39. Kapitel

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Ich sah in die ozeanblauen Augen die sehnlichst auf meine Antwort warteten.

"Gerne.", antwortete ich.

Die aufsteigende Freude in seinem Gesicht ließ mein Herz schneller schlagen.

"Hast du am Samstag Zeit?"

"Ja."

"Okay ich hol dich dann ab."

Er weiß doch gar nicht wo ich wohne.

"Weißt du überhaupt wo ich wohne?", sah ich ihn fragend an.

"Ja.", kam es fast wie aus einer Pistole geschossen.

Was? Woher?

Ich stellte mir im Kopf tausende Fragen und sah ihn nur stumm an. Er begann zu lachen.

"Keine Sorge. Ich habe dich gesehen als du mit zwei Tüten nach Hause gegangen bist. Du warst da wahrscheinlich einkaufen. Das war in der ersten Arbeitswoche nach deiner Schicht."

"Achso."

Ein bisschen unheimlich ist es trotzdem.

Ich sprang plötzlich vom Bett auf wodurch Aiden mich mit groß aufgerissenen Augen ansah.

Ich muss mich bei meiner Mutter melden!

"Was ist los?", fragte der Schwarzhaarige leicht verwirrt und setzte sich auf.

"Ich muss meine Mutter anrufen. Ich bin gestern ja nicht nach Hause gekommen."

Ich wurde nervös bei dem Gedanken wie meine Mutter reagieren wird. Sie ist zwar recht locker aber bei sowas naja... Da macht sie mir schon Angst.

"Okay mach das."

Ich kramte hastig mein Handy aus meiner Tasche und ließ mich wieder auf das Bett fallen. Dabei wählte ich eine ganz bestimmte Nummer und ignorierte dabei den bombardierten Chat. Nervös schluckend drückte ich auf den grünen Knopf und hörte es tuten. Keine zwei Sekunden später hebte sie auch schon ab.

"Wo bist du?!?", schrie sie so laut durch den Hörer, dass ich es augenblicklich einige Zentimeter von meinem Ohr halten musste um nicht gleich taub zu werden.

Ich wusste es.

Auch Aiden wirkte leicht überrascht. Er konnte genau hören was sie sagte, was auch jeder Taube in diesem Moment hören würde, und beobachtete mich stumm weiter.

"E-es tut mir leid...", stotterte ich kaum hörbar in mein Handy.

"Weißt du eigentlich wie viel Sorgen du mir bereitet hast?!?"

Sie ist wirklich sauer.

"Ähh..."

Ich bekam keinen ordentlichen Satz mehr raus und hörte weiter ihrer Ohrbetäubungsversuche zu.  Ich erschrak als Aiden mir plötzlich mein Handy aus der Hand riss und es sich ans Ohr hielt.

"Entschuldigen sie, mein Name ist Aiden und es ist nicht Jonas Schuld, dass er gestern nicht nach Hause kam, sondern meiner."

Ich konnte meine Mutter nicht mehr durchs Telefon brüllen hören sondern eher was ganz anderes.

"Dann bist du bestimmt der von dem Jonas schon so viel erzählt hat..."

Ihre Stimmungsschwankungen sind echt gruselig.

Sie klang jetzt überhaupt nicht mehr wütend sondern wieder total aufgedreht.

"...Ich habe schon eine Menge von dir gehört."

Oh Gott wie peinlich...

Ich lief wieder knallrot an und guckte zur Seite. Das Aiden lächeln musste, sah ich trotzdem im Augenwinkel wodurch mir noch mehr Blut in den Kopf schoss. Das restliche Gespräch zwischen den beiden blendete ich aus, da es nur noch peinlicher wurde.

"Sag Jonas bitte er soll heute Abend nicht zu spät kommen. Macht euch noch einen schönen Tag ihr beiden."

"Ja mach ich."

Er reichte mir das Handy und mir war das mehr als unangenehm.

"Du hast eine sehr interessante Mutter, Jonas."

"Eher eine die weiß wie man es peinlich gestaltet."

Er musste wieder lachen.

"Ich finde sie sympathisch."

"War ja klar."

Aber auch nur weil sie vorhin mal erwähnte wie sehr sie es sich wünschte das wir zusammen kommen. Irgendwie macht sie mir immer mehr Angst. Sie hatte es mir ja auch mal gesagt und es hatte nicht lange gedauert...

After you Where stories live. Discover now