Epilog

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Alex Sicht:
Ein Jahr war seitdem vergangen. Samus Apraxie ist zum Glück nicht schlimmer geworden und Dank seiner Therapie hatte er diese Störungen inzwischen relativ gut im Griff. Es gelang ihm sogar derweilen, kurze Strecken mit dem Auto zu fahren, wenn jemand, der einen Führerschein hatte, daneben saß und ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen konnte. Bei der Kaffeemaschine musste ihm immer noch jemand helfen, aber solange das das einzige Problem ist, war ich zufrieden. In unserer Ehe lief es seit dem Unfall auch wieder viel besser. Wir hatten eine Paartherapie angefangen und auch, wenn Samu am Anfang skeptisch war, war er mittlerweile sehr froh, dass wir diesen Schritt gegangen sind. Er hatte mir obendrein versprochen, seine Touren als Solokünstler zu reduzieren, damit er mehr Zeit für unsere Familie hatte und ich war der Meinung, dass es jetzt nur noch besser werden konnte.

Samus Sicht:
Dieses Wochenende stand Alexandras Geburtstag an und ich wusste schon ganz genau, was ich ihr schenken sollte, aber dafür brauchte ich Hilfe. Ich schrieb also Sara und weihte sie in meinen Plan ein. Begeistert stimmte sie zu und so kam es, dass es Samstagmorgen an Alex Geburtstag an der Tür klingelte. "Ich mach auf!" rief Mia und lief zur Tür. "Mama, komm mal!" rief sie kurz darauf. "Geh ruhig, ich räum den Tisch ab." lächelte ich und sie ging. Ich hörte wie Sara ihrer besten Freundin gratulierte und ihr ihr Geschenk überreichte: Einen Gutschein für einen Tag voller Entspannung im Spa. "Dankeschön!" "Sehr gerne, komm zieh dich am, dann können wir direkt los." "Was heute?" "Ja klar." "Aber ich..." "Na geh schon Mama. Papa und ich kommen auch alleine klar." mischte sich unsere Tochter ein, die ich gestern Abend in mein Vorhaben eingeweiht hatte. Mein Ziel war es nämlich, Alex aus dem Haus zu bekommen, um eine große Überraschungsfeier für sie vorzubereiten und dann hatte ich noch etwas besonderes für sie, aber davon wussten weder Sara und Mia, noch sonst jemand. "Ich weiß nicht... Geht das nicht auch nächste Woche?" Ich kam zu den dreien und legte den Arm um meine Frau. "Ach Quatsch Mia hat Recht. Wir schaffen das auch ohne dich und heute ist dein Tag, also entspann dich mal und tu dir selbst was gutes." Sie schaute zu mir hoch und ich dachte schon, dass sie widersprechen will, aber dann nickte sie. "Stimmt, wir können ja heute Abend noch zusammen feiern. Dann mach ich mich schnell fertig Sara ja?" "Ja klar." Alex lächelte und lief nach oben. "Na Gott sei Dank..." murmelte Sara und fragte dann: "Ist für später alles geklärt?" "Ja. Ich hab allen Gästen schon Bescheid gesagt und um das Essen kümmer ich mich gleich." antwortete ich leise. "Sehr gut. Ich denke mal, dass wir so gegen 19 Uhr wieder hier sein werden." "Ok, ansonsten melde dich einfach." "Mach ich." Kurz darauf kam Alex zurück. "So, wir können." "Schön, dann los. Tschüß ihr beiden." "Tschüß, ich liebe euch." lächelte Alex und gab Mia und mir einen Kuss, bevor sie mit Sara das Haus verließ. "Papa, glaubst du sie hat was gemerkt?" "Ich denke nicht, du hast dir doch nichts anmerken lassen oder?" "Natürlich nicht!" "Na siehst du, und Sara auch nicht. Mama hat keine Ahnung, was sie erwartet, da bin ich sicher." "Super! Sie freut sich bestimmt!" "Ja, das glaube ich auch. Na komm, wir fangen mit dem Essen an, sonst werden wir nicht rechtzeitig fertig." "Ja!" Und so lief sie in die Küche.
Die Stunden vergingen und wir bereiteten alles vor. Gegen 18 Uhr kamen die ersten Gäste und halfen uns mit dem Rest. Knapp eine Stunde später hörte ich ein Auto vor dem Haus parken und lugte vorsichtig aus dem Fenster. "Da sind sie, versteckt euch und macht das Licht aus. Die Haustür ging auf und man hörte, wie Alex und Sara ins Haus kamen. "Ja, es war wirklich sehr schön danke... Schatz? Mia? Wo seid ihr?" Die beiden gingen ins Wohnzimmer und in dem Moment, in dem Sara auf den Lichtschalter drückte und es hell wurde sprangen wir alle aus unserem Versteck und riefen zusammen: "Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!" Alexandra sah uns total perplex an. "Happy Birthday Mama!" lächelte Mia und umarmte ihre Mutter. "Danke meine Süße... Oh Gott damit hab ich ja gar nicht gerechnet... Danke Leute!" Sie begrüßte alle und zum Schluss gab ich ihr einen Kuss. "Hast du dir das überlegt?" "Ja, aber ich hatte Hilfe." Sie lächelte und legte die Arme um mich. "Danke Schatz, wirklich. Und euch auch vielen Dank." "Sehr gerne mein Engel." Wir aßen und die Party war in vollem Gang. Es war ein sehr schöner Abend und irgendwann stellte ich mich in die Mitte des Raumes. "Ich würde gerne etwas loswerden und zwar, wisst ihr wahrscheinlich alle, dass es letztes Jahr nicht so besonders gut zwischen Alex und mir lief, aber ich würde sagen, inzwischen sind wir auf einem sehr guten Weg." "Ja zum Glück!" "Ja, richtig. Ihr wisst auch, dass ich einen Motorradunfall hatte und, naja, ich hätte auf den Unfall gerne verzichtet, denn es ist irgendwie immer noch ziemlich peinlich, dass ich ohne Hilfe kein Auto mehr fahren kann oder uns keinen Kaffee machen kann, aber Alexandra, du bist mir seitdem nicht so von der Seite gewichen und ich bin froh, dass ich während des Komas diesen komischen Traum hatte, denn so hab ich begriffen wie wichtig du mir eigentlich bist und wie sehr ich dich liebe und deshalb frage ich dich, würdest du mir die Ehre erweisen und mich ein zweites Mal heiraten?" fragte ich und ging vor ihr mit einem Ring in der Hand auf die Knie. Alle, inklusive Alexandra schauten mich überrascht an. "Oh mein Gott, ja!" rief diese und ich steckte ihr den Ring an, dann stand ich auf, legte die Arme um sie und küsste sie sanft und gefühlvoll. "Es ist mir egal, ob du Autofahren oder Kaffee machen kannst, du lebst, das ist das wichtigste. Ich liebe dich so sehr." "Ich dich auch mein Schatz..." Ich sah ihr lächelnd in die Augen und hörte wie unsere Gäste fröhlich klatschten.

Und das war es nun mit der Geschichte, ich hoffe es gefällt euch und wünsche euch schöne Osterfeiertage! 🥰

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