Dumbledores Büro

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Allana

,,Jaime, bist du verrückt?", zischte ich flüsternd. ,,Wir können doch nicht einfach so in Dumbledores Büro einbrechen!"
Mein Bruder zuckte zusammen und fuchtelte wild mit den Armen herum, um mich zum schweigen zu bringen. ,,Pssst!", beschwor er mich. ,,Doch nicht so laut! Oder willst du, dass es jeder hier erfährt?"
,,Das habe ich angenommen, da du mir von deinem genialen Plan erzählt, während wir mit der gesamten Schule beim Mittagessen sitzen", meinte ich bissig.
Jaime hustelte gedämpft und blickte sich zu unseren Klassenkameraden um, die unserer Diskussion jedoch nur mäßiges Interesse zollten. ,,Kein schlechtes Argument." Er holte tief Luft. ,,Also ... bist du dabei?"
,,Jaime, Dumbledore wird Harry schon irgendwann von dem Ring erzählen und dann wird dieser mir ebenfalls davon berichten. Es besteht kein Grund, deswegen so ein Risiko einzugehen!"
,,Al, Zeit ist ein Privileg, das wir nicht haben! Dumbledore kommt unserem Geheimnis jeden Tag ein Stückchen näher, dann ist da noch Draco mit seinen Selbstmord-Kommando, Slughorn, der mich auf Schritt und Tritt zu verfolgen scheint und Voldemort, der mit jeder weiteren Stunde neue Anhänger um sich schart und mächtiger wird! Ich sage dir eins: Wir können nur mit ihnen mithalten, wenn wir über neue Informationen verfügen."
Ich seufzte auf, dann gab ich mich geschlagen. ,,Na, schön", flüsterte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen. ,,Wie sieht dein Plan aus, damit wir unbemerkt in Dumbledores Büro gelangen?"
Jaime stieß ein Schnauben aus und grinste leicht. ,,Liebste Schwester, du hast mich scheinbar falsch verstanden. Wir werden nicht in Dumbledores Büro einbrechen. Sondern du."
Ich starrte ihn geschockt an. Fast hoffte ich, dass er scherzte, doch er schien sich dieser Aussage absolut sicher zu sein.
,,Wenn du glaubst, mich beruhigen zu können, gehst du die Sache ziemlich falsch an!"
Daraufhin verdrehte Jaime nur die Augen und schüttelte theatralisch den Kopf. ,,Nein, nein, nein! Liebste Schwester, du bist tragischerweise nicht in der Lage, meine zutiefst intellektuellen und strategischen Gedanken zu lesen. Meine Intention, die Grund für diese Entscheidung war, ist nämlich unglaublich geistreich." Er seufzte gespielt wehleidig. ,,Welch ein Jammer, dass ich unter so gewöhnlichen Menschen leben-"
,,Jaime ...", knurrte ich drohend.
Er räusperte sich grinsend. ,,Hör zu, es ist zwar zugegeben noch nicht zu erkennen, aber ich verfolge wirklich einen Plan!"
Jetzt bin ich aber beruhigt. Ich seufzte und bedeutete ihm fortzufahren. ,,Sag mir, Bruder, wie sieht dein sicherlich genialer Plan aus?"
,,Nun, zu einem denke ich, dass ich eventuell nicht in der Lage bin, in Dumbledores Büro zu gelangen."
Ich hob zweifelnd eine Braue. ,,Wie darf ich das verstehen?"
Er fuhr sich durch die Haare. ,,Dumbledore sieht mich vielleicht nicht als Feind, aber sicherlich als eine Person mit ... einem dubiosen Charakter und bestenfalls verdächtiger Herkunft an. Deshalb wäre es möglich, dass Schutzzauber gegen mein Eindringen existieren - ganz besonders, wenn er den Horkrux noch hat. Auch wären die Folgen sicher katastrophal, sollte Dumbledore mich in seinem Büro erwischen - was natürlich ziemlich unwahrscheinlich ist", fügte er hastig hinzu, als er meinen erschrockenen Gesichtsausdruck bemerkte. ,,Alles in allem hast du also allein bessere Chancen als mit mir."
Gut, das konnte ich nachvollziehen. ,,Und wie gelange ich in sein Büro? Ich bräuchte das Passwort und müsste wissen, wann Dumbledore nicht dort ist ..." Meine Brauen zogen sich zusammen. Für diese Probleme gab es eine ziemlich einfache Lösung: ,,Harry", murmelte ich. Er besaß das Passwort für Dumbledores Büro, tatsächlich glaubte ich, dass dieses auf einem der Briefe stand, die Dumbledore ihm stets vor den Einzelunterricht geben ließ. Außerdem nannte er die Karte der Rumtreiber sein Eigen, auf welcher Alles und Jeder eingetragen war.
,,Ganz genau", meinte Jaime über meine Schlussfolgerung und grinste diabolisch. ,,Ich schlage vor, wir verschwinden jetzt ganz unauffällig in den Gemeintschaftsraum der Gryffindors, schließlich ist hier in der Halle gerade jeder am essen, da wird es doch niemanden kümmern, wenn ein Slytherin und eine Gryffindor klammheimlich in das Zimmer des Auserwählten eindringen ... und heute Abend wirst du in Dumbledores Büro einbrechen."

Seine Erben (2)Where stories live. Discover now