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Meril:
(Das in den Orkstollen und wie Bilbo den Einen Ring findet ist so wie im Film)
Ich flog auf Azuras Rücken über die Nebelberge, als diese plötzlich etwas bemerkte. 《Ich weiß nicht, ob du das siehst, aber da unten ist glaube ich die Gemeinschaft》,sagte sie telepathisch zu mir. Jetzt sah ich es auch (dank meiner Elbenaugen): Inmitten des Kiefernwaldes am Hang eines Berges standen die Zwerge und Gandalf. Allerdings konnte ich Bilbo nirgends entdecken. Oh je, hoffentlich war dem Hobbit während meiner Abwesenheit nichts zugestoßen. 《Setz mich da hinten ab und bleib in der Nähe》, sagte ich (telepathisch) zu Azura und deutete hinter eine Gruppe besonders dichter Kiefern ganz in der Nähe der (nicht ganz vollständigen) Gemeinschaft. Azura landete dort, von den Zwergen und Gandalf, ungesehen und ich stieg von ihrem Rücken, dann schlich ich näher zu ihnen. ,,Ich sage euch, was passiert ist", hörte ich Thorin laut und wütend sagen, ,,Meister Beutlin hat die Gelegenheit erkannt und ergriffen. Seit er von Zuhause weggegangen ist, denkt er nur noch an sein warmes Bett. Der Hobbit ist fort, wieder auf dem Rückweg. Und was diese Halbelbe angeht...Sie sitzt wahrscheinlich in Bruchtal und berichtet alles über unser Unternehmen, was sie in Erfahrung bringen konnte." Ich hielt mich im Schatten einer großen Kiefer und lauschte vorerst nur. Thorin dachte also immer noch, dass ich nur dabei sein wollte, um für Herr Elrond zu spionieren. Ehrlich gesagt enttäuschte mich das ein wenig, denn auch wenn Thorin nicht gerade übermäßig freundlich zu mir gewesen war, so hatte ich doch geglaubt, dass er mich wenigstens (wenn auch mit ein bisschen Widerwillen) zur Gemeinschaft dazuzählte. Doch das tat er noch immer nicht, wie ich gerade erfahren musste. ,,Nein, ich bin nicht auf dem Rückweg", hörte ich plötzlich Bilbos Stimme. ,,Und ich bin nicht in Bruchtal, um irgendetwas über die Unternehmung zu verraten", ergänzte ich, während ich hinter den Kiefern hervortrat. ,,Bilbo und Meril...", sagte Gandalf lächelnd, ,,In meinem ganzen Leben war ich noch nie so froh jemanden wiederzusehen." ,,Wir hatten euch schon aufgegeben", ergänzte Kili, sah dabei aber unentwegt zu mir und ich konnte sehen, dass er noch immer verwirrt und ein bisschen traurig war, weil ich ihn im geheimen Garten in Bruchtal plötzlich so abgewiesen hatte. Thorin warf Kili einen strengen Blick zu, worauf dieser den Blick senkte. Anscheinend war da irgendetwas im Bezug auf mich passiert. ,,Wie bist du an den Orks vorbeigekommen, Bilbo?", fragte Ori. Ich konnte sehen, dass Bilbo ein bisschen nervös wurde und etwas in seine Tasche steckte. Gandalf schien das auch bemerkt zu haben. ,,Was tut das zur Sache?", meinte der Zauberer, ,,Jetzt ist er wieder hier, ebenso wie Meril." ,,Es tut sehr viel zur Sache", entgegnete Thorin, ,,Ich will es wissen! Warum bist du wieder hier? ...Das gilt für euch beide." Sein Blick zu mir war eiskalt und voller Misstrauen. ,,Ich weiß, dass du an mir zweifelst, Thorin", begann Bilbo, ,,Und das schon von Anfang an. Ja, ich denke oft an Beutelsend, denn ich vermisse meine Bücher und meinen Garten. Da gehör ich nämlich hin. Das ist Heimat. Und deshalb bin ich zurück gekommen, weil ihr keine habt, eine Heimat. Aber ich will euch helfen, sie wieder zurück zu bekommen." Bilbos Worte waren schon irgendwie rührend, selbst Thorin war berührt, ließ es sich aber nicht anmerken und sah stattdessen erwartungsvoll zu mir. ,,Auch an mir habt Ihr schon von Anfang an gezweifelt und das kann ich auch verstehen, da ihr schon viel enttäuschendes erleben musstet, vor allem mit Elben", während ich das sagte, sah ich kurz zu Kili, da ich diese Worte ja von ihm hatte, ,,Aber Ihr solltet wissen, dass ich