Zwei stunden voneinander entfernt

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„Musst du zur Schule gehen?" fragte Doug mich und sah mich mit großen Kulleraugen an.

„Muss ich!" schmunzelte ich und gab ihm einen Kuss auf die gerötete Wange „Du bist auch gar nicht mehr so warm!" fiel es mir gleich auf und zur Bestätigung tätschelte ich seine Stirn. „Müsste schon Normal Temperatur sein?!" vermutete ich und suchte das Fieberthermometer heraus, um bei Doug zu messen. „Wie geht es dir denn?"

„Geht... könnte besser sein..." beklagte er sich trotzdem... typisch Mann!

Und dann piepte das Thermometer schon und ich sah überrascht auf „39,4 dein Fieber ist weg!" man sollte dazusagen, das Werwölfe im allgemeinen, eine erhöhte Temperatur haben. Weswegen das kuscheln mit Doug im Winter sicher wunderschön kuschelig wird.

„Ich fühl mich trotzdem noch elend..." murmelte er, drehte sich um und war sofort wieder eingeschlafen. Den bekommt so schnell auch keiner mehr wach.

Seufzend wuschelte ich ihm noch einmal durch sein Braunes Haar und machte mich dann auf den Weg ins Bad.

Nachdem ich wieder frisch und angezogen war, ging ich gleich runter in die Küche und traf da auf den Alpha, der in seiner Zeitung herum blätterte. „Morgen." murmelte ich und nahm mir Müsli und Milch aus den Schränken. Am Anfang war das alles noch etwas ungewohnt für mich, vor allem, weil ich mich irgendwie bei unserem Alpha durchschnorrte. Doch mittlerweile fühlte auch ich mich hier zu Hause. Trotzdem war es komisch, meine Eltern zu besuchen.

„Bald bist du mit der Schule fertig?!" es war eher eine Feststellung, als eine Frage, die von meinem Alpha kam, trotzdem nickte ich ihm bestätigend zu „Und die Uni die du besuchen willst, liegt zwei Fahrstunden von hier entfernt?" meine Mum muss wohl mit ihm gesprochen haben. Trotzdem nickte ich erneut. „Das wird sicher noch eine anstrengende Zeit."

„Wie habt ihr das gemacht?" fragte nun auch ich etwas.

„Wir sind gleich alt." meinte er und nahm einen Schluck von seinem Kaffee „Doch als ich 18. wurde, war ich bereits in der Lehre und meine Frau ging auf die örtliche Uni, somit war die Entfernung kein Problem für uns."

„Was hättest du gemacht, wenn die Entfernung doch zu groß gewesen wär?" fragte ich unsicher nach. Ich konnte nur erahnen, was Doug und ich noch vor uns hatten.

„Vermutlich hätte einer von uns abgebrochen." erklärte er mir „Und wir wären in die Nähe des anderen gezogen." er zuckte kurz mit den Schultern, ehe er weitersprach „Ein Alpha verlässt sein Rudel jedoch sehr ungern."

Bedeutet, seine Frau hätte ihr Studium abbrechen müssen, um in der Nähe ihres Mates zu sein.

Bedeutet, ich konnte mein Studium gleich an den Nagel hängen.

Das war doch unfair!

Ich muss doch Geld Verdienen, damit wir nicht immer auf dem Portmonee unserer Eltern sitzen.

„Die Universität hier, bietet keine Architektur an." murmelte ich. Dabei träumte ich mein Leben lang davon, Räume zu gestallten. „Und nun soll ich das alles an den Nagel hängen und Kinder kriegen?" seufzte ich. Der Appetit war mir irgendwie vergangen und der Alpha sagte auch nichts mehr zu mir. „Ich muss nun in die Schule!" damit stand ich von meinem Platz auf und lief in den Flur, zog mir Schuhe und eine Jacke an, ehe ich meine Schultasche schnappte und eilig zur Schule sprintete.

Doug und ich werden das schon hinbekommen!

Wir wären nur zwei Stunden voneinander entfernt, das ist machbar, machen einige jeden Tag!

Ich als kleiner OmegaWhere stories live. Discover now