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Ich schreibe in diesem Kapitel ein paar Gespräche in Englisch. Falls ihr eine Übersetzung braucht, schreibt in die Kommis.

*********
Meril:
Jenna zerrte mich zu einem Heuhaufen in einer ruhigen Ecke, abseits von den anderen. ,,So...what runs there between you and...this dwarf?", fragte sie mich, nachdem wir uns in das weiche Heu gesetzt hatten. ,,What do you mean?", fragte ich verwirrt zurück. ,,I've seen how he looks at you", meinte Jenna. ,,Who are you referring to?", fragte ich, obwohl ich eigentlich schon eine Ahnung hatte, wen sie meinte. Jenna zog mich zu sich, sodass ich ein paar der Zwerge sehen konnte, und deutete auf - was war anderes zu erwarten - Kili. Jenna ließ mich wieder los und sah mich erwartungsvoll an. ,,There nothing runs. We're only good friends", sagte ich, vermutlich etwas zu schnell, denn Jenna sah mich prüfend an. Doch bevor sie etwas sagen konnte, standen plötzlich Balin und Dwalin vor uns. ,,Verzeiht, wenn wir Euch unterbrechen", sagte Balin und wandte sich an Jenna, ,,Thorin erzählte uns, dass Ihr sagtet, Falin sei Euer Vater. Ist das wahr?" ,,Ja, auch wenn man es mir nicht unbedingt ansieht, dass ich zur Hälfte Zwergin bin. Naja, bis auf die Größe", antwortete Jenna, ,,Warum fragt Ihr?" ,,Es ist so, dass Falin...", begann Dwalin und sah etwas unsicher zu seinem Bruder. ,,Falin...war unser... unser Bruder", sagte Balin schließlich stockend. Jennas Augen weiteten sich vor Erstaunen. ,,Meine...meine Mutter sagte mir einmal, dass mein Vater zwei ältere Brüder erwähnte. Sie hießen Balin und Dwalin", sagte Jenna. ,,Genauso heißen die beiden", sagte ich. Jenna schlug die Hand vor den Mund, um nicht loszuschreien, und sah immer wieder zwischen Balin und Dwalin hin und her. Tränen stiegen ihr langsam in die Augen. ,,Das bedeutet....ich bin eure Nichte", flüsterte Jenna und zog beide in eine Umarmung. Zuerst waren die beiden überrascht, doch dann erwiderten sie die Umarmung. Alle drei waren mehr als nur glücklich, vor allem Jenna, da sie schon lange dachte, keine Familie mehr zu haben. Und mit lange sind in diesem Fall ungefähr 70 Jahre gemeint. Jenna ließ ihren Tränen jetzt freien Lauf und auch Balin weinte ein wenig. Und sogar bei Dwalin konnte ich ein paar Tränen erkennen, die ihm über die Wangen liefen. Allerdings wischte er sie so schnell es ging weg. Es waren Tränen der Freude, das war klar. Gerade kamen Bofur und Bifur zu uns und sahen Balin, Dwalin und deren Nichte etwas merkwürdig an. ,,Dürften wir erfahren, was hier los ist?", fragte Bofur mich. ,,Jenna hat ihre Familie gefunden", antwortete ich. Jetzt sagte Bifur etwas, was ich nicht verstand, was ja eigentlich auch kein Wunder war. Da Bifur wegen seinem Beil im Kopf nur noch Altzwergisch sprach, verstand ich ja generell nicht was er sagte. ,,Tut mir leid Bifur, aber wie Ihr wisst, spreche ich kein Altzwergisch", sagte ich und sah ihn entschuldigend an. ,,Er stellt sich dieselbe Frage wie ich", übersetzte Bofur, ,,Wie genau ist Eure Antwort zu verstehen?" Ich lachte kurz auf. ,,Jennas Vater war Falin, Balins und Dwalins jüngerer Bruder", erklärte ich. Jetzt waren beide mehr als nur erstaunt und sahen mich mit teils fragendem und teils verwirrtem Blick an.
