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Meril:
Inzwischen waren vier Tage vergangen und zum Glück hatte sich Tauriels Zustand gebessert. Sie hatte kaum noch Fieber und ich vermutete, dass sie schon sehr bald, wenn nicht sogar schon heute, wieder aufwachen würde. Legolas war nicht mehr von ihrer Seite gewichen, was ja eigentlich total süß war. Aber leider wollte er weder essen, trinken, noch schlafen, was mir Sorgen bereitete. Denn auch wenn Elben nicht so viel Nahrung und Schlaf wie Menschen oder Zwerge brauchten....irgendwann waren sie dann doch am Ende ihrer Kräfte. Und Legolas sah schon etwas übermüdet aus und ich meinte auch, dass seine Wangenknochen deutlicher zu sehen waren. Thranduil hatte ich nicht mehr gesehen, seit er mit Legolas gesprochen hatte. Aber wahrscheinlich hatte der König im Moment viel zu tun, wegen den Gefallenen von der Schlacht und so. Ich war gerade wieder bei Tauriel gewesen und hatte ihr nochmal etwas von dem Athelas-Elixier gegeben. Jetzt trat ich wieder in den Flur und stieß fast mit Feren zusammen. Ich wollte eine Entschuldigung murmeln, doch Feren ließ mich nicht zu Wort kommen. ,,Zum Glück finde ich Euch endlich", sagte er aufgewühlt, ,,Ich brauche dringend Eure Hilfe." Ich nickte, als Zeichen, dass ich ihm helfen würde. ,,Worum geht es?", fragte ich dann. ,,Um...den König", antwortete Feren mit gesenkter Stimme. ,,Was ist mit ihm? Ist er verletzt?", fragte ich. Feren schüttelte den Kopf. ,,Keiner weiß, was wirklich mit ihm los ist", antwortete er immer noch mit leiser Stimme, ,,Seit vier Tagen ist er jetzt schon in seinem Gemach. Er hat die Tür verschlossen und lässt niemanden zu sich. Und...ich glaube er.....er weint öfter. Das letzte Mal als soetwas vorkam, war, nach dem Tod seiner Frau. Seit gestern höre ich allerdings kein Geräusch mehr aus seinem Gemach, wenn ich dort hingehe und versuche, durch die geschlossene Tür mit ihm zu sprechen. Das beunruhigt mich sehr." Die letzten Sätze waren kaum noch zu hören, so leise sagte Feren sie. König Thranduil weinte? Plötzlich fiel mir etwas ein. ,,Das Gespräch", stieß ich hervor, ,,Da muss was passiert sein." Feren wusste zwar nicht, wovon ich sprach, fragte aber nicht nach. ,,Ich dachte mir, dass er Euch vielleicht zu sich lässt", meinte Feren, ,,Ihr wirktet vor der Schlacht sehr vertraut mit ihm. Und, falls er doch Verletzungen hat und es nur niemandem gesagt hat, könntet Ihr ihm auch sofort helfen. Elduin erzählte, dass Ihr sehr viel von der Kunst des Heilens versteht." ,,Bringt mich zu seinem Gemach", bat ich Feren. Dieser nickte und führte mich den langen Flur entlang, bis wir vor einer großen Tür zum Stehen kamen. ,,Ich glaube, es wäre besser, wenn Ihr außer Hörweite geht", sagte ich zu Feren, ,,Aber solltet Ihr meine Stimme in Eurem Kopf hören, kommt bitte sofort." Feren nickte und ging. Jetzt stand ich alleine vor der großen Tür. Zaghaft klopfte ich, doch nichts rührte sich. Ich klopfte noch einmal ein bisschen lauter. ,,Mein König?", fragte ich, ,,Ich bin es, Meril." Alles blieb still. Langsam bekam ich die Befürchtung, dass dem Waldlandkönig etwas zugestoßen war. ,,Hört Ihr mich!?", rief ich gegen die verzierte Tür aus Eichenholz, ,,Mein König! Thranduil!" Noch