wieder die ganze Gruppe im Blick hatte. „Vorerst hat Schütze Pelter das Kommando. Wenn ihr Scheiße baut, ist er dran, also benehmt euch. Wenn er euch sagt, ihr sollt springen, dann springt ihr. Wenn er euch sagt, ihr sollt euch beeilen, dann beeilt ihr euch. Nur mein Wort, das Wort der Gruppenführers und das Wort von Obergefreitem Erich zählen für euch mehr als seines. Habt ihr das verstanden?!"

„Jawohl, Herr Feldwebel!", verkündete Gruppe 1.

Großartig! Du hast also das Kommando! Wenn das mal nicht der undankbarste Job überhaupt ist.

„Hat noch jemand Fragen?"

Ich hob erneut die Hand.

„Schütze Pelter", er grinste. „Was gibt es noch?"

Ein undankbarer Job war es vielleicht, aber ich würde ihn trotzdem ernst nehmen. „Wo finde ich den Obergefreiten, wenn ich melden will?"

Der Feldwebel deutete auf eines der Fenster. „Dort ist sein Büro. Wenn er nicht gerade mit den anderen Rekruten einen Kasernenrundgang macht, hält er sich dort auf. Ansonsten... musst du suchen."

Damit entließ er uns auf unsere Stuben. Eine Viertelstunde war keine lange Zeit und so beeilten wir uns, in die Uniformen zu schlüpfen.

„Super, Elmar!", jubelte Rito als wir unter uns waren. „Du bist unser Anführer!"

„Du hast es echt verdient!", Aaros klopfte mir auf die Schulter.

„Diese Aufgabe würde ich dir für eine Million Mark nicht abnehmen", feixte Qen.

Dass du das nicht machen würdest, hab ich mir schon gedacht. „Mal sehen, wie lange es dauert, bis jemand Ärger macht...", murmelte ich.

„Glaubst du, Klaus und seine Schergen werden die Gelegenheit ausnutzen?", jetzt machte sich auch Aaros Sorgen. Er war zwar eher ruhig und besonnen, aber in seinem Kopf schien es die ganze Zeit zu brodeln.

„Keine Ahnung", gab ich zu. „Hoffentlich nicht."

Da ich nicht riskieren wollte, meine abgeschnürte Brust vor meinen Stubengenossen preiszugeben und womöglich noch aufzufliegen, behielt ich das Unterhemd an, das ich sowieso gerade trug und wandte mich der Wand zu. Die Hose war ein wenig zu eng, dafür passten das Hemd und die Uniformjacke wie angegossen. Die Socken waren schön dick und die schwarzen Stiefel die bequemsten, die ich je in meinem Leben getragen hatte. Zuletzt setzte ich mir noch die ebenfalls graue Kappe auf, verstaute alles andere in meiner Truhe und trat dann auf den Gang, um nach den anderen zu sehen.

Kaum war ich durch die Tür, kamen mir schon Fitz und der unauffällige Kerl entgegen, die sich auch eingekleidet hatten. „Bei uns sind alle umgezogen", verkündete Klaus' Kumpel.

Der unauffällige Kerl, der bestimmt Max Mustermann oder so hieß, nickte. „Wir sind auch durch."

„Sehr gut, danke", ich ging runter ins Erdgeschoss. Glücklicherweise war Erich in seinem Büro, so dass ich nicht durch die ganze Kaserne rennen musste. Ich meldete ihm, dass wir alle unsere Uniformen angezogen hatten, was er kommentarlos hinnahm.

„Unteroffizier Hauser wird sich ihnen gleich annehmen. Er tritt in ein paar Minuten seinen Dienst an."

„Hab ich da meinen Namen gehört?", erklang eine Stimme im Türrahmen. Unteroffizier Hauser war aufgetaucht. Ein frischer Typ Anfang zwanzig, dessen braune Locken unzähmbar auf seinem Kopf wucherten. Als er mich sah, legte er kurz den Kopf schief. „Du musst der Märchenprinz sein", schnipste er.

„Was?", mit so einer Aussage hatte ich nicht gerechnet.

„Das heißt Bitte, Herr Unteroffizier?", maßregelte er mich. „Merk es dir für's nächste Mal. Und nun zu deiner Frage: Feldwebel Stark hat mir schon von dir berichtet. Die Dinge sprechen sich hier schnell rum."

„Feldwebel Stark?", fragte ich, doch mir wurde schnell selber klar, dass er damit den Bärenfeldwebel meinte.

„Ah, verdammt. Ganz vergessen, dass er den Rekruten seinen Namen nicht nennt. Hups. Verrat's nicht, ja?"

„Jawohl, Herr Unteroffizier", wendete ich das Gelernte sofort an.

Der Unteroffizier grinste. „Sehr gut, du bist noch nicht matschig im Kopf."

„Nein, Herr Unteroffizier."

„Schön, schön. Unsere Gruppe ist also soweit, ja? Dann sammele sie zusammen und lass sie draußen antreten. Wo ihr jetzt eure Uniformen habt, wollen wir richtige Soldaten aus euch machen."


Συνέχεια Ανάγνωσης

Θα σας αρέσει επίσης

26.7K 2.4K 26
Lucy Zenkic. Ein Name für zumindest einen Jungen, der Nichts mit ihr zu tun haben wollte. Er war abgehoben, dumm und teilweise ziemlich gemein, das...
4.5K 183 55
♡︎♡︎♡︎♡︎♡︎♡︎♡︎♡︎♡︎♡︎♡︎♡︎♡︎♡︎♡︎♡︎♡︎♡︎ „𝑇ℎ𝑖𝑠 𝑐𝑜𝑢𝑙𝑑 𝑏𝑒 𝑡ℎ𝑒 𝑒𝑛𝑑 𝑜𝑓 𝑒𝑣𝑒𝑟𝑦𝑡ℎ𝑖𝑛𝑔..." -𝐸𝑑𝑚𝑢𝑛𝑑 „𝑆𝑜 𝑤ℎ𝑦 𝑑𝑜𝑛'𝑡 𝑤𝑒 𝑔𝑜...
159K 7.7K 72
das hier ist eine Übersetzung von All the young dudes von MsKingBean89. Wenn ihr die original story lesen wollt dann schaut auf Ao3.
Das Spiel Από Beatrixi2508

Φαντασίας

12.1K 1.9K 45
Kira, eine junge Schülerin, spielt nach der Schule heimlich und auch ohne jede offizielle Anmeldung oder Zugehörigkeit zu einer Akademie DAS SPIEL de...