28. Kapitel

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Wie versprochen kommt heute ein Kapitel. Es ist etwas länger als die anderen, da lange nichts kam. Ab jetzt kommen wieder regelmäßig Kapitel und ich hoffe ihr fiebert weiterhin mit. ^^

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Egal wie sehr ich versucht habe den Mond zu hypnotisieren oder eher gesagt ich hoffte er würde mich hypnotisieren. Ich konnte mich einfach nicht ablenken. Ich konnte nicht vergessen wo ich war. Bei wem ich war. Ich war bei Aiden und er lag keinen Meter von mir entfernt. Ich konnte seinen Duft nicht ignorieren, seine gleichmäßige Atmung überhören oder mein Herz davon zu überzeugen in einem normalen Tempo zu schlagen.

"Schläfst du schon?", fragte mich seine sanfte aber auch tiefe Stimme.

Ich hielt die Luft an um ihm vor zu spielen ich würde schlafen. Das stellte sich als ziemlich schwierig raus. Mein Herz spielte da nicht mit. Sobald ich seine Stimmen vernahm, machte es einen Satz und ich verfluchte es dafür. Dafür das es machte was es wollte. Ich gab ihm keine Antwort und hoffte er würde mir dieses Schauspiel abkaufen. Was er auch tat.

"Du schläfst wohl schon... Ich meine es ernst mit dir.", ertönte ganz leise seine Stimme hinter mir.

Er denkt wirklich ich schlafe. Was meint er damit?

Ich blieb regungslos vor ihm liegen und konzentrierte mich darauf weiterhin ruhig und gleichmäßig zu atmen.

"Ich weiß auch nicht warum aber seitdem ich dich traf war etwas anders. Normalerweise sind mir andere egal und ich hatte deshalb auch nie eine richtige Beziehung. Warum erzähle ich dir das eigentlich? Naja es beruhigt mich wenn ich mit dir rede auch wenn du schläfst. Das tut es irgendwie immer auch wenn du sonst immer so abweisend zu mir bist. Ich weiß du hast Gefühle für jemand anderen aber ich werde nicht aufgeben. Ich werde dafür sorgen, dass du dich in mich verliebst wenn du es nicht vielleicht schon tust. Gute Nacht, Jonas."

Mit diesen Worten drehte er sich um und ich spürte wie knallrot ich war. Wie etwas anders war. Ich spürte dieses Gefühl was ich so noch nicht kannte. Es war ähnlich wie bei Liam aber doch so anders. Intensiver.

Ist es...

Ich fasste mir an die Brust woher dieses Gefühl stammte. Dieses Klopfen und die angenehme Wärme. Egal wie sehr ich es leugnen will. Ich kann es nicht mehr. In diesem Moment wurde es mir mehr als bewusst.

...Liebe? Liebe ich Aiden?

Es vergingen Stunden in denen ich still da lag und versuchte mich und mein Herz zu beruhigen. Vergebens. Es hörte einfach nicht auf und schlug einfach weiter. Ich guckte auf die kleine Digitaluhr auf den kleinen Schreibtisch neben mir.

4:53Uhr.

Ich drehte mich langsam und vorsichtig um und sah in das Gesicht vom schlafenden Aiden. Seine helle Haut scheint vom Mond noch heller und ich kann deutlich seine langen Wimpern erkennen, sein tief schwarzes Haar und seine vollen rosigen Lippen. Ich ertappte mich selber dabei wie ich mich langsam zu ihm rüberbeugte und erschrak. Schnell drehte ich mich wieder um, krabbelte unter die Decke und hoffte er würde nicht aufwachen.

Was habe ich da gerade versucht?!? Wollte ich ihn gerade wirklich küssen?

Ich lag noch eine ganze Weile unter der Decke und bemerkte gar nicht, dass ich irgendwann wohl eingeschlafen war. Erst als ich aufwachte und eine angenehme Wärme in meinem Rücken spürte und an meinem Bauch. Mein Blick wanderte dorthin und ich konnte eine Hand erkennen. Seine Hand die auf mir lag, seinen Arm der mich festhielt und den Rest von ihm der sich an mich kuschelte. Sofort stieg mein Puls in die Höhe und ich spürte wie mein Herz wieder übertrieben schnell schlug.

Bitte sei nicht wach! Bitte sei nicht wach!

Ich fühlte einen regelmäßigen Luftzug an meinem Ohr und merkte wie seine Brust sich gleichmäßig auf und ab an meinem Rücken bewegte. Die Gänsehaut, das warme Prickeln und meinen Herzschlag so gut es geht beiseite zu schieben, wagte ich mir einen kleinen Blick. Langsam drehte ich mich neben ihm um, sodass ich wieder in sein Gesicht schauen konnte.

Er schläft immer noch.

Ich erschrak als er sich plötzlich bewegte und seinen Griff verstärkte. Er kam mir näher und ich war nur noch wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt. Unsere Nasenspitzen berührten sich um eine Haaresbreite und ich musste die Luft anhalten um nicht zu schnell zu atmen. Mein Blick fokussierte seine Lippen erneut.

Wenn ich noch länger bleibe kann ich mich nicht mehr kontrollieren... Ich muss hier weg!

Mein Blick verlies seine Lippen und wanderte seinen Arm entlang zu seiner Hand, die mich festhielt. Langsam bewegte ich meine zu seiner und griff vorsichtig danach. Sofort spürte ich wieder dieses Prickeln auf meiner Haut da wo wie uns berührten und musste mich erstmal ein paar Sekunden sammeln bevor ich sie vorsichtig von mir nahm und sie auf den Bett ablag. Wieder huschte mein Blick zu Aiden der immer noch tief und fest schlief. Langsam rückte ich immer weiter von ihm weg, krabbelte aus der Decke und stand vom Bett auf. Ich spürte sofort eine unangenehme Kälte und wollte am liebsten wieder zurück. Aber ich konnte nicht.

Ich überzeugte mich noch einmal davon, dass er schlief und verließ auf leisen Sohlen das Schlafzimmer. Die Tür schloss ich leise und ging den Flur entlang bis hin zu seinem Wohnzimmer wo meine Tasche und der Rest meiner Klamotten lag. Ich zog mir schnell meine Hose an, griff nach meiner Tasche und machte mich Richtung Tür auf. Davor angekommen zuckte meine Hand am Griff.

Will ich hier bleiben?...

Ich schüttelte hastig den Kopf und drückte die Klinke runter, ging raus und rannte förmlich die Treppen runter.

Es kann doch nicht wahr sein!!!!

Ich rannte weiter die unzähligen Stufen runter bis ich total außer Atem unten im Erdgeschoss ankam. Ich ignorierte die Seitenstechen und rannte weiter. Mittlerweile rannte ich die Straße entlang und sah wie mich alle komisch anschauten. Aber das war mir egal. Ich hatte andere Probleme und die nannten sich: mein Herz und Aiden.

Ich glaube es einfach nicht!!!! Seit wann bin ich in ihn verliebt?!? Ich liebe doch Liam...

Ich merkte gar nicht wie weit ich rannte, bis ich vor meinem Haus ohne Luft ankam. Ich stand vor meiner Tür und atmete fast so schnell wie mein Herz. Naja mein Herz schlug noch schneller und wollte gar nicht mehr aufhören. Ich versuchte tief ein und aus zu atmen um mich zu beruhigen.

Beruhige dich Jonas! So kannst du nicht rein.

Es dauerte einige Minuten bis ich halbwegs normal atmete und begann die Tür vor mir auf zu schließen.

Ach ja... Was erzähle ich denn warum ich erst jetzt nach Hause kam?

Bevor ich mir was ausdenken konnte, stand meine Mutter auch schon vor mir.

"Ähm also... Sorry das ich erst jetzt komme... Ich wa-...", wurde ich unterbrochen.

"Du brauchst mir nichts zu erklären. Ich weiß das du bei einem Freund übernachtet hast. Er rief gestern Abend an..."

Ach ja?

"...Nimm dir nächste mal ein paar Klamotten mit und sag bitte etwas früher bescheid."

"Ähh... Klar.", antwortete ich total perplex.

Sie ging an mir vorbei und hielt kurz vor der Küche nochmal an.

"Gib mir nachher den Pulli zum waschen dann kannst du ihm den Morgen wieder geben.", zeigte sie auf mich.

Pulli?

Mein Blick glitt runter an mir bis hin zu dem Pullover den ich trug.

Ich habe vergessen den Pulli zu wechseln!

Mit einem knallrotem Gesicht nickte ich und rannte die Treppe rauf in mein Zimmer, Schloss die Tür und schmiss mich auf meinem Bett. Ich nahm den angenehmen Duft von ihm war. Von Aiden. Ich erwischte mich wie ich an seinem Pulli roch und mir wurde wieder bewusst, dass ich mich in ihn verliebt hatte.

After you Where stories live. Discover now