Epilog 18 ~ Das Schwarze Tor

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Die Heere der Menschen von Rohan und Gondor, der Elben des Waldlandreiches und der Zwerge Erebors standen vor dem Schwarzen Tor von Mordor. Die Gefährten, Eomer und Thranduil hatten kurz mit dem Mund Saurons gesprochen, doch gebracht hatte das nichts. Jetzt standen sie wieder vor ihren Heeren und sahen zum Schwarzen Tor, welches sich langsam öffnete. Dahinter kamen bis an die Zähne bewaffnete Orks zum Vorschein, soweit das Auge reichte. Alle waren nervös und hatten Angst, selbst die furchtlosesten unter ihnen. Aragorn sprach den Menschen Mut zu und Thranduil und Fili taten dasselbe bei den Elben und Zwergen. Für einen Augenblick wandte Legolas sich an Elduin. ,,Sollten Vater und ich beide nicht aus dieser Schlacht zurückkehren, bitte ich dich, Tauriel und meinem Sohn beizustehen und ihnen zu sagen, wie sehr ich sie liebe", sagte Legolas, ,,Es wäre mein letzter Wunsch." ,,Sag das nicht", entgegnete Elduin, ,,Wir werden das alle gemeinsam schaffen. ... Aber ich werde es natürlich tun, sollte eintreten, was du gesagt hast." Legolas lächelte seinen Bruder dankbar an und trat dann gemeinsam mit ihm und seinem Vater zu den Heerführern und den Gefährten, welche sich an der Spitze der Heere eingefunden hatten. Da die Heere der drei Völker sich untereinander vermischt hatten, wirkte es wie ein einzelnes, riesiges Heer. Meril umarmte jeden der Gefährten und Heerführer, selbst Eomer. ,,Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal Seite an Seite mit einem Elb sterbe", brummte Gimli, der neben Legolas stand. ,,Wie wäre es Seite an Seite mit einem Freund?", erwiderte Legolas und sah lächelnd zu dem Zwerg. ,,Seite an Seite mit vielen Freunden", ergänzte Thranduil. ,,Ja, ich denke, das würde gehen", sagte Gimli und grinste. ,,Er ist das perfekte Beispiel eines Zwergs, nicht wahr?", meinte Elduin leise, damit Gimli es nicht hörte. Legolas und Thranduil nickten. Dann zog Thranduil seine Söhne in eine Umarmung. ,,Berio ven Eru* meine Söhne", sagte er und küsste erst Legolas und dann Elduin auf die Stirn. Er löste die Umarmung. Elduin sah kurz zu Legolas und dieser nickte kaum merklich. ,,Non galu govad gen, ada**", flüsterte Legolas und wiederholte die Geste seines Vaters, indem er ihn ebenfalls auf die Stirn küsste. Elduin tat es seinem Bruder gleich. ,,Nin milon echi ada***", flüsterte Elduin, worauf Thranduil lächelte. ,,Nin milon echi, ion nin", sagte er zu Elduin.
Aragorn zog sein Schwert. Alle anderen zogen ebenfalls ihre Waffen. Aragorn drehte sich noch einmal um. ,,Für Frodo", sagte er und rannte los. Merry und Pippin folgten ihm mit denselben Rufen. ,,Für Frodo", riefen auch die restlichen Gefährten, sowie Fili und Kili. Dann stürmten alle los in die letzte, alles entscheidende Schlacht.
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Barad-dûr fiel in sich zusammen und schließlich erlosch das Auge Saurons für immer. Die Orks und Trolle der Legionen Mordors flüchteten. ,,Er hat es geschafft", sagte Meril erleichtert, ,,Frodo hat den Ring zerstört." ,,FRODO!", rief Merry, doch plötzlich stieg Rauch aus dem Schicksalsberg auf. Der Vulkan brach aus. Nun starrten alle entsetzt zum Schicksalsberg. Riesige Steine flogen umher und töteten die Nazgul auf ihren fliegenden Monstern. Einige von ihnen stürzten auch ins Schlachtfeld. Schließlich rief Gandalf die Adler zu sich, die, zusammen mit den Plasmadrachen (hoffe ihr wisst noch was das für Drachen sind) kurz nach Beginn der Schlacht eingetroffen waren. Zwei Adler flogen, einer mit Gandalf auf dem Rücken, zum Schicksalsberg und sammelten Frodo und Sam ein.
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Auf dem Schlachtfeld begann nun das Betrauern der Gefallenen. Elduin sah sich hektisch nach seinem Vater, da er ihn nirgends entdecken konnte. Doch plötzlich sah er das hellblonde Haar des Elbenkönigs, der offensichtlich auf dem Boden lag. Sofort ließ Elduin sein Schwert fallen, rannte zu ihm und kniete sich neben ihn. Thranduil war bleich und im Brustbereich war ein Loch in seiner Rüstung, durch die man deutlich eine große blutende Wunde sehen konnte. ,,Elduin", sagte Thranduil mit brüchiger Stimme. ,,Wie bei Eru ist das passiert?", fragte Elduin verzweifelt. ,,Ein sterbender Nazgul", erklärte Thranduil, ,,Er hat seinen Fürst gerächt." Er hob mit zitternder Hand das Heft eines Schwertes hoch. Es war das Heft des Schwertes, welches dem Hexenkönig gehört hatte. ,,Eine Morgulklinge", murmelte Elduin geschockt. Thranduils Arm sank wieder nach unten und Elduin sah, dass seine Augen langsam zufielen. ,,Nein, ada, bleib wach", sagte Elduin den Tränen nahe. ,,Nautho nin, gen melin ion nin****", sagte Thranduil brüchig, ,,Aber denke immer daran: Trauer wärt nicht ewig." Die Augen des Elbenkönigs schlossen sich. ,,Nein! Nein! Ada, bitte", sagte Elduin und rüttelte Thranduil an der Schulter. Dieser reagierte nicht, doch Elduin bemerkte, dass er noch atmete. ,,Legolas! Legolas!", rief er verzweifelt.
Legolas verband gerade Pippins Hand, doch hörte er Elduins verzweifelte Ruhe im ersten Moment nicht, da um ihn herum viel zu viel gerdet und gemurmelt wurde. Merry, der neben Pippin stand, hörte Elduins Rufe zuerst. ,,Legolas, ich glaube jemand ruft nach dir", sagte Merry. Legolas richtete sich auf und lauschte. ,,Legolas! Boe enni dulu!*****", hörte er Elduin rufen. ,,Elduin!", sagte Legolas erschrocken, ,,Kommt, vielleicht könnt ihr helfen." Zusammen mit den zwei Hobbits rannte er in die Richtung aus der er Elduin hörte. Legolas fiel entsetzt auf die Knie, als er seinen Vater sah. ,,Er atmet noch", sagte Elduin mit Tränen in den Augen, ,,Aber nur noch schwach." Auch Legolas hatte Tränen in den Augen und schloss seinen Bruder in die Arme. ,,Warum muss es nach jeder Schlacht jemanden treffen, der mir am Herzen liegt?", dachte Legolas, ,,Nach der Schlacht der Fünf Heere wäre Vater beinahe an seinem gebrochenen Herzen zerbrochen, Haldir ist bei Helms Klamm gefallen, nach der Schlacht vor Minas Tirith war Elduin schwer verletzt. Und jetzt liegt Vater im Sterben." Auch Merry und Pippin waren geschockt. ,,Merry, wo hat Gandalf gesagt, bringt er Sam und Frodo hin?", fragte Pippin irgendwann. ,,Nach Bruchtal, damit Elrond sie heilen kann, da sie mit Sicherheit verletzt sind", antwortete Merry, ,,Warum fragst du?" Pippin antwortete ihm nicht, sondern wandte sich aufgeregt an Legolas. ,,Legolas, wenn Gandalf ihn mit nach Bruchtal nimmt, kann Elrond ihn vielleicht heilen", sagte er. Legolas und Elduin sahen ihn an. ,,Du könntest recht haben", murmelte er und suchte das Schlachtfeld mit den Augen nach Meril ab. ,,Holt Meril", sagte er zu den Hobbits, die sofort zu ihr rannten. Kurz darauf stand Meril bei Elduin und Legolas und sah geschockt zu Thranduil. ,,Er ist momentan nur bewusstlos", erklärte Legolas und wischte sich ein paar Tränen von den Wangen, ,,Wenn wir ihn retten wollen, müssen wir ihn nach Bruchtal zu Elrond bringen. Und zwar schnell." Meril verstand und rief Azura und einen weiteren Plasmadrache zu sich. Schließlich flogen die vier in Richtung Bruchtal. Meril hielt Thranduil fest in ihren Armen und saß auf Azura. Legolas und Elduin flogen auf dem anderen Drache und ließen ihren Vater nicht aus den Augen.

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Übersetzung:
*Möge Eru uns beschützen.
**Möge Glück dich begleiten, Vater.
***Ich liebe dich, Vater.
****Denk an mich,ich liebe dich mein Sohn.
*****Ich brauche Hilfe!

Die Reise zum EreborWo Geschichten leben. Entdecke jetzt