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Mias Sicht:
Als Alex wieder nach oben kam lief ich zu ihr. "Darf ich dir mein Zimmer zeigen?" "Ja klar." "Dann komm!" rief ich und ging mit ihr die Treppe hoch. Wir gingen in mein Zimmer und ich zeigte ihr alles. "Guck mal, Papa hat mir gesagt, dass du diesen Hasen kurz vor meiner Geburt gekauft hast. Erinnerst du dich vielleicht daran?" fragte ich und hielt ihr das Stofftier hin. Sie nahm es in die Hand und schaute es sich an, doch dann schüttelte sie den Kopf. "Leider nicht, tut mir Leid... Aber der ist wirklich süß. Hat er einen Namen?" "Ja, Hasi. Ich weiß, es ist nicht besonders einfallsreich, aber ich war klein, als ich den ausgesucht hab." Sie lächelte. "Ist doch nicht schlimm, der Name passt perfekt finde ich." "Danke." Sie legte Hasi zurück aufs Bett und wir setzten uns. "Kommt dein Gedächtnis eines Tages eigentlich wieder zurück?" "Das konnte mir keiner sagen." "Ok. Fühlt es sich immer noch so an, wie Honig im Kopf?" Alex nickte. "Vor allem wenn ich sehe, wie mein Leben aussehen würde, wenn diese Entführung nicht passiert wäre..." "Liebst du Papa eigentlich?" "Ich kenne deinen Papa doch gar nicht so richtig. Ich meine, er ist nett und ich fühle mich wohl in seiner Nähe, was er für mich tut oder getan hat ist Wahnsinn, aber nein ich liebe ihn nicht." "Ach so... Ich dachte, weil ihr wart ja verheiratet und du bist meine Mutter, zumindest biologisch betrachtet." "Ja, aber das ist sechs Jahre her. Du brauchst keine Angst haben, ich will hier nichts kaputt machen. Ganz im Gegenteil, ich bin froh, dass Isa in euer Leben getreten ist." "Wir auch. Ich hab mich sehr gefreut, als Papa mit ihr zusammen gekommen ist und endlich wieder glücklich war!" "Das kann ich mir vorstellen. Und es freut mich, dass du eine Mama hast." "Ja ich mich auch! Isa ist wirklich toll! Wie lange bleibst du eigentlich bei uns?" "So genau weiß ich das nicht... Es kommt drauf an, wie schnell ich einen Job finde, damit ich mir eine eigene Wohnung leisten und mein Leben selbst finanzieren kann. Im Moment bezahlt dein Papa ja alles für mich, obwohl ich das eigentlich gar nicht will." "Aber es geht ja nicht anders." "Nein, deswegen lass ich ihn ja auch, aber trotzdem. Das soll ja kein Dauerzustand sein." "Stimmt." Wir redeten noch eine ganze Weile, dann hatten Mama und Papa das Essen fertig. Alex und ich kamen zu ihnen nach unten. "Oh, das riecht aber lecker..." sagte sie, während wir uns an den Tisch setzten. "Ja. Das ist dein Lieblingsessen. Ich bin gespannt ob es dir immer noch so schmeckt." lächelte Papa und stellte unsere vollen Teller hin. "Also wenn es so schmeckt wie es riecht auf jeden Fall." Mama stellte noch die anderen beiden befüllten Teller hin und dann fingen wir an zu essen. Uns allen schmeckte es wirklich sehr gut, nur bei meiner Mutter hatte ich das Gefühl, dass sie nicht so begeistert war. "Hat's dir nicht geschmeckt Schatz?" Isa zuckte mit den Schultern. "So würde ich es nicht nennen, aber es war jetzt nicht mein Highlight muss ich ehrlich sagen." "Oh, was isst du denn am liebsten?" "Geräucherten Lachs." Alex verzog angewidert das Gesicht. "Oh ne, Lachs kann ich gar nicht leiden... In keiner Form." "Du weißt, dass du Lachs hasst?" Papa schaute sie überrascht an. "Ja..." "Das ist toll!" "Und warum?" "Weil du Lachs noch nie gemocht hast und wenn du das weißt bedeutet das, dass dein Gedächtnis zurückkommt!" Sie fing an zu lächeln. "Ja stimmt... So fühlt es sich also an, wenn man etwas aus seinem eigenen Leben weiß... Wow..." "Den Rest holen wir auch noch zurück mein Engel, das verspreche ich dir!" Er griff über  den Tisch und strich über Alex Handrücken. Erstaunt sah ich meinen Vater an. Warum nennt er sie Engel? Klar, sie war für ihn nicht fremd, aber er hatte doch Isa... Und an ihrem Blick konnte ich sehen, dass ihr das auch so gar nicht passte. Auf einmal stand Mama auf. "Samu, hilfst du mir beim Abräumen?" "Äh, sicher." Er löste sich von Alex und begann mit dem Abräumen. "Ich kann dir auch helfen Isa." "Nein danke, ich mach das mit meinem Mann." antwortete diese mit Nachdruck."Komm Alex, ich glaube wir stehen hier nur im Weg..." sagte ich und verließ die Küche. Alex folgte mir und ich zeigte ihr im Wohnzimmer alte Familienfotos von früher. Ich hoffte, dass Mama sich bald wieder ein wenig beruhigt hatte, meiner Meinung nach war es nämlich schön, dass Alex bei uns war und da sie ja nun mal meine richtige Mutter ist, wollte ich Zeit mit ihr verbringen, aber wenn Isa sich nicht mit ihr versteht ging das ja nicht...

Ich hoffe euch gefällt das Kapitel! Wie hättet ihr an Isas Stelle reagiert? Schreibt's in die Kommentare und bis bald ❤️

Disappeared? Where stories live. Discover now