55. Kapitel

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Mir schien plötzlich ein grelles Licht in meine Augen.

Ist das hell!

"Jonas!", rief eine Stimme.

Diese Stimme... Diese Stimme!

Ich zwang meine Augen sich zu öffnen und sah in zwei vertraute Augen.

"Liam?", brach ich brüchig raus.

Das grelle Licht wurde langsam etwas dunkler und meine Sicht schärfer. Ich sah schwarzes Haar und die smaragdgrünen Augen waren plötzlich ozeanblau.

"Aiden?"

"Ja.", hörte ich seine tiefe Stimme.

Ich fühlte mich gleich viel besser obwohl ich begann zu merken wie mir der ganze Körper weh tat.

Es tut verdammt nochmal weh... Was ist passiert?

In mir kam Panik auf und meine Atmung wurde schneller. Aiden bemerkte sofort mein Unwohlsein und legte seine Hand auf meine.

"Alles ist gut.", sagte er mit einem ruhigen Ton.

Die Wärme seiner Hand und seine sanfte tiefe Stimme ließen mich sofort beruhigen und ruhiger Atmen. Ich versuchte mich langsam auf zu setzen und hätte am liebsten vor Schmerz geschrien.

Aaaaaahhhhhhhhhhhhh!!!!!!!!!!!!!!!

Es dauerte ein paar Minuten bis der Schmerz langsam nachließ und sich mein Gesicht wieder entspannte nach dem ich es so verzog.

So langsam begann ich nach und nach mehr um mich herum war zu nehmen. Mein Blick wanderte an Aiden vorbei und schweifte durch den Raum.

Jede erdenkliche Bewegung fühlte sich wie ein Stromschlag an, weshalb ich mich kaum rührte beim umschauen.

Mein Blick wanderte an einer weißen Wand zur nächsten weiter. Außer einzelne unauffällige Schränke und ziemlich langweilige Bilder war nichts zu erkennen. Aiden lies nicht einmal meine Hand los und ich guckte weiter. Ich schaute zum Fenster rechts von mir und spürte jede kleinste Bewegung als würde jemand tausende Nadeln durch keinen Körper jagen. Aber ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen, da ich Aiden's Blick auf mir spürte. Er ließ mich keinen Augenblick aus den Augen.

Es ist schon...

"...dunkel.", krächzte ich schon fast.

Er hielt mir ein Wasser hin. Mir fiel es bis zu diesem Zeitpunkt gar nicht auf aber mein Hals war trockener als die Sahara und tat auch etwas weh. Ich begann meine Hand zu heben, was mir nicht gerade leicht fiel und griff nach dem Glas welches ich wackelnd zu meinem Mund beförderte. Ich begann zu trinken.

Jetzt weiß ich wie sich ein Kaktus fühlt.

"Besser?", fragte mich der Schwarzhaarige und nahm mir mein Glas ab.

"Ja. Aber mir tut alles weh.", brachte ich flüssig raus.

"Das wundert mich nicht nach dem Unfall."

Unfall?

"Ich hab mir so verdammte Sorgen gemacht!", sah er mich besorgt aber auch erleichtert an.

"Was ist passiert?", fragte ich.

Aiden setzte sich zu mir auf dem Bett und nahm wieder meine Hand.

"Erinnerst du dich nicht?", sah ich in zwei besorgte blaue Augen.

Ich schüttelte den Kopf was ich eine Sekunde später schon wieder bereute.

"Der Arzt sagte es könnte sein, dass du unter Erinnerungsverlust leiden könntest.", sagte er leise vor sich hin.

Arzt? ...stimmt ich bin in einem Krankenhaus.

Mir fiel neben den trostlosen Zimmer auch das Krankenbett, worauf ich saß, und der Verband an meiner Stirn auf.

"Was war los?", fragte ich erneut.

"Erinnerst du dich noch an unsere Verabredung?", stellte er mir eine Gegenfrage.

Ich begann neben meinen dröhnenden Kopfschmerzen meine Erinnerungen zu sortieren.

Aiden und ich waren verabredet... Stimmt!

"Wir hatten ein Date.", antwortete ich.

"Ja. Kannst du dich noch an etwas erinnern?", blitzten seine Augen hoffnungsvoll auf.

Hmmm...

Ich begann weiter zu grübeln. Das war gar nicht so leicht wenn eine Horde Elefanten auf deinen Kopf herumtrampelten als wäre es eine Wassermelone.

Plötzlich fiel mir wieder etwas ein.

"Augenbinde!", platzte es aus mir reflexartig raus.

Nach kurzer Zeit fielen mir wieder die intimen Szenen mit Aiden ein und ich wurde knallrot. Ich spürte auch jetzt noch seinen Atem an meinem Ohr.

Natürlich fiel ihm meine knallrote Visage ebenfalls auf, aber er sagte nichts. Er lächelte bloß zufrieden vor sich hin.

Ich begann zu erzählen was mir gerade einfiel. Auch wie ich jemanden für Liam hielt, Stundenlang anschließend durch die Stadt lief und stockte plötzlich.

"Was ist los???", kam Aiden näher.

Mein Kopf begann plötzlich wieder zu schmerzen und ich zuckte zusammen. Es war ein stechender unangenehmer Schmerz.

"Lassen wir es für heute gut sein."

"Abe-...", wurde ich vom Schwarzhaarigen mit meinem befehlenden Kopfschütteln gebremst.

"Okay."

"Du legst dich am besten wieder schlafen. Der Arzt sagte du brauchst erstmal viel Ruhe und solltest dich nicht überanstrengen.", erklärt er.

Ich habe sowieso keine Chance gegen ihn.

Ich nickte leicht wie es meine Schmerzen zu ließen. Er lächelte mich an und stand vom Bett auf. Meine Augen weiteten sich plötzlich und ich streckte unbewusst meine Hand nach ihm aus und hielt ihn fest. Er drehte sich wieder zu mir um und lächelte mir sanft zu.

"Ich komme gleich wieder. Ich sage nur dem Arzt bescheid das du jetzt wach bist."

"Okay. Aber wage es dir einen Umweg zu machen!"

Er lachte kurz vor sich hin.

"Da ist ja wieder mein Jonas...", begann er mich zu ärgern.

"...lässt du mich los?", freute er sich weiter.

Mein Blick wanderte runter zu meiner Hand und ich ließ los. Sein Blick und seine entspannte ruhige Stimme ließen mich meine Schmerzen vergessen und auch ich begann zu lächeln.

"Bis gleich."

"Ja bis gleich.", drückte er mir nich sanft auf die Stirn und verlies den Raum.

Ich legte mich wieder ins Bett und starrte auf die weiße Decke über mir.

Was ist bloß passiert?

Ich guckte mal nach links, mal nach rechts, mal nach oben und unten und es dauerte keine 5 Minuten und mir fielen die Augen zu.

After you Where stories live. Discover now