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Mittlerweile hatten wir Farin Verarztet, sauber gemacht und ihn in gemütliche Kleidung von Doug gesteckt. Danach haben wir den noch immer bewusstlosen Werwolf in das Gästebett zum erholen gelegt.

Der Rest von uns saß nun völlig fertig im Wohnzimmer und es herrschte großes Schweigen. Ich lehnte gegen Doug, während Tom auf seinem Handy tippte. Der Alpha saß uns gegenüber und seine Frau kam gerade mit einer Kanne Kaffee aus der Küche und schenkte uns allen etwas in die Tassen, die sie uns zuvor hingestellt hatte.

Farin hatte zwar nur oberflächliche Verletzungen, aber da er ziemlich viel Blut verloren hatte, würde er sicher noch eine Weile bewusstlos bleiben. Verletzungen die von einem Alpha zugefügt wurden, waren eben nicht ganz so harmlos. Sie brauchten viel länger zum heilen.

„Ich rufe ein Notfalltreffen zusammen!" unterbrach der Alpha die Stille im Raum „Wir müssen mit den anderen besprechen, wie wir mit der Situation umgehen!"

Während Tom und ich nur aufsahen, nickte Doug seinem Vater zustimmend zu.

„Wir müssen unbedingt verhindern, das einer aus unserem Rudel angegriffen wird!" verdeutlichte der Alpha noch mehr „Das könnte ich mir nicht verzeihen!"

„Ich werde ihn umbringen!" knurrte Doug plötzlich wütend, worauf selbst Tom erschrocken zusammenzuckte.

„Sssscht, alles gut!" beruhigte ich Doug, indem ich ihm sachte über den Arm streichelte und ihn zwang mich anzusehen. Selbst seine Augen leuchteten rot auf und ich fing echt an mir sorgen zu machen. So schlimm war Dougs Verlust der Kontrolle lange nicht.

„Er bedroht uns!" knurrte Doug weiter „Dich!"

„Komm!" ich zog ihn in eine Umarmung und sah unseren Alpha fragend an.

„Als Alpha will man sein Rudel schützen. Seit Doug 18 ist, sind seine Instinkte vollkommen ausgereift. Er muss noch lernen mit seiner Stärke umzugehen und auch die Dominanz seines Wolfes nimmt überhand." erklärte der Alpha uns Dougs verhalten „Und nun fühlt er sich bedroht, das erschwert natürlich die ganze Situation. Ich konnte mich relativ sorgenfrei an die intensiveren Instinkten gewöhnen und mich damit zurecht finden."

„Ich bin ja da um ihn zu beruhigen!" meinte ich zuversichtlich und kraulte Doug durch seine braunen Haare. Ich konnte mich selber noch gut daran erinnern, wie mein Körper sich mit 18 verändert hatte. Es war ja nicht nur die Hitze, die mit jedem Monat stärker wurde, auch mein Wolf nahm mehr Präsenz ein und auch das Gefühl, dem Rudel verbundener zu sein. Mittlerweile hatte ich mich unter Kontrolle, allerdings war mein Wolf eher Trieb gesteuert, während bei Doug definitiv die Dominanz durchkommt, was natürlich normal für einem Alpha war.

„Ja!" murmelte Doug und löste sich langsam aus der Umarmung um mich mit seinen normalen Augen anzusehen. Ich liebte seinen treuen und liebevollen Blick. Mit einem kleinen schmunzeln hauchte ich ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen.

„Gemeinsam bekommen wir das schon hin!" redete ich ihm und auch mir Mut zu, woraufhin Doug mir nur zunickte.

„Es wäre von Vorteil, wenn Farin mit uns kämpfen würde!" meinte der Alpha plötzlich.

„Er ist schwach!" meinte Doug. Er musste es ja auch am besten wissen, schließlich hatten sie schon Differenzen gehabt.

„Da täuscht du dich!" meinte der Alpha ernst „Ich vermute, das er so unterdrückt wurde, das er einfach kein Selbstvertrauen hat!"

„Ich hab ihn nun etwas kennengelernt und kann das nur bestätigen!" mischte Tom sich nun ein „Dazu kommt, das er sich selber pausenlos fertig macht!"

„Dabei hatte er am Anfang echt eine große Klappe!" brummte ich. Das war echt ne nervige Zeit.

„Er ist ja auch ein Idiot!" meinte Tom schulterzuckend.

„Aber stark!" erklärte uns der Alpha und alle sahen ihn fragend an. „Euch ist doch selber aufgefallen wie schlimm die Verletzungen waren und trotzdem hatte er noch eine ziemlich starke Aura. Wenn wir gegen seinen Vater kämpfen, dann geht das nicht ohne Farin!"

„Selbst wenn ich dir recht geben würde, Dad, wie sollen wir ihn so schnell Fit bekommen? Noch liegt er bewusstlos im Gästezimmer und auch ansonsten, ein Selbstbewusstsein kommt nicht von heute auf morgen zustande!" meinte Doug und sprach damit aus, was wir alle dachten. Farin war nicht von heute auf morgen zu einem Guten und starken Alpha zu bekommen, irgendwann vielleicht, aber aktuell könnten wir nicht auf ihn vertrauen!

„Ich könnte die Jäger um Unterstützung fragen!" murmelte Tom und schlürfte dabei von seinem Kaffee. Seit neustem war die Familiäre Situation von Tom komplett aufgeklärt. Er war nur zur Hälfte ein Werwolf und zur anderen hälfte ein Werwolfjäger. Ja, so eine Ironie. Auch sein Mate Rick war ein Jäger, sowie dessen komplette Familie. „Es sind nicht mehr viele aktive Jäger dabei, aber so hätten wir zumindest einen fairen Ausgleich."

„Ich wäre das mit meinen Vertrauten besprechen, so eine Entscheidung kann ich nicht über ihren Kopf entscheiden." erklärte uns der Alpha. Er zweifelte wirklich damit, zumal er sicher Angst ums eigene Rudel hatte. Es waren schließlich Jäger. 100 prozentig könnte man ihnen auch nicht vertrauen.

„Ich halte mich so lange still, bis ihr es entschieden habt!" versicherte Tom uns und stand dann auf „Ich werde jetzt nach Hause gehen!" damit standen wir alle auf um ihn zur Tür zu bringen „Farin wird sicher nach seiner Tochter fragen, wenn er aufwacht!" vermutete er noch „Sie ist noch bei ihm zu Hause, genauso wie sein... Thilko heißt er!"

„Ich geb dir Bescheid wenn er aufwacht!" versicherte Doug ihm und wir verabschiedeten uns von Tom.

Danach ging auch Doug und ich in unser Zimmer um uns zu erholen.

Ich als kleiner OmegaWhere stories live. Discover now