51. Kapitel

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Ich war jetzt nur noch wenige Zentimeter von der Ecke entfernt, atmete tief ein und wagte einen Blick um die Ecke der Hecke. Mein Blick wanderte über die vielen Kirschbäume, zu einem kleinen, schmalen Weg, den ich nach kurzer Zeit betrat, und hörte im nächsten Moment auch schon ein kleines plätschern. Mein Herz schlug immer schneller. Meine Hände schon Schweiß gebadet. Und trotzdem ging ich weiter.

Das Geräusch des plätschernden Wassers wurde immer lauter, sowie der Herzschlag den ich schon in meinen Ohren hören konnte. Bis dieser plötzlich aussetzte als ich blonde Haare im warmen Wind hin und her schwingen sah.

Ganz ruhig, Jonas. Tief ein und aus atmen...

Mein Herz begann wie wild zu rasen. So sehr das ich es schon schlagen höre. Meine Schritte wurden langsamer.

Mein Hände über zogen sich immer mehr mit Schweiß. Und mein Herz sprang mir fast aus der Brust.

Er ist da.

Vor mir.

Wenige Meter entfernt.

In mir breitet sich ein unbeschreibliches Gefühlschaos aus.

Erleichterung.

Freude.

Aber auch Angst.

Angst ihn zu sehen.

Angst mit ihm zu sprechen.

Angst vom Zerbrechen unserer Freundschaft.

Nach und nach setzte ich einen Schritt vor den anderen. Ich sah wie ich dem Blondschopf vor mir immer näher und näher kam. Mein Herz pochte und pochte. Ich wurde immer nervöser. Meine Schritte wurden immer langsamer je näher ich ihm kam.

Er scheint mich noch nicht bemerkt zu haben. Ja wie denn auch? Jonas, wenn du leiser bist als eine schleichende Katze, weil du ein Angsthase bist, ist das kein Wunder!

Ja ich habe Angst. Sogar sehr große! Das liegt aber daran das mir die Freundschaft mit Liam so wichtig ist! Wir sind seid einer Ewigkeit befreundet und hatte seitdem auch nie einen Streit. Und alles könnte Zerbrochen sein innerhalb weniger Minuten.

Du hast keine Wahl!

Ich atmete noch einmal tief ein und aus und streckte meine Hand nach dem Blondschopf vor mir aus. Zögerlich legte ich meine Hand auf seine Schulter.

Ganz ruhig!

Langsam drehte sich die Person vor mir um und ich sah in zwei braune verwunderte Augen.

Warte...

"Du bist ja gar nicht Liam!", platzte es aus mir heraus.

"Ähhhhh nein.", antwortete mir die Person.

Er schaute mich an als hätte ich eine Klatsche. Aber wer kanns ihm verübeln? Ich bin bereit für die Klapse!

Jetzt wo ich genauer hinschaue... Braune Augen, grüne Jacke und keine 1,71m. Liam trug vorhin eine graue Jacke. Ich Idiot!?! Wie konnte mir das nicht schon früher auffallen?!?

"Ist irgendwas?", fragte er mich und riss mich aus meinen Gedanken.

"Ähhh n-nein.", stotterte ich total überfordert.

"Könntest du dann bitte meine Schulter loslassen?", wurde er langsam genervt.

Ich schaute zu meiner Hand runter und realisierte, dass ich ihn noch festhielt.

"Klar. Entschuldigung!", lies ich ihn sofort los und verschwand fast rennend wieder um die Ecke wo ich her kam.

Scheiße war das peinlich! Man Jonas, klar denken ist mal angebracht!

"Und was machst du jetzt, Jonas?", seufzte ich vor mich hin.

Wieso war ich denn so sicher das er da sein würde? Das ich ihn finde? Die Chance war so gering!

Seufzend ging ich die Straße weiter runter und bemerkte nicht das es langsam dämmerte. Ich lief weiter und weiter ohne zu achten wo ich hin lief oder gar wie lange. Erst als ich vor dem Café stand und mein Handy raus holte.

23 Anrufe... Aiden. Und haufenweise Nachrichten.

'Wie liefs?'
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'Alles gut?'
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'Jonas?!?'
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'Melde dich! Ich mache mir Sorgen!'

Und noch haufenweise anderer Nachrichten. Und der Abstand der Nachrichten wurde immer kürzer. Die letzte war vor 5 Minuten.

'Jonas wo bist du verdammt nochmal! Melde dich ich mach mir Sorgen! Es ist schon dunkel!'

Dunkel?

Ich schaute hoch zum leuchtenden Schild des Cafés. Mein Blick schweift ab zum Himmel.

"Verdammt! Es ist ja wirklich schon dunkel! Wie lange lief ich denn durch die Stadt?!?"

Erschrocken versuchte ich erstmal zu realisieren wo ich war.

Okay ich bin vor dem Café. Ich bin also so ziemlich im Kreis gelaufen. Ich sollte Aiden anrufen und sagen das es mir gut geht.

Ich begann Aidens Nummer in meinem Handy zu suchen und fand sie auch ziemlich schnell. Ich wischte von links nach rechts und legte mein Handy ans Ohr.

Ich hörte es tuten aber es dauerte keine 3 Sekunden bis jemand abnahm.

"Jonas???", vernahm ich Aidens Stimme.

Ich fühlte mich sofort beruhigt beim Klang seiner Stimme.

"Mir geht es gut. Tut mir leid ich habe gar nicht bemerkt wie spät es ist."

"Wo bist du???", hörte ich eine hastige ungewohnte Stimme.

"Ich bin vor dem Café."

"Bin auf den Weg!"

"Warte! Ich komme jetzt nach Hause. Du brauchst mich nicht abhol-..."

"Keine Wiederrede!", unterbrach der Schwarzhaarige mich.

Ich begann zu Lächeln und vor mich hin zu gucken.

"Alles klar bis glei-...", stockte ich als ich auf die andere Straßenseite schaute.

"Ich ruf dich später nochmal an.", sagte ich und lag auf.

Blonde Haare, graue Jacke...

"Liiiiaaaam!", rief ich instinktiv und sah wie der Blondschopf auf der anderen Seite plötzlich stehen blieb. Smaragdgrüne Augen schauten mich unter Laternenlicht an.

Er drehte sich zu mir um.

"Jonas?"

Ohne darüber nach zu denken liefen meine Beine von selbst auf Liam zu.

"Warte Jonas! Nicht!", rief er so laut er konnte mit einem besorgten und erschrockenen Blick.

???

Ich blieb stehen und mir schien plötzlich ein grelles Licht ins Gesicht. Und im nächsten Augenblick wurde alles Schwarz...

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Mal ein etwas anderes Kapitel. Eigentlich wollte ich das Kapitel anders Enden lassen aber die Idee finde ich doch ein bisschen spannender. ^^
Die Idee stammt von ASMR385.
Danke dir! ^^

Na was meint ihr? ^^

After you Where stories live. Discover now