13. Kapitel

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"Na wie lange saßt du an Englisch?", klopfte mir Liam am nächsten Morgen schadenfroh auf die Schulter.

"Bis 21 Uhr."

"Das hast du niemals in 10 Minuten geschafft. Wir haben bis 20:50 Uhr telefoniert.", zog Liam seine rechte Augenbraue hoch.

Ich bin so dämlich!

"Sorry meinte 22:30 Uhr.", versuchte ich mein Glück erneut.

Aber die Blondine mit den smaragdgrünen Augen vor mir schien es mir nicht ganz ab zu kaufen und verschenkte die Arme.

"Jonas?", harkte Liam nach.

"Okay hast gewonnen...", wurde ich immer leiser.

Ich kann nicht anders. Ich kann das nie. Wenn er mich mit seinen so wunderschönen Augen auch nur ansieht, würde ich sofort vor ihm auf die Knie gehen und ihm jeden Wunsch erfüllen, wenn er diesen aussprechen würde. Ich weiß er ist mit Luca zusammen. Aber ich wünschte es wäre anders...

"Ja?", legte er seinen Kopf zur Seite.

Dies tat Liam immer wenn er neugierig war. Er erinnert mich dabei immer an einen kleinen süßen Hundewelpen der nach Leckerlies rief. Bloß war Liam süßer als jeder Hundewelpe auf dieser Welt.

"Bis 2 Uhr...", nuschelte ich kaum hörbar.

Ich erkannte das Liam jedes Wort verstand was ich sagte. Das erkannte ich an den groß aufgerissenen grünen Augen die mich ansahen.

"Für was brauchst du so lange?", fragt er mich erstaunt.

"Für was wohl? Dein Text."

Nicht jeder kann in 10 Minuten einen ganzen Roman schreiben. Erst recht nicht in Englisch.

"Das dauert aber nicht so lange."

"Weißt du wie lang dein Text war?"

Ein gefühlter Roman! Das alles erst einmal in den Übersetzer ein zu tippen hat schon über ne Stunde gedauert!

"Ja vier Seiten.", antwortete mir Liam voller Stolz.

Sag ich ja! Ich bin froh wenn es mehr als fünf Zeilen werden!

"Das ist viel!"

"Naja eigentlich wollte ich den letzten Teil noch etwas umformulieren und ich glaube ich hatte auch etwas vergessen...", begann er.

"Ach stimmt dann wird es nur eine 2 statt einer 1.", unterbrach ich ihn.

"Schusselfehler machen dir die Note kaputt.", versuchte er mich zu belehren.

Ich begann zu lachen und Liam sah mich nur verwundert an.

"Was denn?"

"Wenn du nur so in Mathe wärst, Liam.", lachte ich weiter.

"Das geht nicht. Mathe versteht man einfach nicht.", tat er beleidigt.

"So geht es mir mit Englisch."

"Egal jetzt. Mal was anderes. Hast du heute nach der Schule schon was vor? Du gehst ja heute nicht arbeiten."

Ein Glück auch! Den täglich ertrage ich nicht!

"Sorry Liam. Ich gehe heute gleich ins Bett wenn ich nach Hause komme. Wie wäre es mit Samstag?"

Liam wirkte auf einmal so ganz anders. So nervös. Er begann an seiner Strickjacke rum zu spielen.

?

"Alles okay?", fragte ich ihn.

"J-ja! Tut mir leid da hab ich keine Zeit."

"Okay. Dann vielleicht Sonntag wenn nichts da zwischen kommt."

"Ja. Sorry Jonas! Ich muss jetzt los. Wir sehen uns nachher.", lächelte Liam mich an und rannte los.

Ich sah ihm hinterher und erkannte das er auf Luca zu lief. Luca lächelte Liam an und sie gingen gemeinsam in die Schule. Ich spürte wie sich etwas in meiner Brust zusammen zog und das Gefühl, jeden Moment zu Weinen an zu fangen, immer größer wurde. Es war ein schreckliches Gefühl und ich wusste genau wie es hieß. Eifersucht.

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