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Meril:
Ich hatte definitiv Angst, als ich hinter Tauriel den kleinen Saal betrat, in dem das Verhör stattfinden sollte. Ich verbeugte mich vor Thranduil und Legolas und stellte mich dann so hin, dass der Ork mich sehe konnte. (Schwarze Sprache) ,,Mein Meister sucht Euch", sagte der Ork, ,,Und ich werde ihm berichten, dass Ihr hier seid." (Schwarze Sprache ende) Ich ignorierte die Worte des Orks. ,,Also, warum habt Ihr 13 Zwerge verfolgt?", fragte Legolas. ,,Keine 13", antwortete der Ork, ,,Nicht mehr. Der Junge. Der schwarzhaarige Junge. Einer unserer Pfeile hat ihn getroffen. Das Gift ist in seinem Blut. Und bald wird er daran ersticken." Ich erschrak. Sollte das etwa heißen, dass Kili von einem Morgulpfeil getroffen wurde? ,,Beantworte die Frage, Scheusal", fuhr Tauriel den Ork an. Anscheinend hatte sie bemerkt, dass ich erschrocken war und lenkte somit die Aufmerksamkeit auf sich. Der Ork ließ sich dadurch allerdings nicht beirren und sprach weiter mit mir. ,,Du hast Angst, Hexe", sagte er, ,,Dir liegt etwas an den Zwergen. Besonders an dem schwarzhaarigen, nicht wahr?" Je mehr der Ork andeutete, was ich wirklich war, desto mehr Angst bekam ich vor Thranduils Reaktion. Allerdings hatte ich auch wirklich Angst um Kili. Und meine Wut auf diesen abscheulichen Ork wuchs zunehmend. Ich ballte meine Hände zu Fäusten, da ich spürte, dass der Eiszauber in mir, zu entweichen versuchte. Dabei übersah ich allerdings, dass sich unter meinen Füßen eine dünne, kaum sichtbare Eisschicht bildete. ,,Welche Pläne hat Euer Gebieter?", fragte Thranduil plötzlich und lief um den Ork und Legolas herum, sodass er fast direkt vor ihnen stand. Der Ork spuckte nur auf den Boden. ,,Antwortet mir", fuhr Thranduil ihn an, ,,Ich will es wissen." ,,Ihr wisst nichts", antwortete der Ork und machte eine bedrohliche Pause, ,,Eure Welt wird.....brennen!!!" Ich konnte sehen, dass Thranduil sich beim letzten Satz anspannte. Und er bekam ein wenig Angst. Zwar war das nicht in seinem Gesichtsausdruck zu sehen, dafür aber umso deutlicher in seinen Emotionen. Dann zog er blitzschnell sein Schwert und köpfte den Ork. Legolas ließ angwidert den Kopf des Orks fallen und wandte sich dann an seinen Vater. ,,Wieso hast du das getan?", fragte er, ,,Du sagtest, du würdest ihn befreien." Sein Vater stand mittlerweile neben ihm. ,,Das habe ich", entgegnete Thranduil, ,,Ich hab seine Schultern von seinem erbärmlich Kopf befreit." Dann trat er dem immer noch zuckenden Orkkörper auf das Bein und das Zucken hörte auf. ,,Dieser Ork hätte uns noch mehr sagen können", meinte Legolas. ,,Mir nicht", sagte Thranduil und wandte sich dann an zwei Wachen, die an der Treppe. ,,Schafft es weg", befahl er und die Wachen trugen den toten Ork (also Körper und Kopf) davon. ,,Und jetzt zu dir", sagte der Elbenkönig und starrte mich hasserfüllt an. Legolas und Tauriel waren sichtlich verwirrt, doch in mir wuchs die Angst, mit jedem Schritt, den Thranduil auf mich zumachte, mehr und mehr. ,,Was bist du wirklich?", fuhr er mich an. ,,Das wisst Ihr bereits", antwortete ich. ,,Ich will die Wahrheit