nicht zu den Elben gehöre, die Zwerge nicht leiden mögen. Im Gegenteil, ich mag Zwerge. Zwar könnt ihr manchmal ziemlich stur und mürrisch und auch misstrauisch sein, aber das ist eben eure Art, eure Gefühle auszudrücken." ,,Und warum bist du wieder hier?", fragte Thorin. ,,Nun, zum einen bin ich für Bilbos Sicherheit zuständig", erklärte ich, ,,Und zum anderen will auch ich euch helfen, eure Heimat wieder zurück zu bekommen. Denn jeder braucht das Gefühl von Heimat und einen Ort wo er weiß, dass er hingehört." ,,Aber...du selbst hast doch auch...keine Heimat", meinte Kili zögernd und vorsichtig. Er schien ein bisschen Angst davor zu haben, dass ich wieder abweisend zu ihm wurde. ,,Das stimmt", sagte ich, ,,Und das wird sich wahrscheinlich auch nie ändern. Aber, weil ich genau weiß, wie es sich anfühlt, heimatlos umherzuziehen und nirgends wirklich hinzugehören, will ich helfen, dass wenigstens ihr wieder eine Heimat habt." Die Zwerge schienen sprachlos und Bilbo und Gandalf lächelten mich an. Thorin fing sich als erster wieder und wollte gerade etwas sagen, als das Heulen mehrerer Warge ertönte. ,,Aus der Pfanne...", sagte Thorin. ,,...Ins Feuer", beendete Gandalf den Satz, ,,LAUFT!!!" Wir alle taten sofort wie geheißen, denn niemand von uns hatte Lust, von Wargen gefressen zu werden. Ich rannte neben Bilbo her, um ihm im Notfall helfen zu können. Ein paar der Zwerge hatten inzwischen bemerkt, dass wir auf einen sehr, sehr, sehr tiefen Abgrund zuliefen. ,,Auf die Bäume", rief Gandalf, ,,Klettert auf die Bäume!" Das ließen sich die Zwerge nicht zweimal sagen und kletterten an drei der Kiefern empor. Bilbo und ich waren noch immer am Rennen. Plötzlich sprang ein Warg vor uns und rannte auf uns zu. Bevor ich auch nur ansatzweise mein Schwer ziehen konnte, sah ich, dass Bilbo sein kleines Elbenschwert nach vorne streckte und der Warg kurz darauf, mit den Schwert im Kopf, zu Boden ging. Billbo starrte sein Werk entsetzt an. ,,Du wirst immer mutiger", lobte ich ihn, zog das kleine Schwert aus dem Wargschädel und gab es Bilbo. Dann half ich ihm, auf eine der Kiefern zu klettern, was mit Filis Hilfe dann auch gelang. Ich kletterte ebenfalls auf die Kiefer und das gerade noch rechtzeitig, denn jetzt sprangen Warge an den Kiefern hoch und schnappten nach uns, was zum Glück nicht gelang, da wir ziemlich hoch geklettert waren. Doch plötzlich zogen sich die Warge zurück. Verwirrt sah ich mich um und entdeckte einen Ork, auf einem Warg reitend, der gerade auf einen Felsen getreten war. Der Ork war groß und bleich und sein Körper vernarbt. Statt einer linken Hand hatte er dort eine Waffe als Prothese. Der Warg war weiß mit vereinzelten schwarzen Streifen. Sofort sah ich ein Bild vor meinem Inneren Auge: Ein großer, vernarbter, bleicher Ork stand vor meiner sterbenden Mutter. Dieser Ork wat der Mörder meiner Mutter. Allerdings passte auch Balins Beschreibung von Azog dem Schänder auf diesen Ork. Erst jetzt fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Der bleiche Ork war Azog der Schänder und er hatte vor 60 Jahren meine Mutter getötet. Augenblicklich stieg Wut in mir auf und wäre am liebsten vom Baum gesprungen und hätte diesen Abschaum von Ork geköpft, um meine Mutter zu rächen. Doch bevor ich irgendetwas dummes tun konnte wurde ich an beiden Schultern festgehalten. Fili und Kili hatten meine aufsteigende Wut anscheinend bemerkt und hatten beschlossen, mich davor zu bewahren, etwas dummes zu tun. Ehrlich gesagt war ich ihnen ziemlich dankbar dafür. Azog sagte an Thorin gewand in schwarzer Sprache, dass sein Großvater Thror ebenfalls nach Angst gestunken habe, bevor er ihn entauptete. (Schwarze Sprache) ,,Aber was ist das?", fragte Azog dann, ,,Ich rieche auch Wut, welche in elbischem und hexischem