Liebesgeständnis & Zweifel

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Ich saß auf dem weichen Bett, die Arme vor der Brust verschränkt und starrte aus dem Fenster auf die Straße vor dem Hotel.
Das Wasser in der Dusche rauschte laut und Sebastians Gesang kam mir zu Ohren. Ich kannte niemanden, der schlechter singen konnte, als mein Freund.
Müde ließ ich mich in die Kissen sinken und schloss für einen kurzen Moment die Augen.

Ich musste eingeschlafen sein, denn plötzlich wurde ich von einer sanften Berührung meiner Lippen geweckt. Ich schlug mühsam die Augen auf und sah direkt in Sebastians blaue Augen. Er lächelte verschmitzt und legte den Kopf etwas schief, ließ mich allerdings nicht aufsetzen, drückte mich mit seinem schweren Körper nieder.
"Weiß du eigentlich, wie glücklich ich bin, dass du mit mir hier bist?", fragte er leise. Ich schluckte den Kloß in meinem Hals hinunter und rief mir ins Gedächtnis, dass es Seb ist, den ich wollte und niemand sonst.
"Ich liebe dich, Caro.", fügte er noch hinzu, nahm mir glücklicherweise die Entscheidung ab ihm zu antworten und küsste mich intensiv. Ich erwiderte nach kurzem Zögern diesen Kuss und umschlang letztendlich seinen Hals mir meinen Armen. Er lag schwer auf mir, weshalb ich mich ächzend von ihm löste und unter ihm hervor krabbelte. "Du bist fett.", meinte ich belustigt und schlug ihm auf die Schulter, "Nimm mal bisschen ab."
"Du bist doch selber fett mit deinen kleinen, süßen Speckröllchen.", neckt er grinsend.
Ich stürmte sofort ins Badezimmer und begutachtete meinen Körper von oben bis unten im Spiegel. Entsetzt starrte ich die kleinen Falten an, die sich unter meinen Fingern bildeten und stürmte zurück ins Schlafzimmer.
"Sebastian?" Er sah mich verwirrt an. "Du hattest recht.", verkündete ich stolz, "Ich bin fett und werde abnehmen."
Sein Blick wechselte von belustigt zu entsetzt in Sekundenschnelle. "Caro! Verdammt, du bist weder fett, noch dick, noch mobbelig. Du bist dünn und hübsch. Du brauchst nicht abnehmen.", erklärte er mir einfühlsam und zog mich auf seinen Schoß. Ich sah ernst zu ihm auf. "Wirklich?"
"Natürlich. Das war nur aus Spaß von mir gesagt, Süße.", meinte er liebevoll und schloss mich fest in seine Arme.

Wir trafen Felix vor dem Restaurant, nachdem wir nach langer Suche endlich den Weg gefunden hatten. Kathi umarmte mich herzlich zur Begrüßung, was ich mit einem verwirrten Stirnrunzeln quittierte.
Die Jungs hatten einen Tisch für uns alle reserviert und ich wurde zwischen Felix und Sebastian gesetzt, gegenüber von Patrick, der mich mal wieder finster anstarrte.
Ich bestellte mir ein Mineralwasser, Sebastian neben mir ein Bier, Felix ebenfalls. Ich seufzte tief, als der Geruch dieses Getränks kurze Zeit später über unserem Tisch hing und stelle einmal wieder fest, wie sehr ich es doch hasste.

[Ich zog mein Messer, das ich immer in meinen Schuhen versteckt hielt heraus und stach alle ab. Blut spritzte. Und ich dachte mir:"Goil."] - sagte bx-yoursxlf :D

Felix beugte sich zu mir hinüber. "Warum trinkst du Wasser?" Ich zuckte mit den Schultern. "Ich will keinen Wein ausprobieren und Bier mag ich nicht.", erklärte ich nachdenklich und drehte mein Glas in meinen Händen. "Und da trinkst du Wasser? Ich bin mir sicher in der Zeit, als wir ein Paar waren, hast du nicht ein einziges Mal Mineralwasser getrunken. Immer nur Limonade.", bemerkte er beiläufig, ich schluckte schwer. "Zeiten ändern sich. Jetzt trinke ich lieber Mineralwasser.", antwortete ich gefasst und warf einen prüfenden Blick auf Sebastian, wobei ich aus Versehen zu Patrick hinüber sah, der mich sofort wieder finster anstarrte. Ich senkte meine Augen auf das Wasser in meinem Glas, Sebastian redete mit Freddy und beachtete mich wieder absolut überhaupt nicht. So langsam kam es mir vor, als wären wir seit Ewigkeiten verheiratet und in diesen "Wir sind ein Paar"-Trott hinein gerutscht. Er schien mich nicht mehr aufregend genug zu finden.
"Du tust das wegen ihm, oder? Du würdest gerne herausfinden, ob ihm solche Details auffallen, stimmt das?", hakte Felix leise nach und hätte mich höchstwahrscheinlich fest angesehen, wenn ich meinen Blick auch nur ein einziges Mal gehoben hätte.
"Nein.", antwortete ich viel zu schnell. "Du kannst nicht lügen, Caro. Er macht dich total fertig. Du willst wissen, ob du ihm überhaupt etwas bedeutest.", fuhr mein Ex-Freund fort und sah mich dabei unentwegt weiter an, ich starrte ohne Ausnahme mein Glas an und versuchte diese klitzekleine Stimme in meinem Kopf auszublenden, die mir sagte, dass Felix absolut recht hatte.

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