19. Kapitel

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Mein restlicher Samstag verlief so. Ich liege in meinem Bett, gucke mir irgendwelche Schnulzen an, esse dabei Schokoladeneis und versuche dieses Stechen zu ignorieren. Es ist nicht möglich dieses Gefühl zu ignorieren es geht einfach nicht. Aber was bleibt mir schon anderes übrig als es zu versuchen?

Am Nachmittag bekam ich von Liam die Nachricht das alles gut verlief mit dem Geständnis und er erzählte mir jedes einzelne Detail. Die Schmerzen wurden immer größer und die Eispackung immer kleiner. Natürlich freute ich mich für Liam aber die Schmerzen wollten einfach nicht verschwinden.

Als Liam dann davon sprach wie froh er sei, dass Aiden, in zwei Tagen am Montag, endlich ausziehen will gelang es mir tatsächlich dieses Gefühl beiseite zu schieben und mir vorzustellen wie ich ihm eine feuerte für meine miese Nacht.

Mein langersehntes Wochenende auf das ich die ganze Woche hin gearbeitet hatte, war ein totaler reinfall. Am Sonntag zog mich meine Mutter früh morgens aus meinem Zimmer und rüstete mich mit einem Staubwedel aus. Es war mal wieder Putztag bei meiner Mutter und ich das Opfer.

Müde tastete ich mein Bett nach dem nervigen Handy das mich schon seit 10 Minuten versucht zu wecken.

Ich hasse Montage!

Ich rollte mich aus meinem Bett und ging geradewegs ins Badezimmer was am Ende des Flures schon auf mich wartete. Eiskaltes Wasser lies ich über meine hellbraunen Haare rieseln und wuschelte mir anschließend mit einem Handtuch durch die Haare und schnappte mir meine Zahnbürste.

Ich muss heute nach der Schule arbeiten... Mit ihm.

Demotiviert ging ich die Treppe nach unten. Es war keiner Zuhause. Ich griff nach dem Toast was auf einen kleinen Teller für mich fertig gemacht wurde und verlies das Haus.

Heute musste ich nicht auf Liam warten der sonst immer zu spät kam. Im Gegenteil. Als ich in der Schule antrudelte, sah ich den Blondschopf nervös neben unserem Schulsprecher. Mein Blick wanderte weiter nach unten. Zu ihren Händen.

Jetzt machen sie es wohl offiziell.

Sie hielten Händchen. Luca, der sonst immer nach meiner Meinung nach den gleichen Ausdruck im Gesicht hatte, sah anders aus. So glücklich. Und Liam der sonst immer so aktiv und fröhlich war, war so ruhig. Sie hatten sich beide verändert. Das fiel nicht nur mir auf sondern der gesamten Schule. Luca, der Mittelpunkt der gesamten Schule, zog die gesamte Aufmerksamkeit auf sich und somit auch auf Liam und man sah wie schnell es die Runde machte. Aber das hielt den beiden nicht davon ab.

Den Schmerz für eine Weile beiseite geschoben begrüßte ich Liam der nicht von Luca's Seite wich. Ich konnte diese dunkel braunen Augen einfach nicht ausstehen. Ich mochte Luca nicht. Er nahm mir Liam.

"Wollen wir los?", fragte mich Liam mit einem breiten Lächeln.

"Ja."

Er löste sich von Luca der nicht ein Wort mit mir wechselte. Das ich ihn nicht mochte beruhte schließlich auf Gegenseitigkeit. Er konnte mich auch nicht leiden, aber wir müssen uns nun mal akzeptieren. Er war Liam's Freund und ich sein bester Freund.

Nach der letzten Stunde sah ich wie Liam und Luca zusammen nach Hause gingen und ich mich auf den Weg zum Café machte.

Wann war das letzte Mal, dass ich mich auf die Arbeit gefreut hatte?... Hmmm... Bevor ich einen nervigen und perversen Arbeitskollegen bekam!

Ich öffnete das Café und sah in das Gesicht, mit den ozeanblauen Augen, dass mich angrinste.

Ich hab keine Lust mehr...

"Na wie war die Schule?", fragte er mich.

"Was interessiert es dich?", gab ich genervt von mir und ging an ihm vorbei in den kleinen Flur.

"Ich will dich besser kennen lernen."

Was soll das schon wieder?

"Dann frag die Tassen. Die sind ein besserer Gesprächspartner als ich."

"Die Tassen interessieren mich nicht. Sondern du."

Ich fasste mir an die Brust und bemerkte ein unangenehmes Gefühl was zu gleich auch angenehm war.

???

"Geh mal lieber wieder zurück an die Arbeit. Julie guckt schon."

Den restlichen Arbeitstag konnte ich Aiden so gut wie es ging aus den Weg gehen und relativ normal arbeiten. Wenn da nicht ständig dieses Gefühl wäre. Am Abend, nachdem Julie den Laden schloss bat sie uns zu sich. Aiden und ich gingen schnurstracks in den kleinen Aufenthaltsraum.

"So ihr beiden. Ihr arbeitet schon eine Weile zusammen und ich möchte das ihr und die anderen Mitarbeiter euch besser kennen lernt. Daher hab ich beschlossen euch beide und den Rest, am nächsten Samstag hier im Café, einen auszugeben. Diese Runde macht es uns leichter uns alle etwas besser kennzulernen, weshalb ich das einmal im Jahr veranstalte wenn neue dazukommen. So wie jetzt. Also was haltet ihr davon?", richtete sie sich an uns.

Ich und Aiden auch am Samstag? Ich hab da zwar nichts vor aber Samstags hatte ich immer Aidenfreie Zone. Aber ablehnen kann ich auch nicht, macht keinen guten Eindruck, auch wenn ich es nur zu gern tun würde.

After you Where stories live. Discover now