Mein Kaffee & Duschwasser

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Ich erwachte am nächsten Morgen in Sebastians Armen. Mir war warm, ich spürte seinen Körper in meinem Rücken, doch konnte ich mich nicht befreien, da er mich fest im Arm hielt.
Seufzend wartete ich, wollte ihn nicht wecken, doch schien mir nichts anderes übrig zu bleiben.
Als er sich hinter mir rührte, keimte die Hoffnung auf, er würde erwachen, aber sein Arm ließ mich nur los.
Ich kletterte so leise, wie möglich aus dem Bett, tappte mit nackten Füßen zum Wäschehaufen an der Wand und zog ein frisch gewaschenes, viel zu großes T-Shirt hervor, das ich mir überzog.
Dann führte mich mein Weg weiter in die Küche zur Kaffeemaschine, die kurz darauf meinen heißen Wachmacher in eine Tasse laufen ließ. Ich atmete den Geruch von frischem Kaffee tief ein und schloss genüsslich meine Augen.
Gerade als ich meine Tasse zur Hand genommen hatte, erschien Sebastian in der Tür, breit grinsend mt einem glücklichem Glanz in den Augen stand er oberkörperfrei an den Türrahmen gelehnt im Eingang zur Küche. Ich lächelte ihn an und nahm einen Schluck Kaffee.
"Machst du mir auch einen?", fragte Seb hoffnungsvoll, woraufhin ich nur schelmisch den Kopf schüttelte und dann seinem Angriff auswich. Lachend versuchte ich eine Sauerei mit Kaffee auf dem Boden zu vermeiden und gleichzeitig dem Mann nicht in die Arme zu laufen.
"Mach dir selber einen. Alt genug bist du." Daraufhin warf er mir einen Blick zu, der einem kleinen Kind gehören konnte, dass um Süßigkeiten bettelte. Ich schüttelte nur ernst den Kopf. "Koch dir selber einen."
Im nächsten Moment hielt ich meine Tasse nicht mehr in der Hand und Sebastian verließ breit grinsend die Küche. Frustriert musste ich mir eingestehen, dass ich verloren hatte und kochte mir deshalb gleich darauf einen neuen Pott Kaffee, den ich diesmal aber nicht abtreten würde.
Während die Maschine das heiße Getränk brodelnd in die Tasse laufen ließ, betrat ich Sebastians Zimmer und suchte meine Klamotten zusammen.
Er saß an seinem PC und schien zu arbeiten, weshalb ich mich beeilte, um ihn nicht zu stören. Es war das erste Mal, dass er etwas an Videos oder YouTube machte, wenn ich in der Nähe war, denn bisher hat er es immer vermieden.
Auf dem Flur zog ich mich an und entschied nach oben in meine Wohnung zu gehen, um nach Nick und Mia zu sehen. Ich brauchte außerdem dringend eine Dusche.
Mit meiner Tasse Kaffee in der Hand wanderte ich also die Treppen hinauf und klingelte an der Haustür, da ich zu faul war meinen Schlüssel hervor zu kramen.
Carlos öffnete mir diese und grinste mich wissend an. "Auch schön dich mal wieder zu sehen, Schwesterchen." Bei seinen Worten errötete ich und sah zu Boden. Was wusste er?
"Jaja.", murmelte ich nur und schob mich an ihm vorbei.
Aus der Küche ertönte Gelächter und als ich einen Blick hinein warf, entdeckte ich meine beiden Gäste, die Händchen haltend am frühstücken waren.
Ich sagte nichts und verschwand ohne ein weiteres Wort im Badezimmer.
Dort drehte ich das Wasser auf und wartete bis es wärmer wurde.
Das Wasser lief stetig über meinen Körper, wärmte ihn von außen, denn innerlich glühte ich.
Entspannt legte ich den Kopf in den Nacken und hielt mein Gesicht unter den Strahl, es rann mir über die Augen, die Lippen, das Kinn hinab.
Meine mittlerweile wieder ziemlich verblassten grünen Haare färbten nichteinmal aus, sodass sich am Ende klares Wasser in den Abfluss ergoss.
In diesem Moment entschied ich mir die Haare braun zu färben. Ich wollte nicht mehr die etwas Andere sein, ich wollte nicht mehr aus der Masse heraus stechen, ich wollte mich eingliedern, darin untergehen.
Erholt stieg ich aus der Dusche, zog mich an und suchte nach Mia.
Ich fand meine Freundin allein auf dem Sofa und setzte mich lächelnd zu ihr.
"Was ist los, Caro?", fragte sie etwas nervös. "Wieso? Was soll sein?" "Du schaust so komisch, als würdest du etwas aushecken."
"Ich brauche deine Hilfe." Sie zog fragen die Agenbrauen hoch. "Ich will mir die Haare wieder färben. Ich traue mich das aber nicht unbedingt allein und du hast damit Erfahrung."
Sie nickte und zog mich Sofa hoch. "Also auf geht's. Lass uns Haarfarbe kaufen."

Wir standen nebeneinander vor dem Regal in der Drogerie und besahen uns die Auswahl. "Was hast du dir denn vorgestellt?", fragte Mia professionell und brachte mich mit ihrem Blick zum Lachen.
"Eigentlich braun, wenn du mir nichts anderes empfehlen kannst."
"Ich würde sie aber auf keinen Fall dunkelbraun machen.", riet sie mir nachdenklich und zog einige der Packungen hervor. "Ich rate dir zu Mittelbraun zu greifen."
"Na dann. Wird es halt Mittelbraun.", stimmte ich ihr schulterzuckend zu, nahm Uhr die Packung aus der Hand und ging bezahlen.
Jetzt freue ich mich sogar auf das Heimkommen, denn dann würde mein neuer Lebensabschnitt richtig losgehen.

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