immer rührte sich nichts. Hoffentlich war Thranduil überhaupt noch am Leben. Denn wenn nicht, würde das schreckliche Folgen für Legolas und somit auch für Tauriel haben. Ich musste in dieses Zimmer und wenn es am Ende doch unnötig gewesen wäre. Die Tür war zu stabil, als das ich sie hätte eintreten können. Ich bräuchte also einen Schlüssel...den ich mir jetzt mithilfe meines Eiszaubers "beschaffte". Das heißt, eigentlich ließ ich einen Schlüssel aus Eis im Schlüsselloch entstehen und verformte ihn so lange, bis er die Tür aufschloss. Ich ließ den Schlüssel wieder verschwinden, betrat das Zimmer und schloss die Tür, bevor ich mich im Raum umsah. Als ich mich umdrehte staunte ich. Dieses Zimmer war gefühlt ein halber Saal. Links von mir befanden sich ein großer Schrank und eine Truhe. An der gegenüberliegenden Wand standen ein Pult und ein Stuhl vor einem großen Fenster mit weißen und grünen Vorhängen. Ungefähr einen Meter rechts von diesem Fenster befand sich eine Tür, die offenbar auf einen Balkon hinausführte und im selben Abstand wie zuvor war weiter rechts noch ein weiteres, großes Fenster mit denselben Vorhängen. Alle Vorhänge waren zugezogen, auch die, die sich vor der Glastüre des Balkons befanden. Mein Blick fiel auf das riesige Himmelbett, welches sich im rechten Teil des Zimmers befand. Weiße, hauchdünne Tücher hingen von dem Eichenholzgestell herab und wickelten sich auch teilweise um die Stützen des Himmelbettes. Auf dem Bett lagen hellgrüne und weiße Kissen und Decken aus Seide. Doch dort auf dem Bett befand sich noch etwas anderes. Besser gesagt jemand: König Thranduil. Schnell lief ich zu dem Bett. Thranduil lag ein wenig schräg in dem großen Bett und trug ein schwarzsilbernes, knielanges Gewand, eine dunkelgraue Hose und ebenfalls dunkelgraue Stiefel. Sein langes, hellblondes Haar lag wie ein Fächer um seinen Kopf herum und seine Augen waren geschlossen. Man hätte meinen können, er schliefe nur, doch zum Einen trug niemand Schuhe beim Schlafen und zum Anderen sah er ganz und gar nicht gesund aus. Seine Haut war unnatürlich blass und unter seinen Augen sah ich dunkle Ringe. Thranduil war bewusstlos. Sachte rüttelte ich ihn an der Schulter, doch auch nach ein paar mal rührte er sich nicht. Immerhin atmete er noch, doch sein Herzschlag bereitete mir Sorgen. Zwar schlug es noch, aber schon ein wenig schwächer wie normal. Ich untersuchte ihn, so gut es ging, nach Verletzungen, fand aber glücklicherweise keine. Aber ich musste ihn aufwecken, das stand fest. ,,Thranduil", sagte ich immer wieder leise seinen Namen und rüttelte ihn an der Schulter, doch es brachte nichts, denn offenbar war er zu schwach. Also suchte ich in meiner Heilertasche, die ich in letzter Zeit immer bei mir trug, hektisch nach einem Elixier, welches dem Körper ein wenig Kraft gab. Ich flößte dem Elbenkönig ein wenig davon ein und wartete angespannt auf die Wirkung. ,,Thranduil", sagte ich wieder leise, ,,Bitte, wacht auf." Wie aufs Stichwort schlug Thranduil die Augen auf und ich lächelte erleichtert. ,,Meril?", hauchte er fragend. ,,Ja, ich bin es", sagte ich erleichtert. Langsam richtete Thranduil sich auf und setzte sich an die Bettkante. Etwas stimmte nicht, das sah ich