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Alexandras Sicht:
Samus Augen weiteten sich und er fragte erschrocken: "Du.. Du hast ihn umgebracht? Aber... wieso...?" "Ja... Aber es war keine Absicht, wirklich nicht! Ich hab ihn schließlich geliebt! Also... Zumindest glaube ich das. Wir waren immerhin verheiratet..." "Weiß die Polizei davon?" Ich schaute Samu an. "Bist du bescheuert? Die buchten mich doch sofort ein!" Samu schüttelte den Kopf. "Nicht wenn es Notwehr war. Wollte er dich wieder bestrafen?" Langsam nickte ich. "Na also, dann ist doch alles gut. Die werden dich nicht verhaften Alex, das verspreche ich dir." entgegnete er und legte die Hand auf meine Schulter. "Bist du sicher?" fragte ich und musste schlucken. "Ja ganz sicher. Du hast dich doch nur verteidigt und wolltest ihn nicht töten." "Genau... Auch wenn ich in letzter Zeit immer öfter meine Zweifel hatte, ob diese Ehe wirklich die richtige Entscheidung war..." "Lass dir so viel gesagt sein: Egal was der Typ dir erzählt hat, was der gemacht hat, hat absolut gar nichts mit Liebe zu tun, aber darüber können wir später noch sprechen. Ich hole jetzt erstmal die Polizei herein ok? Ist dir egal wen von beiden?" fragte er und stand auf. "Frau Koch bitte... Der andere ist mit ein bisschen unheimlich... Und Samu?" "Ja?" "Kannst du hierbleiben, wenn ich ihr das sage?" Unsicher sah ich ihn an, doch als er lächelnd nickte entspannte ich mich wieder ein wenig. "Natürlich bleibe ich bei dir mein Engel." "Danke..." Er lächelte und verließ den Raum. Keine Ahnung, woran es lag, aber ich fühlte mich einfach sicherer, wenn Samu dabei ist. Er strahlte seltsamerweise so eine Ruhe aus, die sich direkt auf mich übertrug. Kurze Zeit später öffnete sich die Tür und Samu kam, gefolgt von der Polizistin, wieder herein. Er setzte sich neben mein Bett und sah mich lächelnd an. "Ich bin hier mein Engel..." hauchte er, bevor er unsere Finger miteinander verschränkte. Ich ließ es zu und sah ihn dankbar an, dann ergriff Frau Kochs das Wort: "So Frau Haber, Sie wollten mit mir sprechen?" "Ja... Aber Sie müssen mir glauben, ich wollte das nicht...!" "Beruhigen Sie sich bitte Frau Haber. Erzählen Sie mir einfach, was passiert ist, in Ordnung?" Ich schaute kurz zu Samu, der mich aufmunternd anächelte, dann sagte ich: "Ok... Mein Mann hat mich... misshandelt... Immer wenn ihm... irgendwas nicht gepasst hat, hat er mich... geschlagen und ein-eingesperrt..." "Wann hat das angefangen?" Ich zuckte mit den Schultern. "Ich kenn es nicht anders... Ich... Ich kann mich auch nicht an eine Hochzeit oder sowas erinnern..." "Kannten Sie den Mann denn?" Ich nickte leicht. "Er war mein Exfreund. Wir waren vor... etwa zehn Jahren zusammen, aber ich habe mich getrennt, weil er krankhaft eifersüchtig war..." "Daran können Sie sich also wieder erinnern, das ist gut. Wissen Sie denn auch, was heute passiert ist und weshalb Sie hier sind?" "Ja... Heute war es wieder besonders schlimm... Ihm hat die Art und Weise nicht gefallen, wie ich... die Hausarbeit erledigt habe... Zuerst hat er die Wäschekörbe nach mir geschmissen... Als ich weggelaufen bin, ist er mir hinterher... Plötzlich hat er mich gepackt und an die Kommode gedrückt..." Ich musste mich selbst unterbrechen und schaute auf die Bettdecke. Meine Augen füllten sich mit Tränen und ich biss mir auf die Unterlippe um nicht anfangen zu heulen. An ihren Schritten konnte ich merken, wie die Polizistin etwas näher an mein Bett heran kam. "Ganz ruhig Frau Haber... Brauchen Sie eine Pause?" Ich wischte mir über die Augen und hob den Kopf. "Nein... Er hat mir... zwischen die Beine gegriffen..." "Ok... Hat er sonst noch was gemacht?" Ich nickte leicht. "Er wollte mich vergewaltigen... Wie er es beinahe täglich gemacht hat... Dann wollte er mich... in den Keller sperren... Vor der Tür haben wir gerangelt... Und plötzlich hat er... den Halt verloren und... ist die... die Treppe herunter gefallen..." "Mhm... Und warum haben Sie keine Hilfe geholt?" Ich musste schlucken. "Weil ich unter Schock stand... Er hat sich nicht mehr gerührt und dann bin ich weggelaufen und diesem Herrn vors Auto gelaufen..."

Samus Sicht:
Während Alex das alles erzählte hörte ich einfach nur zu, auch wenn ich an vielen Stellen nur zu gerne meine Meinung gesagt hätte, aber ich wollte Alex nicht unnötig aufregen und unterbrechen. Ich war so froh, dass sie sich endlich öffnete und gegen ihren Gedächtnisverlust werden wir auch noch irgendwie ankommen. Dass ihr Ex so schlimm war, hatte sie mir nie erzählt, vielleicht hätte ich der Polizei sonst Hinweise geben können und man hätte sie schneller finden können. So wäre ihr mit Sicherheit einiges an Leid erspart geblieben... Frau Kochs machte sich gerade Notizen und Alex wischte ihre Tränen weg. "Ich bin stolz auf dich Alex." "Wieso...?" "Weil du dich gegen dieses Schwein endlich gewehrt hast." antwortete ich lächelnd und sah sie an. "Aber sechs Jahre zu spät..." "Das ist egal. Du hast es geschafft und darauf kannst du stolz sein, wirklich." "Ihr Exmann hat recht Frau Haber. Sie haben etwas geschafft, was leider viel zu wenige Menschen hinbekommen. Dass dabei ein anderer zu Tode gekommen ist, war nicht Ihre Absicht." "Ja... Werden Sie mich verhaften...?" "Für mich hört sich das ganz stark nach Notwehr an, aber wir müssen das noch prüfen." "Was bedeutet das?" fragte ich und sah die Polizistin an. "Normalerweise würden wir Ihre Exfrau vorläufig wegen Totschlag festnehmen, bis die Prüfung abgeschlossen ist, aber das ist aufgrund der Umstände und ihrem Gesundheitszustand nicht möglich." "Ok... Also kommt sie nicht ins Gefängnis...?" "Davon gehe ich nicht aus." Erleichtert nickte ich und sah zu Alex. "Siehst du, hab ich dir doch gesagt." "Ja..." "Können Sie mir vielleicht noch die Adresse Ihres Mannes nennen?" "Runeberginkatu 28..." "Alles klar, dankeschön. Dann lass ich Sie beide jetzt mal alleine. Gute Besserung Frau Haber." "Danke, tschüß." "Tschüß." Sie lächelte und verließ den Raum.

Ich hoffe das Kapitel gefällt euch! Schreibts in die Kommentare und bis bald 😄

Disappeared? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt