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Mias Sicht:
Zum Glück hatte Papa es erlaubt, dass ich von Freitag auf Samstag bei meiner besten Freundin schlafe. Ich hatte mir Sorgen darüber gemacht, ob er nicht doch etwas dagegen haben könnte, weil er Donnerstag, als er von der Firma kam, irgendwie so komisch war. Was genau es war konnte ich nicht wirklich sagen, er war einfach anders. Er hat zwar gesagt, dass alles in Ordnung wäre, aber glauben konnte ich ihm das nicht. "Jenna?" fragte ich und hoffte, dass sie noch nicht schlief. "Ja?" kam es aus ihrem Hochbett und sie beugte sich zu mir herunter. "Ich glaube Papa verheimlicht mir was..." "Wie kommst du denn darauf?" "Naja, gestern hat mich Mama ja abgeholt, weil Papa ja nicht da war und als er zuhause ankam war er total durch den Wind... Als ob was schreckliches passiert wäre." "Hast du ihn gefragt?" Nickend sah ich sie an. "Und was hat er gesagt?" "Das nichts ist, aber ich weiß nicht, ob das stimmt." "Aber warum sollte er dich anlügen? Das macht man doch nicht." "Ja, ich bin mir auch nicht sicher... Nur so hab ich ihn noch nie gesehen. Als Alex plötzlich verschwunden ist war er wohl sehr traurig und auch durcheinander, aber daran erinnere ich mich gar nicht mehr so wirklich." "Mhm... Also ganz ehrlich, ich glaube er hatte einfach nur einen schlechten Tag. Dass dein Papa dich anlügt kann ich mir nicht vorstellen." "Meinst du?" "Ja, ganz sicher. Er hat dir doch auch die Wahrheit über Alex erzählt, also warum sollte er auf einmal lügen?" "Ja... Wahrscheinlich hast du recht." gab ich nach einigen Sekunden zurück. "Du kannst ihn ja morgen nochmal fragen wenn du dir so unsicher bist." "Ja, das mach ich." "Ok, wollen wir dann schlafen?" "Ja." Ich lächelte leicht und sah sie an. "Danke." "Kein Problem. Gute Nacht Mia!" "Gute Nacht!" rief ich und drehte mich mit geschlossenen Augen auf die Seite. Die Zweifel an meinem Vater rückten in weite Ferne und bald darauf war ich auch schon eingeschlafen.

Samus Sicht:
Als ich am nächsten Morgen wach wurde wollte ich nach Isas Hand greifen, merkte aber dann, dass ich ins Leere griff. Verwundert öffnete ich die Augen und sah, dass die Bettseite verlassen war. Ein Blick auf den Wecker, der auf dem Nachttisch stand, verriet mir, dass es bereits 10:30 Uhr war, also war Isa wahrscheinlich schon was länger wach. Ich streckte mich und wollte gerade aufstehen, doch dann ging die Schlafzimmertür auf und meine Frau kam mit einem Tablett voller Frühstückssachen herein. "Guten Morgen meine Schöne..." lächelte ich und musterte sie. Ob ihr bewusst war, welche Wirkung sie auf mich hatte, wenn sie nur ein Shirt von mir und ihren Slip trug? "Ach, du bist ja schon wach. Guten Morgen Schatz." lächelte sie ebenfalls und stellte das Tablett ab, bevor sie ihre Lippen auf meine legte. "Nach dem Anblick auf jeden Fall..." grinste ich und zog sie auf meinen Schoß. Sie lachte leise und strich mir durch die Haare. "Was wird das denn jetzt hier Herr Haber?" "Hm... Ich bin mir noch nicht so sicher... Was hat die Dame denn vorgehabt?" "Ich wollte einfach nur mit dir im Bett frühstücken." "Und danach?" fragte ich strich über ihre Hüfte. "Danach? Hmm, da hab ich mir noch keine Gedanken gemacht, aber so wie du aussiehst hast du eine Idee oder?" "Kann man so sagen ja... Aber vorher frühstücken klingt ganz gut, sonst wird das ein kurzes Vergnügen." "Oh, ist da jemand alt und kann nicht mehr so lange? Du armer Kerl." Lachend sah sie mich an. "Na warte! Ich zeig dir gleich wie lange ich noch kann Baby." "Na da bin ich ja mal gespannt." "Kannst du auch sein Süße, glaub mir." hauchte ich und küsste sie sanft und gefühlvoll. Isa erwidere den Kuss lächelnd und drückte mich an sich heran, bevor wir uns wieder voneinander lösten. Sie rutschte neben mich und wir fingen an zu frühstücken.
Natürlich liebten wir unsere Tochter, aber es war schön, auch mal wieder ein bisschen die Zeit zu zweit genießen zu können. Besonders nach Isas Eifersuchtsanfall vorgestern war ich sehr froh darüber, mit ihr ungestört sein zu können. Irgendwann verließen wir das Bett und machten uns fertig. "Du Hase?" "Ja?" "Fährst du heute ins Krankenhaus?" "Ähm, eigentlich wollte ich, aber wenn ich lieber hier bleiben soll, dann mach ich das." antwortete ich und sah sie an. "Ach Quatsch, ich hab dir gestern schon gesagt, dass ich dich nicht dran hindern werde zu ihr zu gehen. Es wäre nur schön, wenn du morgen hier wärst, deine Mutter und meine Eltern kommen schließlich zu Besuch." Ich lächelte und nickte. "Klar, danke Schatz. Ich hol dann auf dem Rückweg Mia ab in Ordnung?" "Ja ist gut. Was solls denn heute Abend zu essen geben?" "Hm, keine Ahnung ehrlich gesagt... Lass deiner Fantasie freien Lauf, mir ist das völlig egal." "Gut, dann bis später. Ich liebe dich." "Ich dich auch." lächelte ich und gab ihr einen Kuss, bevor ich mir im Flur Schuhe und Jacke anzog und danach das Haus verließ.

Ich hoffe das Kapitel gefällt euch? Schreibt's in die Kommentare und bis bald 🥰

Disappeared? Waar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu