18. Kapitel

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Müde griff ich nach meinem Handy was dauerhaft piepte und blinkte. Die letzte Nacht war der blanke Horror. Nachdem ich meinen Netflixmarathon irgendwann heute morgen beendet hatte, konnte ich dank eines gewissen jemand nicht schlafen. Ich weiß es sollte mich nicht interessieren aber mir gingen seine Worte einfach nicht aus den Kopf und ich begann unbewusst darüber zu grübeln ob sie doch waren oder nicht. Diese Grübelei ging ein paar Stunden bis ich endlich einschlief.

Ich guckte auf mein Handy.

58 Nachrichten... Was?

Nachdem ich die Handy Sperre löste ging ich auf Whatsapp von wo ich gefühlt jede Minute 20 Nachrichten bekam. Mittlerweile waren es 65 Nachrichten.

Die Gruppe schon wieder...

Jap ich besaß tatsächlich eine Englisch-Whatsapp-Gruppe. Wozu das gut sein soll? Naja ich und ein paar andere verzweifelte Englischnieten beschlossen eine Gruppe zu eröffnen in der Hoffnung es bringt was. Wir schickten uns da Lösungen von Aufgaben oder fragten uns gegenseitig. Ich persönlich konnte nie wirklich etwas dazu beisteuern aber ich war ganz froh wenn sie fertige Hausaufgaben in die Gruppe schickten. Aber manchmal übertreiben sie etwas. So wie jetzt.

Leute es ist Samstag Morgen! Habt ihr nichts besseres zu tun als euch über Englisch zu streiten?

Es gab da immer zwei in der Gruppe die meinten alles besser zu wissen und sich andauernd zum Thema Englisch zu bekriegen. Das Wort Privatchat kennen die nicht. 

Ich scrollte durch den Chat einmal runter,  schmiss es genervt aufs Bett und drehte mich auf die andere Seite in der Hoffnung nochmal ein schlafen zu dürfen. Es war Samstag 8 Uhr morgens. Also noch tiefe Nacht.

Ich rollte mich von einer Seite zur nächsten. Streckte meine Beine mal aus der Decke und zog sie anschließend wieder rein. Mal lag ich auf den Bauch dann mal wieder auf der Seite und anschließend wieder auf den Rücken. Ich konnte nicht mehr schlafen.

Das kann doch jetzt nicht wahr sein! Ich verfluche euch ihr Englischnieten und vor allem dich, Aiden!

Nach einer halben Stunde hin und her wälzen gab ich doch auf und fischte nach meinem Handy. Erneut öffnete ich Whatsapp und begann erst einmal gekonnt die Gruppennachrichten zu ignorieren. Ohne es zu bemerken ging ich auf Liam's Chat und begann zu tippen.

'Na Liam? Wie geht's dir?', schickte ich ihm und bekam sofort eine Antwort.

Er ist jetzt schon wach?

'Nicht so gut...', bekam ich als Antwort und war besorgt.

'Was ist los???'

Antworte doch schneller!

'Luca und ich haben beschlossen heute Nachmittag unseren Eltern von unserer Beziehung zu erzählen...'

Ich spürte beim lesen dieser Nachricht wieder dieses unangenehme Stechen in der Brust. Da war es wieder dieses ekelhafte Gefühl.

'Es wird alles gut, Liam!', versuchte ich ihm Mut zu machen und ignorierte diese Schmerzen in meiner Brust die von Sekunde zu Sekunde immer unerträglicher wurden.

'Ich hab Angst...'

Das ist weil es dir ernst ist.

'Brauchst du nicht. Eure Eltern werden es verstehen.', redete ich weiter auf ihn ein.

'Hoffentlich...'

'Bestimmt. Viel Glück und schreib mir sofort nachher!'

'Ja.'

Nachdem ich sah das Liam offline ging, rieselten auch schon die ersten Tränen über meine Wange und ich vernahm nur noch dieses Stechen. Dieser Schmerz.

Ich muss es endlich aufgeben...

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