~
Inzwischen war es fast dunkel draußen und die meisten Zwerge schliefen schon. Ich hatte es mir auf dem Heuhaufen bequem gemacht. Schlafen konnte ich allerdings aus irgendeinem Grund nicht. Zwar war ich müde, aber ich konnte nicht einschlafen. Warum auch immer. Also lag ich da und starrte an die dunkle Decke. Nach einer Weile spürte ich, dass jemand mich beobachtete. Ich setzte mich auf und sah mich um. Die einzigen, die noch wach waren, waren Thorin, Gandalf, Jenna, Fili, Kili und ich. Fili und Jenna unterhielten sich gerade leise in einer anderen Ecke des Hauses. Thorin und Gandalf konnte ich nicht sehen, da sie sich in einem anderen Raum befanden und ebenfalls leise miteinander sprachen. Und Kili saß da und sah überall hin, außer zu mir. 《Ich weiß, dass du gerade zu mir geschaut hast》,sagte ich telepathisch zu ihm. Verwirrt sah Kili mich an und öffnete den Mund, um etwas zu sagen. Ich legte den Finger auf meine Lippen. 《Wenn du mit mir reden willst, dann komm rüber》,sagte ich. Kili war immer noch verwirrt, aber er stand auf und kam zu mir. Ich klopfte neben mich auf den Heuhaufen und Kili setzte sich zögernd, mit etwas Abstand neben mich. ,,Ich weiß, warum du verwirrt bist", sagte ich. Kili sah zu mir. ,,Dann hätte ich gerne eine Erklärung", sagte er lächelnd. ,,Ich sagte dir doch, dass ich per Telepathie, also Gedankensprache, mit anderen Wesen kommunizieren kann", antwortete ich, ,,Und genau das habe ich gerade getan." ,,Du steckst wirklich voller Überraschungen", meinte Kili und lächelte wieder. Ich konnte nicht anders und lächelte zurück. Eine Weile schwiegen wir einfach nur und sahen uns um. ,,Ich habe gesehen, dass Thorin dich ein bisschen vom Lager weggezogen hat", sagte Meril, ,,Als du dann wieder gekommen bist warst du....irgendwie so in Gedanken. Ist alles in Ordnung bei dir und deinem Onkel?" ,,Ja", antwortete Kili, ,,Es gab nur...ein paar Meinungsverschiedenheiten, ob wir...dir vertrauen können oder nicht." Ich seufzte. ,,Er glaubt immer noch, dass ich spioniere, oder?", fragte ich und Kili nickte. ,,Allerdings glaube ich das nicht", sagte er noch. Ich lächelte. ,,Immerhin einer von euch vertraut mir", meinte ich und boxte ihm spielerisch gegen die Schulter, worauf er grinste. Wieder schwiegen wir kurz. ,,Kann ich dich etwas fragen?", fragte Kili schließlich und brach somit das Schweigen. ,,Natürlich", antwortete ich und sah ihn an. ,,Das...das Tattoo an deiner Schulter...", begann er etwas zögernd, ,,Hat es etwas mit...naja...Hexen zu tun?" Irgendwie fand ich es schon süß, wie er mich so zögerlich fragte. Ich lächelte ihn aufmunternd an, damit er verstand, dass er nichts falsches gesagt hatte. ,,Ja, es hat etwas damit zu tun", antwortete ich dann, ,,Das Tattoo zeigt das Symbol der Blutslinie. Und das wiederum zeigt die Gefährten bzw Beschützer in der jeweiligen Linie. In meiner Linie ist es ein Plasmadrache, in den anderen waren es zum Beispiel Wölfe oder ähnliches." Kili nickte. ,,Klingt alles sehr spannend", meinte er, ,,Aber wie genau ist das mit den Gefährten/Beschützern usw zu verstehen?" ,,In meiner Blutslinie sind die Gefährten wie gesagt die Plasmadrachen und deshalb ist das Symbol ein Plasmadrache", erklärte ich, ,,Ich kann dir das Symbol zeigen, wenn du willst." Kili nickten kaum merklich. Ich zog den Ärmel meines grauen Leinenoberteils langsam von meiner Schulter, bis das Tattoo zum Vorschein kam. (Bild) ,,Eigentlich ist es gar kein Tattoo. Es ist mehr...ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll", sagte ich, ,,Jedenfalls habe ich dieses Zeichen seit meiner Geburt. Nur hat man es in den ersten Monaten nach der Geburt noch nicht richtig gesehen. Es war ganz blass und erst mit der Zeit wurde es dann so schwarz wie jetzt. Es hat irgendwas mit Magie zu tun, nur was weiß ich nicht." Kili hatte währenddessen kein einziges Mal von mir weggesehen. Entweder sah er mir in die Augen oder er sah das Symbol an meiner Schulter an. Er war fasziniert davon, das war unübersehbar. ,,Darf ich.....?", fragte Kili etwas verlegen und deutete leicht auf meine Schulter. Ich musste über seine unausgesprochene Frage ein wenig Lachen, was wahrscheinlich an seinem verlegenen Tonfall lag. Dann nickte ich. Kili rutschte etwas näher zu mir und streckte die Hand nach meiner Schulter aus. Er berührte meine Schulter so vorsichtig, als würde sie zerbrechen, wenn er nur ein klein wenig zu viel Druck auf sie ausübte. Er zeichnete mit seinem Daumen die Konturen des Symbols nach, was das, sowieso schon vorhandene, Kribbeln in meinem Bauch verstärkte. ,,Es ist... faszinierend", hauchte Kili und wand seinen Blick wieder zu meinem Gesicht, ,,Genauso wie du." Beim zweiten Satz sah er mir direkt in die Augen und mein Herz begann, schneller zu schlagen. In seinen Augen sah ich (ohne Emotionen lesen!!!) Hoffnung und Zuneigung gleichermaßen. Und beides ließ seine Augen leuchten. Wir wären vielleicht Stunden so dagesessen und hätten uns einfach in die Augen gesehen. Doch plötzlich stieß uns etwas von hinten auseinander. Es war Azura gewesen, die nun vor uns stand und mich ansah. 