hören!!!", schrie er schon fast, ,,Jetzt sofort!!!" ,,Ihr wisst die Antwort bereits", entgegnete ich so ruhig wie möglich. Doch das hätte ich lieber nicht wiederholen sollen, denn im nächsten Moment spürte ich einen brennenden Schmerz auf meiner Wange. Thranduil hatte mir gerade wirklich eine Ohrfeige gegeben. Ich rieb mir über die schmerzende Wange und sah währenddessen kurz zu Tauriel. Diese stand mit einigem Abstand neben Legolas und befand sich wortwörtlich in Schockstarre. Selbst Legolas schien ein wenig schockiert über die Reaktion seines Vaters. ,,Antworte mir", brüllte Thranduil wütend. Als ich allerdings nicht antwortete, schlug er mir mit voller Wucht auf die andere Wange. Das war zu viel. Wut stieg in mir auf und augenblicklich sank die Temperatur, wahrscheinlich in den ganzen Hallen des Düsterwaldes, um mindestens 10 Grad. ,,Das war ein großer Fehler, Thranduil", sagte ich mit lauter, wütender Stimme. ,,Du wagst es, so mit mir zu reden", fuhr der Elbenkönig mich an. ,,Ihr wagt es, eine Hexe der mächtigsten Linien zu schlagen", konterte ich wütend und rief parallel dazu Azura per Telepathie. Das, für Thranduil übliche, arrogante, und diesmal auch gemeine, Lächeln breitete sich im Gesicht des Elbenkönigs aus. ,,Warum sagst du das nicht gleich", sagte er. ,,You haughty, selfish coward!", schrie ich wütend. Ohne dass ich es wollte, oder etwas dagegen tun konnte, schoss ein Eisblitz aus meiner Hand und bildete vor mir ein merkwürdiges, hüfthohes Eisgebilde mit gefährlichen Spitzen. Thranduil konnte gerade noch rechtzeitig ausweichen, sonst wäre er aufgespießt worden. ,,Widerliche Hexe!", stieß Thranduil hervor und wollte mich mit dem Schwert angreifen. Ich schaffte es aber irgendwie eine starke Druckwelle aus eiskalter Luft entstehen zu lassen, die Thranduil zurückschleuderte. Er knallte mit dem Rücken gegen eine der Säulen, was ihm aber wenig auszumachen schien. Allerdings wirkte er doch etwas benomen. Der einzige Nachteil für ihn war jetzt, dass sein Schwert in der anderen Hälfte des Raumes lag. Tauriel beobachtete das Geschehen weiterhin in Schockstarre und Legolas schien noch mit sich zu ringen, ob er seinem Vater oder mir helfen sollte. Ich wusste warum. Wenn er seinem Vater half und mich vielleicht verletzte, würde Tauriel ihn hassen. Würde er aber mir helfen (und somit auch Tauriel in irgendeiner Weise), wäre sein Vater mehr als nur wütend auf ihn. Weiter darüber nachdenken konnte ich allerdings nicht, denn eine kleine Gruppe Elbenkrieger, vielleicht 6 oder 7 Mann erreichten den Saal. Wahrscheinlich, um ihrem König zu helfen. ,,Schießt sie ab", befahl Thranduil mit leicht zitternder Stimme. Anscheinend hatte ihm der Aufprall doch mehr zugesetzt, als bisher zu erkennen war. Die Elbenkrieger richteten Pfeil und Bogen auf mich. Legolas zog Tauriel etwas nach hinten, da sie halb in der Schussbahn stand, und ging dann zu seinem Vater, der sich an der Säule abstützte, um nicht zusammenzubrechen. Bevor die Elbenkrieger allerdings schießen konnten, rannte ich aus dem Saal, in Richtung des Flusstors. Die Elbenkrieger hinterher.

Die Reise zum EreborWo Geschichten leben. Entdecke jetzt