ihm an. Als er kurz den Blick hob und mich ansah, erschrak ich. Das sonst so strahlende Eisblau seiner Augen schien sich in mattes blau-grau verändert zu haben, seine Augen waren leicht gerötet und waren momentan wirklich ein Fenster in seine Seele. Ich musste und wollte mir seine Emotionen gar nicht genauer ansehen, um zu wissen, was er fühlte. Er fühlte ausschließlich Schmerz. Schmerz und Trauer. Ich setzte mich neben ihn. ,,Was ist passiert?", fragte ich. ,,Legolas." Das war das Einzige was er sagte, bevor er zu weinen begann. Ein großer, starker König und Krieger war innerlich total zerbrochen. Ich konnte nicht anders und zog den weinenden Elbenkönig in meinen Arm. Ich wusste, dass Elben eigentlich ziemlich berührungsscheu waren, aber in diesem Moment war mir das egal. Und Thranduil offenbar auch, denn er schloss seine Arme schwach um meine Schultern und legte seinen Kopf auf meine rechte Schulter. Er kauerte sich richtig zusammen und seine Schultern bebten leicht, wenn er leise schluchzte. Es war äußerst ungewohnt, ja eigentlich eine komplett neue Erfahrung, ihn weinen zu sehen, da er sonst nie seine Gefühle gezeigt hatte. Weiter wollte ich darüber aber nicht nachdenken. Nach einer Weile hatte Thranduil sich wieder einigermaßen beruhigt und ich bat ihn, mir zu erzählen, was genau passiert war. Er erfüllte meine Bitte, brach aber immer wieder in Tränen aus. Schließlich wusste ich alles und überlegte fieberhaft, wie ich Thranduil helfen könnte. ,,Habt Ihr Legolas viel von...seiner Mutter erzählt?", fragte ich schließlich. Thranduil schüttelte schwach den Kopf. ,,Ich habe ihm auch nie gesagt, wie sehr ich ihn liebe", ergänzte er noch und brach wieder in Tränen aus. Während ich ihn wieder tröstend umarmte, kam mir eine Idee, wie ich Thranduil helfen könnte. Naja, eigentlich war es ja schon mehr retten, denn sehr lange würde er nicht mehr durchhalten. ,,Ich glaube, ich weiß, wie ich Euch helfen kann", sagte ich noch immer in der Umarmung. Thranduil machte auch keine Anstalten, diese zu beenden, weshalb ich einfach sanft weitersprach. ,,Ihr geht zu Legolas und sagt ihm, wie sehr Ihr ihn liebt", erklärte ich, ,,Und erzählt ihm ein wenig von seiner Mutter. Dann wird er Euch sicher verzeihen." Thranduil schwieg. Er schwieg eine ganze Weile. Und ich saß einfach nur neben ihm, noch immer in der Umarmung "gefangen". Schließlich löste Thranduil die Umarmung aber und sah mich entschlossen an. ,,Ich tu es", sagte er, ,,Und selbst wenn Legolas mir nicht verzeiht, weiß er es wenigstens." Ich lächelte. ,,Ich...will aber nicht, dass man mich so sieht", flüsterte er dann leise. ,,Das regle ich schon", entgegnete ich und rief Feren per Telepathie. Ich stand auf und bedeutete Thranduil erst einmal noch sitzen zu bleiben. Dann schloss ich die Tür auf unf öffnete sie einen Spalt, sodass nur ich zu sehen war. Einen Augenblick später kam Feren. ,,Sorgt bitte dafür, dass sich niemand im Flur zu Legolas Gemach befindet und man auch möglichst nicht hineinsehen kann", ordnete ich an, ,,Der König möchte nicht gesehen werden." Feren stellte zum Glück keine weiteren Fragen und führte den Auftrag sofort aus. Ich half währenddessen Thranduil beim Aufstehen. Er war wirklich total entkräftet. Dann liefen wir langsam den leeren Flur entlang. Thranduil stützte sich auf mich, um überhaupt laufen zu können. Aber die Hoffnung auf eine Versöhnung mit Legolas schien ihm wieder ein bisschen Kraft zu geben. Vor Legolas Tür zögerte er aber trotzdem kurz. Ich öffnete die Tür und wir betraten den Raum. Im ersten Moment traute ich meinen Augen nicht. Tauriel saß aufrecht im Bett. Und Legolas küsste sie gerade. Thranduil hatte es irgendwie geschafft, die Tür ganz leise zu schließen und sah zu Boden. Wahrscheinlich ertrug er den Anblick seines Sohnes nicht. Ich räusperte mich und Legolas und Tauriel fuhren auseinander. Tauriel lächelte mir zu, doch ihr Lächeln verschwand sofort, als sie Thranduil sah. Auch Legolas starrte seinen Vater einen Moment lang an. ,,Was willst du?", fragte er dann kalt, ohne mich wirklich zu beachten. ,,Reden", brachte Thranduil hervor. ,,Ich sagte dir bereits meine Meinung dazu", entgegnete Legolas. Eine einzelne Träne kullerte Thranduils Wange hinunter. Dann schien er all seine noch vorhandenen Kräfte zusammenzunehmen. Langsam löste er sich aus meiner Stützung. Nur eine Hand ließ er auf meiner Schulter. Legolas hatte seinen Blick Tauriel zugewandt. ,,Deine Mutter hat dich geliebt, Legolas", begann er, ,,Mehr als alles andere. Mehr als das Leben." Seine Stimme begann zu zittern. ,,Und ich will, dass du weißt...", redete er weiter, doch da knickten seine Knie ein und er sackte auf den Boden. Seine gesammelten Kräfte schienen auch fast aufgebraucht zu sein. Aber immerhin war er noch bei Bewusstsein. Ich wollte ihm helfen, wieder aufzustehen, doch er schüttelte nur leicht den Kopf, als er mein Vorhaben bemerkte. Also ließ ich von ihm ab. Legolas starrte seinen Vater inzwischen geschockt, aber auch erstaunt an. ,,Ich will, dass du weißt, dass ich das auch tue und immer getan habe", sprach Thranduil unter Tränen weiter. Es schien ihm jetzt relativ egal zu sein, dass man ihn weinen sah. ,,Es tut mir so leid, dass ich dir das nicht zeigen konnte", sagte er, ,,Und ich verstehe es auch, wenn du mir das nie verzeihen kannst." Jetzt brach seine Stimme ab. Er war in diesem Moment so zerbrechlich, wie sicherlich noch nie zuvor. Legolas war offenbar ein klein wenig überfordert mit der Situation, denn er starrte seinen Vater weiterhin wortlos an. Plötzlich sank Thranduil komplett zu Boden und rührte sich nicht mehr. Er lag auf der Seite, seine Augen waren geschlossen und sein Atem kaum noch zu hören. Legolas sprang von seinem Platz an der Bettkante auf und kniete sich zu seinem Vater. Ich kniete sich ebenfall neben den Elbenkönig. ,,Bitte wach auf Vater", sagte Legolas verzweifelt, ,,Bitte." Tauriel kniete sich neben ihn und legte ihm tröstend die Hand auf die Schulter. ,,Sein Herzschlag wird immer schwächer", stellte ich traurig fest, ,,Ich wüsste nichts, das ihm jetzt noch helfen kann." Legolas sah mich geschockt an und ich konnte Tränen in seinen Augen sehen. Dann sah er in das blasse Gesicht seines Vaters. Langsam beugte er sich vor. ,,Le melin, ada", flüsterte er und hauchte seinem Vater einen Kuss auf die Stirn. Die ersten Tränen bahnten sich ihren Weg und ein paar davon fielen auf Thranduils Wangen. Und plötzlich geschah etwas unglaubliches.
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Thranduil:
Ich hatte die Tränen nicht länger zurückhalten können. Ich weinte all meine Trauer und auch meine Reue einfach raus. Doch von Legolas kam keinerlei Reaktion. Ich hob meinen Blick und sah ihn durch den Schleier meiner Tränen flehend an, doch er rührte sich nicht. Meine Kräfte schwanden, ich spürte es. Noch einmal sah ich Legolas flehend an, bevor ich endgültig zusammenbrach und ohnmächtig wurde. Allerdings konnte man meinen Zustand nicht wirklich als Ohnmacht bezeichnen, denn zwar befand ich mich in einer unendlichen Schwärze, doch ich hörte alles, was sich in Legolas Zimmer abspielte. Doch spürte ich auch jetzt, dass meine Kräfte schwanden und ich wusste, dass meine Zeit schon sehr bald zuende sein würde. Ich hörte, dass sich zwei Personen rechts und links neben mich knieten. Eine der Personen war Legolas, der verzweifelt darum bat, dass ich aufwachen solle, aber so sehr ich auch versuchte, meine Augen zu öffnen, um ihm sagen zu können, dass alles gut war, ich schaffte es nicht. Die Person zu meiner linken war Meril, die an meinem Handgelenk offenbar meinen Puls kontrolliert und festgestellt hatte, dass dieser immer schwächer wurde. Ich spürte es ebenfalls. Die Geräusche um mich herum wurden immer leiser und ich driftete immer tiefer in die unendliche Dunkelheit, so sehr ich auch versuchte, es zu verhindern. Dies waren also meine letzten Augenblicke in Mittelerde. Doch auf einmal hörte ich, ganz klar und deutlich, wie Legolas flüsterte: ,,Le melin, ada." Dann spürte ich, wie er mich sacht auf die Stirn küsste, eine gänzlich untypische Geste bei uns Elben. Doch seine Worte und seine Geste gaben mir auf unerklärliche Weise wieder Kraft. Ich spürte, wie etwas auf meine Wange tropfte und hörte ein leises, halb unterdrücktes Schluchzen. Legolas weinte. Er weinte um mich und wegen mir. Doch ich wollte nicht, dass er wegen mir weinte. Tatsächlich schaffte ich es, meine Augen zu öffnen. Legolas kniete neben mir auf dem Boden und weinte still vor sich hin. Tauriel hatte ihm tröstend den Arm um die Schultern gelegt und den Blick, ebenso wie Meril, traurig zu Boden gesenkt. Kaum hörbar schluchzte Legolas auf, während Tränen unter seinen geschlossenen Lidern hervortraten. Sanft legte ich eine Hand an seine Wange und wischte mit dem Daumen die Tränen fort. ,,Trockne deine Tränen, mein Sohn", sagte ich währenddessen mit noch schwacher Stimme. Erstaunt riss Legolas die Augen auf und sah mich erst ein paar Sekunden lang an, bevor er mich überglücklich anlächelte. Ich setzte mich langsam auf. ,,Wie ist das möglich?", fragte Meril erstaunt, ,,Euer Herz war zweimal gebrochen. Soetwas überlebt noch nicht einmal der stärkste Elb." ,,Deine Liebe zu mir hat mich letztendlich noch gerettet", sagte ich an Legolas gewandt. Dieser zog mich plötzlich in eine Umarmung. ,,Ada", sagte er erleichtert. Schwach erwiderte ich die Umarmung. ,,Es tut mir so leid", sagte ich mit leiser Stimme, da ich wirklich noch nicht genügend Kraft hatte, um laut zu sprechen. Legolas löste sich sanft aus der Umarmung und sah mich an. ,,Nein, mir tut es leid", entgegnete er, ,,Ich hätte dich nicht so anschreien sollen. Aber mir sind einfach die Nerven durchgegangen und ich habe gar nicht richtig realisiert, was ich sage." Ich sah ihn einfach nur an. ,,Ich hab dich lieb, Vater", flüsterte er dann. Als er diesen Satz sagte, war es, als würde all meine Kraft wieder in mich zurückkehren. Ich zog meinen Sohn einfach in eine weitere, diesmal kräftigere Umarmung. Ein sanfter Wind wehte in das Zimmer und wirbelte um uns herum. Gelbe Blütenblätter wurden vom Wind mitgetragen und ich hörte Ithiliels Stimme: Endlich sind wir wieder eins. Ich lächelte. Das erste Mal seit Ithiliels Tod lächelte ich wieder ein echtes Lächeln. Und es fühlte sich gut an. 

Die Reise zum EreborWo Geschichten leben. Entdecke jetzt