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Mias Sicht:
Papa fuhr wenig später zu uns nach Hause um uns ein paar Klamotten für die Nacht und für morgen zu holen, während Isa und ich im Zimmer blieben. "Ich freu mich so, dass Papa endlich eine neue Frau hat!" Isa lächelte. "Das ist schön, aber vergiss bitte nicht, dass ich deine Mama nicht ersetzen möchte ja?" "Soll ich dir was sagen?" "Ja." "Ich kann mich an meine richtige Mama kaum noch erinnern... Also, ich weiß wie sie aussieht, weil Papa mir Fotos von früher gezeigt hat und ich weiß, wie sie heißt, aber das wars... Für mich ist Alex eine fremde Frau..." "Oh... Ok.. Weiß dein Papa das?" Ich zuckte mit den Schultern. "Vielleicht kann er es sich denken... Ich war ja erst zwei als das alles passiert ist." "Ja..." "Aber ich find es schön, dass Papa dich jetzt hat. Du machst ihn richtig glücklich." lächelte ich und sah sie an. "Wirklich?" "Ja! Er sah richtig glücklich aus, als du gesagt hast, dass ihr zusammen seid." "Dein Papa macht mich auch glücklich Mia." "Und das macht mich glücklich!" rief ich und legte die Arme um sie. "Isa?" Sie schaute mich fragend an. "Ich hab dich lieb." "Ich dich auch Mia." lächelte sie und erwiderte die Umarmung. Papa kam irgendwann zurück und später am Abend verabschiedete Isa sich. Die Nacht verging reibungslos und am nächsten Morgen durften Papa und ich wieder nach Hause. Meine Kopfschmerzen waren auch wieder weg, trotzdem musste ich noch eine Woche warten, bis ich in die Schule konnte. Eigentlich fand ich das ziemlich doof, weil ich deshalb Jenna nicht sehen konnte, aber als ich erfuhr, dass ich Isa so besser kennenlernen konnte war ich nicht mehr allzu traurig darüber zuhause bleiben zu müssen. Ich mochte Isa sehr gerne und nach ein paar Monaten sah ich sie als meine Mama. Dass sie das nicht ist, wusste ich, aber sie war neben meiner Oma und meiner Tante die einzige Frau mit der ich aufwuchs und die Freundin meines Vaters, somit sozusagen meine Mutter. "Darf ich Mama zu dir sagen Isa?" fragte ich eines Tages als wir zusammen auf der Couch saßen. "Du.. Du möchtest 'Mama' zu mir sagen?" fragte sie und sah mich erstaunt an. Ich nickte leicht und hatte Angst, etwas falsch gemacht zu haben. Hat sie mich gar nicht so lieb wie ich sie? "Natürlich darfst du 'Mama' zu mir sagen Mia!" rief sie dann und drückte mich an sich heran. Ich war total erleichtert und legte die Arme um sie. Lächelnd schaute ich zu meinem Papa, der uns beide stolz ansah. Ich glaube er war ziemlich froh, dass Isa und ich uns so gut verstehen!

Samus Sicht:
Als Isa und ich später im Bett lagen sah sie mich glücklich lächelnd an. "Du weißt gar nicht wie viel mir das bedeutet Schatz..." "Glaub mir, mir bedeutet es mindestens genauso viel. Es ist wunderschön, dieses Wort wieder aus ihrem Mund zu hören, ohne, dass sie weinen muss." "Das kann ich mir vorstellen. Ich freu mich, dass sie mich als Teil der Familie sieht." "Neben meiner Mutter und meiner Schwester bist du die einzige Frau in ihrem familiären Umfeld und ich bin froh, dass Mia dich so akzeptiert. Ich hatte irgendwie ein bisschen Angst davor, dass sie nicht über Alex hinwegkommt..." "Bist du denn über sie hinweg?" Isa sah in meine Augen. Ich nahm ihre Hand und drückte sie leicht. "Wenn dem nicht so wäre würdest du nicht hier liegen. So einer bin ich nicht. Alex wird für immer einen Platz in meinem Herzen haben, aber du bist die Frau, die ich liebe." antwortete ich lächelnd. "Ich liebe dich auch Schatz..." hauchte sie gegen meine Lippen und küsste mich sanft und gefühlvoll. Ich erwiderte den Kuss lächelnd und legte die Arme um sie. Ich schloss genießerisch die Augen und lächelte in den Kuss hinein. Nach dem tragischen Vorfall vor vier Jahren hätte ich es nicht für möglich gehalten, dass eine andere Frau die gleichen oder sogar noch stärkere Gefühle in mir auslösen könnte, wie Alex es konnte, aber der Beweis dafür lag in meinen Armen, und mein Körper reagierte entsprechend darauf... Verlegen schaute ich sie an. "Tut mir Leid..." Isa lächelte und sah mich an. "Dafür musst du dich doch nicht entschuldigen. Wir sind schließlich zusammen Hase, und ich weiß nicht wie es bei dir ist, aber ich wäre für den nächsten Schritt bereit." erklärte sie und strich durch meine Haare. Ich schaute ihr in die Augen. "Ich bin auch bereit dafür und ich kann es kaum erwarten, das mit dir zu erleben, aber ich denke es wäre besser, wenn wir damit warten, bis wir alleine sind. Ich hab keine Lust, dass Mia mittendrin reinplatzt." "Denkst du nicht, dass sie schon schläft?" "Doch, aber wer weiß, wie laut du wirst." antwortete ich grinsend. Isa riss erstaunt die Augen auf und schlug mir leicht auf die Schulter. "Was soll das denn heißen Herr Haber?" "Ach gar nichts Süße." meinte ich und legte die Arme um sie. "Du weißt doch gar nicht wie ich beim Sex bin...!" "Richtig, deshalb habe ich ja auch gesagt, wer weiß wie laut du bist. Aber nur zur Info: Ich liebe es zu hören, wenn sie sich einfach fallen lässt..." hauchte ich. "Na dann weiß ich ja jetzt, was ich machen muss." kicherte Isa und drückte ihre Lippen auf meine.

So vergingen zwei Jahre und wir drei wurden zu einer kleinen glücklichen Familie. Isa und ich hatten vor einem Jahr geheiratet und zwischen uns war einfach alles perfekt. Wir konnten zusammen lachen, bei ihr vergaß ich all meine Sorgen und fühlte mich angekommen, aber auch über ernste Themen konnten wir mühelos reden. Ich wusste, dass sie immer hinter mir stand und dasselbe galt natürlich auch für mich. Meine Musikkarriere hatte auch wieder Fahrt aufgenommen und ich war mit meinem Leben rundum glücklich und zufrieden, doch dann klingelte eines Tages das Telefon...

Ich hoffe das Kapitel gefällt euch! Schreibt's in die Kommentare und bis bald ❤️

Disappeared? Where stories live. Discover now