Im St. Mungo Hospital

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Hier findet ein Wiedersehen statt, dem ich schon sehr lange entgegenfiebere. Irgendwelche Ideen? Viel Spaß beim Lesen!

Allana

Ich beschloss Harry und Ron in den folgenden Tagen möglichst unauffällig auszuhorchen.
Viel erfuhr ich dabei allerdings nicht. Scheinbar wussten weder Ron noch Harry wie oder was überhaupt geschehen war. Wenigstens konnte ich herausfinden, dass Mr Weasley nun im St. Mungo Hospital für magische Verletzung lag und die Familie Weasley ihn mitsamt Harry und Hermine am Wochenende besuchen wollte. Bei diesem Treffen mussten wir einfach anwesend sein, egal welche Entschuldigung wir uns dafür aus dem Ärmel ziehen mussten. Mr Weasley könnte uns entscheidende Informationen geben wo die Schlange ihn angegriffen hatte, was er währenddessen gemacht hatte, sowie seine Vermutung, warum dies geschehen war.
Harry hatte mir gegenüber beiläufig erwähnt, dass sie zuvor zum Hauptquartier des Orden des Phönix reisen würden, also zu Sirius. Dieser würde sicherlich nichts dagegen haben, wenn wir ihn ebenfalls besuchen würden und dann spontan Mrs Weasley fragen würden, ob wir mit ins Krankenhaus dürften, weil wir uns doch schließlich auch um Mr Weasley sorgten ...
Ich biss mir unruhig auf die Lippe. Hoffentlich würde Mrs Weasley damit einverstanden sein, vor allem, weil sie Jaime ziemlich schlecht kannte ... Da würde mein Bruder wohl wieder seinen Charme spielen lassen müssen. Nicht, dass er es ohnehin schon tat. Vielleicht könnte er auch versuchen Hermine zu überreden sie zu begleiten, mit der Begründung, dass er noch nie zuvor in einem magischen Krankenhaus gewesen war ... Sie würde bestimmt einverstanden sein und die übrigen Leute überreden.
Aber ... das war auch irgendwie mein Problem. Wir würden einfach so vollkommen schamlos unsere Freunde ausnutzen, noch dazu in Augenblicken der Not, in denen doch Ehrlichkeit das höchste Gut war!
Jaime und ich verfolgten schon seit Monaten unsere eigenen Ziele! Der Kontakt zu unseren Freunden schien nur noch ein billiges und simples Mittel zu sein, um diese zu erreichen.
Aber für jeden von uns ist es auch zu gefährlich, ihnen unsere Vorhaben und Geheimnisse anzuvertrauen ...
Ich seufzte, als ich zu diesem Urteil kam. Ich hatte mir eine Alternative erhofft. Aber das Leben hatte gezeigt, dass es manchmal nur absolute Entscheidungen gab.

Ein paar Tage später befanden sich Jaime und ich, Harry, Ron und die übrigen Weasley-Geschwister bereits im Haus der Blacks. Sirius umarmte jeden von uns freudig zur Begrüßung und wollte sofort wissen, wie wir das neue Schuljahr bis jetzt fanden. Dabei verbündeten sich Harry und Jaime spontan und begannen eine regelrechte Schimpftirade über Umbrigde zu halten. ,,Sie ist ein wahrer Albtraum!", stieß Harry aus, während mein Bruder lautstark die Gründe aufzählte, warum Umbrigde ihren Unterricht so inkompetent ausübte. Sogar Hermine stimmte den Jungen zögernd zu, indem sie erklärte, dass Umbrigde offenbar ,,nicht geeignet genug" für diesen Beruf sei, und ihre ,,Unterrichtsmethoden zweifelhaft" erschienen. Ginny unterstützte diese Ansichten mit heftigen Nicken.
Sirius sah eine Weile lang perplex zwischen uns hin und her, dann stieß er ein bellendes Lachen aus, das einige Zeit anhielt, bevor es sich auf ein kleines Kichern reduzierte. Er setzte sich sichtlich ermattet und breit grinsend auf einen der Stühle. ,,Mir scheint, dass ihr euch wenigstens in dieser Hinsicht ähnlich seid." Er rieb sich vergnügt die Hände. ,,Alle bereit? Molly und Tonks sind auch schon hier, sie müssten gleich kommen ..."
In diesem Moment wurde die Tür aufgerissen und Molly Weasley stürmte strahlend über die Schwelle, um ihre vier Kinder (und Harry) begeistert zu begrüßen. Zusätzlich umarmte sie Hermine und mich und zwickte den nun völlig verwirrten Jaime fröhlich in die Wange. Er rieb sich unauffällig den rötlichen Abdruck.
,,Ähm, Sirius", raunte ich meinen Onkel leise zu, während die rothaarigen Zwillinge Mrs Weasley wieder einmal vor ein Rätsel stellten, wer denn nun Fred und wer George war.
Er drehte sich zu mir um, ein fragender Ausdruck im Gesicht.
,,Also ...", stotterte ich, ,,ist es in Ordnung, wenn Jaime und ich mitkommen? Ich weiß, wir kennen Mr Weasley nicht so gut, aber wir haben gehört, was Schreckliches geschehen ist und wir wollen nur wissen, ob es ihm schon wieder besser geht ..." Ich zuckte lahm die Schultern und sah meinen Onkel hoffnungsvoll an. Bitte sag Ja.
Sirius patschte mir fröhlich auf die Schulter. ,,Natürlich ist das in Ordnung! Außerdem haben wir so auch die Chance etwas Zeit miteinander zu verbringen und ihr lernt Tonks besser kennen ... über irgendwelche Ecken seid ihr auch miteinander verwandt ... ihr Armen, die halbe Familie besteht nur aus Todessern oder reinblütigen Fanatikern ... oder beiden ..."
Ich zwang mich zu einem Lächeln. Natürlich war ich froh, dass Sirius unserem Vorhaben so einfach zugestimmt hatte. Andererseits ...
Ich widerstand dem Drang mir die Haare zu raufen.
Nachdenken und Zweifeln bringen jetzt nichts!, redete ich mir ein. Es ist geschehen, was geschehen ist und nichts lässt sich daran ändern.
Jaime hob unterdessen unauffällig eine Braue in meine Richtung. Ich formte meine Lippen zu einem lautlosen "Ja". Er nickte knapp und wandte sich wieder zu Hermine.
Sirius grinste wie ein kleines Kind, das gerade eine Schachtel voll mit Süßigkeiten bekommen hat. ,,Sehr gut, alle sind da. Los geht's!"

Seine Erben (2)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora