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"Ja, ihr habt euch wieder lieb! Jetzt wird wieder alles wie früher!" rief Mia plötzlich. Alex und ich lösten uns voneinander und sahen, dass unsere Tochter mit meiner Mutter im Zimmer stand. "Tut mir Leid, länger konnte ich sie nicht mehr hinhalten." "Alles gut, wir haben alles geklärt, oder mein Engel?" "Ja haben wir." Alex lächelte und nahm meine Hand. "Toll! Also streitet ihr euch nicht mehr? Und mit Isa ist nie etwas passiert?" "Dass wir nie wieder streiten kann man nicht ausschließen, aber es wird sich definitiv was ändern und nein, mit Isa war nichts. Ich hab was geträumt, deswegen hab ich nach ihr gefragt, aber das erkläre ich dir später." "Ok, dann ist gut!" "Ja." "Das freut mich wirklich sehr, dass ihr was ändern wollt." sagte meine Mutter."Ja, wir uns auch. Das ist echt dringend nötig.""Ihr schafft das bestimmt, jetzt wo ihr beide es eingesehen habt. Ich hab hier übrigens euren Kaffee." "Oh, stimmt. Danke Mama." "Ja, danke." "Gerne."
Der Tag und auch die restliche Woche vergingen ohne Zwischenfälle und am Sonntag durfte ich endlich nach Hause. Alex holte mich ab und kam in mein Zimmer. "Wo hast du denn unseren Wildfang gelassen?" fragte ich, nachdem wir uns geküsst hatten. "Der ist bei Jenna, Schulstoff nachholen." "Ach so, ja klar, sie war ja die ganze Zeit nicht in der Schule." "Genau, aber ab morgen geht sie wieder." "Das ist gut. Nicht, dass sie noch den Anschluss verpasst." Alex lachte. "Wenn man das so hört, könnte man fast vergessen, dass du es selbst mit der Schulbildung nicht ganz so genau genommen hast." "Und mittlerweile weiß ich ja auch, dass ich damals mit meiner Meinung falsch lag." "Aus dir ist ja trotzdem was geworden." "Ja, aber über einige Umwege. Außerdem möchte ich einfach nicht, dass aus meiner Tochter eine notorische Schulschwänzerin wird." "Das passiert nicht, da bin ich ziemlich sicher. Die letzten fünf Wochen waren ja auch jetzt nur der besonderen Umstände geschuldet.""Ja stimmt., dafür geht sie viel zu gerne in die Schule." "Richtig. Wollen wir dann los? Oder brauchst du noch was?" "Nein, ich bin fertig und möchte jetzt endlich nach Hause." "Das glaub ich, dann komm." Sie nahm meine Hand und wir verließen das Krankenhaus.

"Was ist eigentlich mit meinem Motorrad passiert?" fragte ich, als wir im Auto auf dem Weg nach Hause waren. "Das hatte leider nicht so viel Glück wie du. Das, was davon übrig war, ist direkt nach dem Unfall auf dem Schrottplatz gelandet." "Oh, ok... Dann werde ich mir wohl ein neues kaufen müssen." "Das ist jetzt nicht dein Ernst oder?" Alexandra schaute kurz zu mir. "Doch, wieso nicht?" "Entschuldige mal, weißt du, wo wir gerade herkommen? Du hättest tot sein können...!" "Ich weiß, aber ich bin es nicht. Und ich fahr immer vorsichtig und pass auf, das weißt du." "Das bringt aber nicht immer was. Mir war noch nie wohl dabei, wenn du auf die Maschine gestiegen bist und ich dachte, dieser Unfall hat dir gezeigt, warum ich solche Angst um dich habe. Ich meine, ich habe keinen Zweifel daran, dass du aufgepasst hast, aber weil irgendein Trottel Öl verloren hat und das nicht gemeldet hast, bist du verunglückt." "Naja, wie gesagt, ich fahr immer vorsichtig, bis auf dieses eine Mal... Da war ich wohl mit den Gedanken woanders..." gab ich zu und sah kurz zu ihr. "Wie?" "Mir ist wieder eingefallen, was vor dem Unfall passiert ist. Und ja, ich musste zu Capitol Records, aber eigentlich wollte ich das Auto nehmen." "Ok, und warum hast du das nicht gemacht?" "Bevor ich los wollte, hab ich ein bisschen aufgeräumt, dann hab ich... die Scheidungspapiere gesehen und bin durchgedreht... Ich hab das Motorrad genommen, um den Kopf frei zu kriegen und war nicht ganz bei der Sache, deshalb hab ich wahrscheinlich die Ölspur übersehen." "Oh Gott, das heißt, das alles war also meine Schuld..." "Nein, auf keinen Fall. So war das nicht gemeint. Ich hab die Papiere gesehen und hatte Angst, euch zu verlieren und anstatt mit dir zu reden bin ich wie so oft erstmal weggelaufen. Ich wollte nach dem Termin mit dir darüber reden, ob du wirklich darüber nachdenkst..." "Du gibst mir also nicht die Schuld?" "Quatsch, nein. Ich hätte dir reden sollen, der Fehler liegt bei mir.""Ok gut..." "Ja. Mach dir da mal keine Sorgen."
Zuhause angekommen parkte Alex das Auto in der Einfahrt und wir stiegen aus. Wir gingen ins Haus und ich brachte meine Sachen nach oben ins Schlafzimmer. Als ich wieder runterkam, hatte meine Frau die Scheidungspapiere in der Hand. "Was machst du da?" "Wirst du schon sehen, komm mit." Sie zog mich an der Hand in ihr Büro, lief dort zum Schredder und schredderte den Stapel Papiere. "Die brauchen wir nicht mehr. Als du im Koma lagst, war mir alles egal. Ich wollte nur, dass du aufwachst. Du hast recht, ich wollte mich scheiden lassen, weil es absolut nicht mehr funktioniert hat, aber als ich dich praktisch leblos dort liegen sah wurde mir klar, dass ich dich brauche und über alles liebe. Wir haben ne Menge Arbeit vor uns, aber ich will unsere Ehe retten, denn du bist neben Mia das wertvollste, was ich habe. Bist ja dabei?" fragte sie und sah mich an. Ich fing an zu lächeln und nickte. "Auf jeden Fall. Ich hab nie aufgehört dich zu lieben, selbst nicht als du als tot galtest und ich nochmal geheiratet habe." Auf Alex Lippen bildete sich ein Lächeln und sie kam auf mich zu. "Ich liebe dich auch. Lass uns bitte dafür sorgen, dass es nie wieder so weit kommt, ja?" "Das machen wir." Ich legte die Arme um sie herum und küsste sie sanft und gefühlvoll. Sie erwiderte den Kuss und lächelte hinein.

Ich hoffe das Kapitel gefällt euch! Schreibt's in die Kommentare und bis bald 🥰

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