59. Kapitel

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Erschrocken sah ich in zwei smaragdgrüne Augen. Der Blonde stand angelehnt und schweißgebadet im Türrahmen.

"Lia-..."

Bevor ich auch nur seinen Namen aussprechen konnte, rannte dieser zu mir und warf sich um meinen Hals.

"Verdammt nochmal, Jonas! Ich dachte du würdest sterben!", schrie er mich schon förmlich an.

L-liam?

Ich brachte kein Wort raus. Ich war sichtlich mit der Situation überfordert. Ich konnte hören wie er schniefte aber ich war wie versteinert. Gerade hatten wir uns noch gestritten, dann das Auto und jetzt weinte er in mein Shirt.

Zögernd lag ich meine rechte Hand auf seinen Rücken. Liam zuckte kurz zusammen und beruhigte sich langsam wieder. Ich sagte nichts und ließ meine Hand nur still über seinen Rücken streichen.

Nach einigen Minuten löste er sich wieder von mir und schaute mir in die Augen. Seine wunderschönen smaragdgrünen Augen waren jetzt etwas rot unterlaufen und ganz glasig.

"Jetzt sag doch was!", klang er schon panisch.

Ich wusste absolut nicht was ich jetzt sagen sollte, wie sollte ich mich verhalten, hasst er mich?

Ich grübelte und grübelte bis ich aufschrak als jemand meine Schulter rüttelte. Liam sah zu Aiden den ich unter der Aufregung schon ganz vergessen hatte.

"Könnte ich kurz mit ihm alleine reden?", fragte der Blonde ihn.

Dieser lächelte mich an. Seine ozeanblauen Augen beruhigen mich sofort und ich sah ihm verzweifelt hinterher, als dieser neben mir aufstand und wortlos den Raum verlies.

Als ich hörte wie die Tür geschlossen wurde, wurde ich erneut an meiner Schulter geschüttelt. Erschrocken sah ich wieder in die tief grünen Augen meines Gegenübers.

"E-es tut mir leid.", murmelte ich kaum hörbar.

Liam's Augen weiteten sich.

"Nein! Mir tut es leid! Es ist alles meine Schuld!..."

Ich schaute ihn verwirrt an.

"...Wäre ich nicht weg gerannt... Wäre das alles nie passiert."

Instinktiv nahm ich Liam in meinem Arm der gerade wieder anfangen wollte zu weinen.

Als dieser sich wieder beruhigt hatte, setzte er sich neben mir aufs Bett.

"Was hast du dir dabei gedacht über die Straße zu rennen?", klang er schon fast wütend.

"Ich sah dich. Ich wollte zu dir und...", Ich verstummte.

"Was denn?", fragte er mich besorgt.

"...Ich wollte mich entschuldigen."

"Wofür?"

"Dafür das ich es dir nicht gesagt hatte. Das mit mir und Aiden...", murmelte ich.

"Mensch, Jonas! Ich war dich nur sauer auf dich weil du mir das nicht von dir aus gesagt hattest!"

Jetzt war ich nur nich verwirrter und schaute ihn an.

"Aber du-..."

"Ja ich habe gesagt er ist ein Arsch und der Meinung bin ich immer noch. Aber ich habe gesehen wie er sich die ganze Zeit um dich sorgte als du halb im Koma lagst. Er wich dir keinen Augenblick von der Seite und meine Güte! Wenn du ihn liebst unterstützte ich dich doch!"

Mit aufgerissenen Augen starrte ich ihn an. Mit dieser Reaktion hatte ich nicht gerechnet.

"Starr nicht solche Löcher in die Luft!", riss er mich aus meiner Starre.

"E-entschuldigung.", war das einzigste was ich raus bringen konnte.

"Du kannst manchmal echt ein Idiot sein! Du hättest doch jederzeit mit mir reden können. Es wäre nur schön gewesen wenn du es einfach gesagt hätt-..."

"H-habe ich versucht!...", unterbrach ich ihn und er schaute mich verwirrt an.

"...Ich habe es mehrmals versucht... Nach Sport, da warst du aber nicht mehr da oder als du krank warst...Hat alles irgendwie nie geklappt..."

"Naja immerhin wolltest du es mir sagen und das ist ja jetzt auch egal. Ich weiß es ja jetzt und viel wichtiger ist, dass es dir gut geht. Auch wenn du aussiehst als hätte dich ein Lastwagen überollt."

Ich musste lachen.

"Ja."

Jetzt musste auch Liam lachen.

"Unsere Zeit ist heute leider schon vorbei aber ich komme morgen wieder.", lächelte mich der Blonde an und streichelte über meinen Handrücken.

"Bis morgen.", lächelte ich zurück.

In dem Moment ging auch die Tür wieder auf und Aiden kam wieder rein. Liam stand wieder auf und schenkte mir nochmal ein Lächeln, was ich erwiederte, bis er an Aiden vorbei lief.

"Tust du ihm weh, bist du tot!", sagte er zum ihm beim vorbei laufen.

"Keine Sorge.", ertönte wieder seine wunderschöne tiefe Stimme.

Er schloss wieder die Tür hinter sich und nun waren wir wieder alleine.

"Lief alles gut?", fragte der Schwarzhaarige.

Ich nickte und er setzte sich wieder neben mir.

"Das ist schön. Aber ich muss aufpassen das er mir nicht den Kopf abreißt.", seufzte er.

Ich musste lachen.

"Ach wird schon nicht passieren und wenn... Ich liebe dich trotzdem."

Er schaute mich mit seinen unendlich schönen ozeanblauen Augen an. Alles um mich herum verschwamm. Nur er war scharf. Nur ihn nahm ich noch wahr. Nur ihn liebte ich. Für immer.

Er lächelte, streichte meine Hand und überwand die restlichen Zentimeter zwischen uns. Ich spürte seine weichen Lippen auf meinen und mich überkam eine wohlige Wärme. Alles begann zu prickeln und mein Herz schlug wie wild. In diesem Moment wünschte ich mir die Zeit würde still stehen.

Doch nach wenigen Augenblicken löste sich der Schwarzhaarige von mir. Ich schaute wieder in die schönsten Augen der Welt die nur wenige Zentimeter der meinen waren.

"Wir müssen nich einiges nachholen...", sagte er ganz leise

"Was nachholen?", fragte ich leicht verwirrt.

"Hmmm... Es gibt einiges... Angefangen bei dem Date wo ich versetzt wurde. Und da wäre auch noch..."

Er kam mir wieder näher bis ich seinen warmen Atem an meinem Ohr spürte. Mein Herz schlug wie wild.

"...und ich würde auch gerne da weiter machen wo du beginnen wolltest vorhin. Auch ich hatte dich vermisst."

Mir schoss mein Blut in den Kopf und ich schubste ihn von mir weg.

"Du bist so ein Idiot!"

Und trotzdem liebe ich dich.

- Ende -

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Auch diese Geschichte hat leider ein Ende und das befindet sich hier. Ich freue mich über alle die diese Geschichte gelesen haben und auch über so viele positive Kommentare die geschrieben wurden. ^^

Danke. ^^

Als Geschenk gibt es noch ein kleines Extrakapitel. -> swipe ^^

After you Where stories live. Discover now