Wohnungsbesichtigung

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„Jetzt schmoll nicht so!" kicherte Derren auf dem Rücksitz im Auto. Neben ihm saß Ben, der schon die ganze Zeit beleidigt aus dem Fenster schaute.

Ich saß vorne neben Doug, der den Wagen fuhr. Hoch konzentriert schaute er auf die Straße und hin und wieder auf das Navi, das in der Mitte der Frontscheibe hing.

„Ich schmoll nicht!" hörte ich Ben schnauben, der beleidigt aus dem Fenster schaute.

Derren saß hinter mir und hatte kurz vorher noch mit mir gealbert und plötzlich sprang Bens Stimmung um und ich nahm seine Eifersucht nur zu deutlich war. Nur Derren verstand seinen Mate nicht. Als Mensch waren seine Sinne einfach nicht so ausgeprägt wie die eines Werwolfes.

„Wenn du so brummig schaust, werden wir die Wohnung nie bekommen!" kicherte Derren und ärgerte Ben etwas.

„Mir doch egal!" schnaubte der kleine Beta und verschränkte seine Arme vor seiner Brust „Ich will eh nicht, das du so weit weg ziehst und dann auch noch in einer Wohnung alleine mit diesem Omega und ich kann dich nicht kontrollieren und weiß nicht was du anstellst!" Sprudelte es aus dem emotionalen Beta heraus. Seine Gefühle konnte er echt nicht gut verstecken.

„Was will ich denn von Alin?" schnurrte Derren und zog Ben an sich heran „Zum einen würde mich dann Doug umbringen und zu anderen habe ich doch dich, da brauche ich niemand anderen!"

„Ja toll, du kommst aber an einer neuen Schule mit so vielen neuen Kerlen und Weiber und..."

„Um Weiber brauchst du dir echt keine Sorgen machen!" säuselte Derren „Und kein anderer Kerl kann deinem Hintern Konkurrenz machen!"

„Du Blödmann willst immer nur das eine!" brummte Ben, schmiegte sich aber versöhnlich an Derren.

Eine warme Hand auf meinem Oberschenkel lenkte meine Aufmerksamkeit von Ben und Derren auf sich. Verwundert sah ich Doug an, der aber noch immer auf die Straße achtete.

Glücklich legte ich eine Hand auf Dougs seine und betrachtete sein Profil. Er sah wirklich unglaublich gut aus. Kein Wunder das er so gut ankam und jeden um seinen Finger wickeln konnte. „Wenn mich jemand mit dir sieht, werden die sicher alle eifersüchtig!" kicherte ich glücklich.

„Ich sag dir, wenn der Vermieter mir irgendwie komisch kommt, kann die Wohnung noch so gut aussehen!" war das erste was Doug sagte, seitdem wie losgefahren waren.

„Man merkt nun schon, das es für keinem von uns einfach wird." murmelte ich und lehnte mich in dem gemütlichen Autositz zurück. Noch war ich nicht eifersüchtig, aber das würde schneller kommen als ich will.

Spätestens wenn wir eine räumliche Distanz zwischen uns hatten, würde das alles wirklich nicht mehr einfach sein.

„Wir sind gleich da!" kommentierte Doug und fuhr in einer Straße hinein die von Bäumen umzingelt war. Die Straße war wirklich schön und das Haus auf das Doug zu fuhr sah auch nett und seriös aus.

„Nicht schlecht!" murmelte Derren hinter mir und sah an mir vorbei.

„Hoffentlich sieht es innen genauso aus!" meinte ich, da hielt Doug auch schon an und wir stiegen aus.

Auf dem Klingelschild waren Sechs Namen und bei „Müller" sollten wir klingeln. Genau das tat Derren dann auch und wenig später hörte man das Surren, das die Tür öffnete und wir liefen hinein. Die Wohnung war im Dachgeschoss, was kein Problem war, da es nur zwei Stockwerke gab. Schnell waren wir die Treppen hoch und dort stand schon ein schick angezogener junger Mann.

„Guten Tag?" der Mann wirkte etwas verwirrt und musterte uns vier. „Wollten nicht nur zwei hier einziehen?"

„Ja, wir haben miteinander telefoniert!" meinte Derren charmant und schüttelte dem Vermieter die Hand „Und das ist mein Kumpel Alin, wir haben Interesse an der Wohnung!"

„Ach so, dann sind die anderen beiden Herren nur Ihre Begleitung?" fragte der Junge Vermieter weiter und bat uns alle in die Wohnung hinein. Wir standen gleich in einem großen Wohnzimmer mit angrenzender Küche und einem Zugang zu einem kleinen Balkon. Rechts und links waren zwei gleich große Zimmer sowie ein schönes Bad mit Dusche und Badewanne.

„Sie ist perfekt!" zischte ich Derren zu, der mir zustimmte.

„Gleich große Zimmer, ne Küche ist vorhanden und ein Balkon!" schwärmte er alles nochmal vor.

„Und ne große Dusche!" schnurrte Doug und schlang seine Arme von hinten um mich.

„Okay?" ertönte vom Vermieter, der und skeptisch musterte.

„Problem damit?" knurrte Doug den Mann leicht aggressiv an.

„Ihr plant hier keine großen Schwulen Orgien?" fragte er uns und ich nahm eine leichte Erregung von ihm wahr. Doug ebenfalls, der mich noch etwas fester an sich drückte.

„Selbst wenn es so wäre, was geht Sie das an?" fauchte Ben den Vermieter an. In ihm kam echt viel zu oft die Katze durch, auch wenn es nur ein kleiner Bruchteil seiner Gene ausmachte.

„Naja, ich muss ja dafür sorgen, das hier keine einziehen, die die anderen Mieter stören." erklärte er uns sachlich „Ich meine, wenn hier ständig fremde Männer durch die Flure schleichen, können die anderen sich unwohl fühlen."

„Um Sie zu beruhigen, Derren und ich sind nur beste Freunde und teilen uns ne Wohnung, weil ne eigene viel zu teuer wäre. Und der Schnuckel ist mein Freund und kein anderer wird hier in mein Zimmer kommen!" klärte ich den fremden Mann auf, woraufhin Doug mir einen Kuss in den Nacken drückte.

„Ich hoffe besuche sind erlaubt!" meinte Doug und sah den Vermieter fragend an.

„Natürlich, wir sind nicht spießig." schmunzelte der Vermieter „Im Erdgeschoss lebt ein Lesbisches Paar..."

„Und auch Sie sind nicht ganz abgeneigt vom eigenen Geschlecht, oder?" unterbrach Ben den Vermieter und sah ihn skeptisch an.

„Ich bin da nicht wählerisch!" meinte der Vermieter Schulterzuckend.

„Aber in dieser Wohnung wird nicht gewählt!" schnaubte Ben und stellte sich schützend vor Derren, was dieser nur mit einem Schmunzeln kommentierte.

„Ich verstehe!" brummte der Mann und beobachtete Ben „Keine sorge!" meinte er und lief auf Ben zu „Der einzige, der mir von euch vieren gefällt bist sowieso nur du!" und damit tippte er auf Bens Brust.

„Okay wir können gehen, diese Wohnung passt nicht zu uns!" meinte Derren plötzlich, schnappte sich Ben und verließ die Wohnung.

Lachend lief ich auf den Vermieter zu und gab ihm meine Telefonnummer. „Die Wohnung ist schön, wir haben trotzdem Interesse!" damit gingen auch Doug und ich.

Drei weitere Wohnungen warteten nun noch auf uns.

Ich als kleiner OmegaWhere stories live. Discover now