Blut gleichermaßen aufsteigt." Sein Blick fiel auf mich und er stieß ein kurzes Lachen aus. ,,Also hier hast du dich versteckt, widerliche Hexe", sagte er, ,,Ich habe dich gesucht, nachdem ich deiner erbärmlichen Mutter das Schwert in den Bauch rammte. Und jetzt werde ich dasselbe mit dir tun, da das meinen Meister sehr erfreuen wird. Denn dann gibt es keine Hexe mehr, die ihm im Weg steht. Und nicht nur das, auch Eichenschild wird sterben." Seine Worte sorgten dafür, dass ich einerseits Angst bekam und andererseits noch wütender wurde, da er meine Mutter erbärmlich genannt hatte. ,,Du wirst Thorin nichts tun", schrie ich ihm (ebenfalls in Schwarzer Sprache, da ich diese Sprache ebenfalls beherrschte) wütend zu, ,,Du wirst niemandem hier etwas tun, solange ich hier bin." Wieder lachte Azog kurz auf. ,,Du wirst nicht mehr lange hier sein", sagte er und wandte sich dann an seine Warge und deren Reiter, ,,Eichenschild und das Weib gehören mir. Tötet die anderen." Die Warge rannten wieder nach vorne und sprangen an den Bäumen hoch, konnten uns aber wieder nicht erreichen. Allerdings kippten zwei der drei Bäume, auf denen wir uns befanden, um und wir saßen letztendlich alle auf dem dritten Baum, der ganz am Rand des tiefen Abrunds stand. Plötzlich warf Gandalf einen brennenden Kiefernzapfen nach unten. Dann gab er uns ebenfalls welche und wir zündeten weitere Kiefernzapfen an, die wir dann ebenfalls warfen. Ich rief währenddessen Azura per Telepathie, damit sie uns helfen konnte. Sie antwortete allerding, dass sie gerade bei Gwaihir, dem Fürst der Alder, war und ihn und einige seiner Gefährten als Verstärkung holte, da sie das alleine nicht schaffen würde. Also mussten wir noch ein bisschen warten.
Tatsächlich wichen die Warge vor den Flammen zurück und Azog wurde zunehmend wütend. Wir begannen zu jubeln, da wir die Warge zurückgedrängt hatten, doch plötzlich kippte die Kiefer, auf welcher wir alle saßen, langsam um. Jetzt hing die Kiefer zur Hälfte über dem Abgrund und wir ebenfalls. Ich hielt mich krampfhaft an einem Ast fest, der allerding relativ dünn war und mir somit wahrscheinlich nicht lange Halt geben würde. Azog lachte triumphierend auf und starrte Thorin herausfordernd an. Und Thorin nahm diese Herausforderung an. Er schaffte es, sich irgendwie auf den breiten Stamm der Kiefer zu stellen und zog sein Schwert. ,,Thorin, tu das nicht", rief ich, doch er ignorierte mich und rannte auf Azog zu. Dieser wartete, bis Thorin ziemlich nah bei ihm war. Dann sprang sein Warg nach vorne und stieß Thorin um. ,,Nein!", hörte ich Balin rufen. Ich wollte mich an dem Ast, an dem ich mich festhielt, hochziehen, doch der Ast hielt dem nicht stand und brach ab. Jetzt ist alles aus, dachte ich und bemerkte, wie in Zeitlupe, dass ich fiel. Doch lange fiel ich nicht, denn plötzlich spürte ich etwas an meiner Hand und einen Ruck im Arm. Reflexartig schloss ich meine Hand um das Etwas, das mich festhielt. Erstaunt sah ich auf und sah Kili, der sich mit einer Hand an einen, weitaus stabileren, Ast klammerte und mit der anderen mich an der Hand festhielt. 《Meril, sieh nach unten》,hörte ich Azuras Stimme in meinem Kopf. Ich sah nach unten und erkannte Azura. Also waren die Adler auch nicht weit. ,,Kili, lass los", sagte ich zu dem Zwerg, ,,Bitte, lass mich los." ,,Ich kann dich doch jetzt nicht einfach in deinen Tod stürzen lassen", entgegnete Kili und verstärkte seinen Griff, ,,Du hast doch selbst gesagt, dass du Bilbo schützt und uns hilfst." ,,Ich weiß", sagte ich, ,,Und das werde ich auch weiterhin tun. Lass mich los. Bitte, du musst mir vertrauen." Kili schüttelte nur den Kopf und sah mich eindringlich an. Also nahm ich ihm die Entscheidung ab und löste den Griff um seim Handgelenk. Das hatte zur Folge, dass