《Was sollte das?》,fragte ich sie leicht vorwurfsvoll während ich mein Oberteil wieder über meine Schulter zog. 《Wenn du ihn hast, wirst du keine Zeit mehr für mich haben und mich vergessen》,antwortete Azura mit trauriger 'Stimme'. ,,Wie könnte ich dich je vergessen?", sagte ich jetzt normal (also ohne Telepathie), ,,Du bist meine Gefährtin, meine Beschützerin und meine allerbeste Freundin." Während ich das sagte stand ich auf und ging dann vor Azura in die Hocke, um mit ihr auf Augenhöhe zu sein. Als ich zuende gesprochen hatte, umarmte ich das Drachenweibchen. 《Tut mir leid, dass ich gezweifelt habe》,sagte Azura. ,,Ist schon gut", sagte ich und musste plötzlich gähnen. 《Du solltest jetzt endlich schlafen》,meinte Azura. Ich nickte nur und ging zurück zum Heuhaufen. ,,Alles in Ordnung bei euch beiden?", fragte Kili. ,,Ja, alles gut", antwortete ich und lächelte ihn an. Er lächelte unwillkürlich zurück. 《Süß ist er ja schon...》,meinte Azura. Mein Kopf schnellte in ihre Richtung. 《Dein Dream-Boy》,sagte sie. Ich sah sie streng an und wollte etwas sagen, doch da meldete sich meine Müdigkeit wieder. Ich gähnte wieder. ,,Wir sollten jetzt schlafen. Es ist schon spät", meinte Kili. Ich nickte nur und legte mich in das weiche Heu. Kili sah sich währenddessen im Raum um. ,,Hast du einen Schlafplatz?", fragte ich ihn. Er schüttelte leicht den Kopf. Ich klopfte auf die freie Fläche auf dem großen Heuhaufen neben mir. Zögerlich legte Kili sich neben mich. Ich hörte, wie Azura zu mir kam und sich dicht an mich legte. Dann streckte sie einen Flügel so aus, dass er sowohl für mich, als auch für Kili, wie eine Decke war. Ich war schon fast eingeschlafen. Das letzte was ich richtig mitbekam war, dass Kili seine Hand auf meine legte. Dann versank ich im Land der Träume.
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Fili:
Ich unterhielt mich leise mit Jenna. Sie war wirklich nett und hatte mir vorhin auch meinen Dolch zurückgegeben, den sie mir vor ca 20 Jahren gestohlen hatte. Als wir kurz schwiegen, schweifte mein Blick durch den Raum und blieb an zwei Personen hängen. Kili und Meril (und Azura, welche ihren Flügel wie eine Decke über die beiden ausgebreitet hatte) lagen nebeneinander auf einem Heuhaufen, der etwas abseits von den anderen war. Meril schien bereits zu schlafen, denn sie hatte die Augen geschlossen. Kili legte seine Hand auf ihre, worauf sie im Schlaf lächelte. Kili lächelte ebenfalls und betrachtete Meril voller Zuneigung. ,,Hoffentlich sieht Thorin das nicht...", flüsterte ich, hatte aber bereits wieder vergessen, dass Jenna, da sie halb Vampir war, ein sehr gutes Gehör hatte, wie sie mir zuvor erzählt hatte ,,Was denn?", fragte sie neugierig. Ich deutete über ihre Schulter zu Meril, Azura und meinem Bruder. Sie drehte sich um und verstand. Dann wandte sie sich wieder mir zu. ,,Ist das nicht total süß?", fragte sie. Ich lächelte kurz. ,,Schon irgendwie", antwortete ich, ,,Und ich freue mich für meinen Bruder und Meril. Allerdings dürfte das bei Thorin etwas schwerer werden." ,,Ich bin mir sicher, dass Thorin es irgendwann akzeptiert", meinte Jenna, ,,Ihr solltet jetzt schlafen, damit Ihr morgen genug Kraft für die Reise habt." ,,Jenna, ich frage mich gerade.....warum kommt Ihr nicht mit?", fragte ich, ,,Ihr seid ja eine Zwergin Erebors und eine gute Kämpferin, soweit Ihr erzählt habt." Jenna lächelte. ,,Warum eigentlich nicht?", meinte sie, ,,Jetzt wo ich meine Familie wieder habe, kann ich sie ja auch begleiten." Sie stand auf und wollte gehen, drehte sich aber noch einmal zu mir um. ,,Ihr könnt ruhig Du zu mir sagen", sagte sie, ,,Ich mag dieses ganze Förmliche nicht." ,,Dann sag auch Du zu mir", entgegnete ich. Jenna nickte lächelnd und verschwand in einen anderen Raum. Ich sah ihr noch lange nach, auch wenn ich eigentlich nur auf eine Tür starrte. Sie war so anders als alle anderen Mädchen, die mir bis jetzt begegnet waren und das machte sie für mich so faszinierend.

Die Reise zum EreborWo Geschichten leben. Entdecke jetzt