meine Hand aus seiner rutschte und ich wieder fiel. ,,MERIL!!!", hörte ich Kili entsetzt und verzweifelt rufen. Ich beachete ihn jedoch nicht weiter und drehte mich in der Luft, sodass ich nach unten schaute. Ich erkannte Azura, wie sie unter mich flog und mich auffing. Ich landete sicher auf ihrem Rücken. ,,Das war ein bisschen zu knapp", meinte ich, ,,Aber jetzt lass uns der Gemeinschaft helfen." Azura grummelte zustimmend und flog mit kräftigen Flügelschlägen weiter nach oben. Ich sah, dass Thorin auf einen Stein geschleudert wurde und sein Schwert aus der Hand verlor. Jetzt war er vollkommen wehrlos und zudem ziemlich stark verletzt, wie ich halbwegs erkennen konnte. Azura handelte sofort und begann, die Warge, die ihn angreifen wollten, mit ihren Plasmafeuerkugeln zu beschießen. Ich unterstützte sie mit Pfeilen. Azog gab den Orks den Befehl, mich abzuschießen, worauf Azura den Orkpfeilen auswich. Zwar konnten die Pfeile ihr nichts anhaben, mir allerdings schon. Nachdem wir die Bogenschützen ausgeschaltet hatten, wandte ich mich wieder zu Thorin und sah, dass Bilbo einen Ork, der Thorin offensichtlich töten sollte, zur Seite stieß und tötete. Dann stellte er sich schützend vor Thorin und fuchtelte mit seinem Schwert herum. Azog ließ sich davon aber nicht beeindrucken und sein Warg schritt langsam und bedrohlich knurrend aud den Hobbit und den, inzwischen bewusstlosen, Thorin zu. ,,Warnschuss", flüsterte ich Azura zu und sie schoss eine Plasmafeuerkugel vor den weißen Warg. Dieser blieb stehen und Azog sah wütend zu ihr und mir nach oben. ,,Ich sagte doch, dass du niemandem etwas tun wirst, solange ich hier bin", schrie ich zu ihm. Azog wollte etwas entgegnen, doch da kamen plötzlich die Adler. Azog brüllte wütend jeden der Adler an, tat aber nichts gegen sie. Azura packte Bilbo an den Schultern und ließ ihn über dem Abgrund fallen, sodass er auf dem Rücken eines Adlers landete. Die Adler töteten einen Großteil der Orks und sammelten die restlichen Zwerge, sowie Gandalf auf. Dann flogen sie davon, Azura mit mir auf dem Rücken hinterher. Die meisten Zwerge sahen mich geschockt an und sahen sich dann mit sorgenvoller Mine nach Thorin um. Ein Adler hatte den Zwergenkönig in seinen Krallen. Thorin selbst sah....tot aus. Azura flog zu Thorin und ich betrachtete ihn. Er atmete noch, aber er war schwach. Wenn man ihm nicht half, würde er nicht mehr lange durchhalten. Schließlich setzten uns die Adler auf einer Bergspitze ab. (Ist des eigentlich ne Bergspitze???) Azura landete und ich sprang ab, um zu Thorin helfen zu können, wurde aber von Dwalin aufgehalten. ,,Bleib bloß weg, du Hexe. Und dein Monster auch", fuhr er mich an. ,,Ich kann Thorin helfen", entgegnete ich. ,,Jeder einzelne von uns könnte ihm besser helfen als du", schrie Dwalin schon fast. ,,Sei kein Narr Dwalin", sagte Gandalf, ,,In manchen Fällen sind die Heilungen der Hexen sogar noch besser als die der Elben. Und ich denke das ist ein solcher Fall." Dann schob der Zauberer Dwalin zur Seite und ich kniete mich schnell neben Thorin. Sein Herzschlag war schon etwas schwächer wie vorher. ,,Azura, die Heilertasche. Schnell", sagte ich und Azura kam zu mir. An ihrem Sattel war eine Tasche mit allem was man zum heilen brauchte befestigt. Schnell suchte ich alles nötige heraus. Ein relativ großes Reagenzglas ( Ich hatte auf der Erde mal 5 davon aus dem Chemiesaal meiner Schule mitgehen lassen ;-P), heilende Kräuter und...verdammt. ,,Hat jemand etwas Wasser?", fragte ich in die Runde. Zum Glück reichte Bilbo mir im nächsten Moment schon eine kleine Flasche. Ich bedankte mich und gab ein wenig in das Reagenzglas. Dann zerkrümelte ich die getrockneten Kräuter und gab sie dazu. Währenddessen murmelte ich die entsprechenden Formeln. Dann hielt ich das Reagenzglas Azura hin und diese spuckte vorsichtig hinein. Ja sie spuckte rein. ,,Sie will ihn vergiften", rief Dwalin. ,,Die Spucke von Plasmadrachen beschleunigt die Heilung von Wunden", erklärte Gandalf, während ich das Reagenzglas ein wenig schwenkte, damit sich die Zutaten meines Tranks vermischen konnten. Dann kniete ich mich wieder neben Thorin, hob seinen Kopf ein wenig an und gab die Hälfte des Tranks in seinen Mund. ,,Gandalf, hole bitte einen Korken aus der Tasche und verschließ es damit", sagte ich zu dem Zauberer nachdem ich ihm das Reagenzglas gegeben hatte. Er nickte und ich wandte mich wieder Thorin zu. Ich murmelte noch ein paar Zauberformeln und plötzlich schlug Thorin seine Augen auf. Sofort scharten sich alle erstaunt und erleichtert zugleich um ihren Anführer. ,,Der Halbling", fragte Thorin, ,,Wo ist er?" Langsam richtete er sich auf. ,,Keine Sorge, Bilbo ist hier und er ist wohlauf", antwortete Gandalf. Fili, Balin und Dwalin halfen Thorin, doch kaum stand er, stieß er ihre Hände weg und ging mit wütender Mine auf Bilbo zu. Seine Emotionen waren allerdings alles andere als wütend. Jetzt war ich definitiv verwirrt. ,,Du", fuhr Thorin den Hobbit an, ,,Was hast du getan? Das hätte dich das Leben kosten können. Hatte ich nicht gesagt, dass du nicht zu uns gehörst!? Eine Last für uns wärst!?" Kurzes Schweigen entstand, während Bilbo zunehmend verwirrt aussah und sich Trauer in ihm ausbreitete. ,,Ich habe mich in meinem ganzen Leben noch nie so getäuscht", sagte Thorin und umarmte Bilbo. Ich musste mich wirklich zusammenreißen, um nicht laut Awwwwwww zu machen. Thorin löste sich wieder aus der Umarmung und drehte sich dann zu mir um. ,,Warum...habt Ihr nie etwas gesagt?", fragte er. Ok...ich hatte zwar erwartet, dass er mich anschreien würde, aber so war es natürlich besser. ,,Ich...ich hatte Angst. Vor eurer Reaktion", erklärte ich. ,,Ihr scheint nicht dem Klischee von Hexe zu entsprechen", sagte Thorin, ,,Wenn Ihr unseren Tod gewollt hättet, hättet Ihr genug Gelegenheiten gehabt uns umzubringen." ,,Und sie hat dich vor dem Tod bewahrt, Onkel", ergänzte Kili. Thorin nickte. ,,Und dafür bin ich Euch dankbar", sagte Thorin und lächelte leicht. Ich war mehr als nur erstaunt. Ich hatte alles erwartet, nur nicht soetwas. ,,Soll...soll das heißen, dass ich weiterhin...mit Euch und Eurer Gemeinschaft reisen darf?", fragte ich. ,,Ich sehe es mehr als ein Zeichen meines Dankes an Euch, dass Ihr mein Leben gerettet habt", sagte Thorin, ,,Allerdings...war das das erste und letzte Mal, dass ich mich bei einer Elbin bedanke." Darauf musste ich dann doch ein wenig lachen. Azura stupste mich leicht von hinten an und schob ihren großen Kopf unter meine Hand. Die Zwerge um mich herum machten vorsichtshalber einen Schritt zurück. Etwas verwirrt sah Azura sich um. Dann lief sie an jedem Zwerg vorbei und betrachtete ihn genau. Irgendwann konnte ich mich nicht länger zurückhalten und lachte los, denn die meisten Zwerge standen da wie eingefroren. ,,Sie tut euch nichts", sagte ich, als ich mich einigermaßen beruhigt hatte und Azura wieder neben mir stand. Doch die Zwerge reagierten nicht. Sie hatten etwas am Horizont entdeckt. ,,Ist das das was ich denke?", fragte Bilbo. ,,Erebor", sagte Thorin, ,,Unsere Heimat." Sein Blick schweifte kurz zu Bilbo und er lächelte den Hobbit an. Tatsächlich war am Horizont der Einsame Berg im Licht der aufgehenden Sonne zu sehen. Alle gingen staunend nach vorne. ,,Ich glaube, das Schlimmste liegt hinter uns", meinte Bilbo. Das hoffte ich zwar auch, aber wirklich glauben tat ich es nicht wirklich.

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Ende: Der Hobbit - Eine unerwartete Reise


Die Reise zum EreborWo Geschichten leben. Entdecke jetzt