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Als wir an der Schule ankamen war der Rettungswagen bereits weggefahren. Wir stiegen aus und Herr Järvinen kam uns entgegen. "Hallo Herr Haber, danke, dass Sie gekommen sind." sagte er und wir haben gaben uns die Hand. "Ja kein Problem... Was hat der Rettungsdienst gesagt? Ist es was schlimmes?" "Ich weiß es nicht, Frau Mäkinen war während der Behandlung bei Mia." Wie aufs Stichwort lief die genannte Lehrerin auf uns zu. "Herr Haber, es tut mir unendlich Leid. Ich habe nur eine Sekunde nicht aufgepasst und schon lag Mia auf dem Boden..." erklärte sie und sah mich entschuldigend an. "Ist in Ordnung Frau Mäkinen, aber vielleicht sollten Sie für die Zukunft dafür sorgen, dass mehrere Personen die Pausenaufsicht machen, damit sowas nicht mehr vorkommt. Sie können Ihre Augen schließlich nicht überall haben." "Ja, das werden wir machen, aber Sie wollen jetzt bestimmt wissen, was die Sanitäter gesagt haben." Ich nickte und sie antwortete: "Also, sie vermuten eine Gehirnerschütterung, aber wollten Mia ins Krankenhaus bringen um diesen Verdacht überprüfen zu lassen." "Ok... Aber nichts schlimmes?" fragte ich und als sie den Kopf schüttelte, atmete ich erleichtert aus. Wenn meiner Kleinen auch nur irgendwas zustoßen würde, wüsste ich nicht wie ich damit umgehen sollte. Noch so einen Verlust würde ich vermutlich nicht verkraften. "Ja, wir sind auch froh darüber. Und ich kann leider nicht mehr, als mich aufrichtig bei Ihnen zu entschuldigen." "Wie gesagt, es ist in Ordnung. Wichtig ist, dass es Mia einigermaßen gut geht." "Sie sehen also von rechtlichen Schritten gegen unsere Schule ab?" "Ja. Es war ein Unfall und wie Herr Järvinen bereits sagte, mir hätte das genauso gut passieren können." "Ok, vielen Dank Herr Haber." "Kein Problem, ich würde jetzt aber gerne zu meiner Tochter." "Natürlich. Sie bringen sie ins Neue Kinderkrankenhaus von Helsinki." "Ok, das kenn ich... Danke." "Gut, dann gute Besserung und alles Gute." "Danke gleichfalls." Ich lächelte leicht und wir gaben uns zum Abschied die Hand, dann fuhren Isa und ich wieder los.
"Wow..." Fragend schaute ich kurz zu Isa. "Was denn?" "Du bist so ruhig geblieben... Ich glaube ich an deiner Stelle hätte das nicht geschafft." "Ach... Mia ist ein Wildfang. Natürlich mache ich mir Sorgen um sie und hätte mir gewünscht, dass das nicht passiert, aber wenn sie mit spielen beschäftigt ist vergisst sie alles andere. Das hätte man wahrscheinlich nur verhindern können, wenn man ihr das Toben und Spielen verbietet." "Und das kann man natürlich nicht, klar." "Ganz genau."

Ein paar Minuten später parkten wir auf dem Parkplatz der Kinderklinik und stiegen aus. Wir betraten das Krankenhaus und ich lief zum Empfang. "Hallo." "Hallo, mein Name ist Samu Haber, meine Tochter Mia ist vom Klettergerüst gefallen und wurde mit dem Rettungswagen hierher gebracht." "Warten Sie einen Moment, ich schau mal eben im System nach." Ich nickte und die Dame tippte ein wenig auf der Tastatur herum, bis sie sagte: "Ah, hier... Also Herr Haber, Ihre Tochter ist gerade in den Schockraum gebracht worden. Sie müssen einfach nur den Gang hier entlang und die zweite Tür rechts ist dann der Schockraum." "Ok gut, vielen Dank." "Gerne." lächelte sie und widmete sich wieder ihrem PC, während Isa und ich zum Schockraum eilten. Dort angekommen sah ich durch die Scheibe, das meine Tochter, umringt von einem Arzt und ein paar Krankenschwestern, auf der Liege saß und sich in eine Nierenschale übergab. Ich öffnete die Tür und betrat den Raum. "Mia...!" rief ich und wollte zu ihr, aber der Arzt stand mir im Weg. "Warten Sie mal bitte. Wer sind Sie denn?" "Ich bin ihr Vater... Und das ist meine Freundin..." erklärte ich und zeigte deutete auf Isa. "Ah ok. Gut, Herr Haber. Ich bin Dr. Heiskanen, der diensthabende Arzt in der Notaufnahme." Ich nickte leicht und fragte: "Was ist mit ihr? Die Lehrer haben gesagt, dass die Sanitäter eine Gehirnerschütterung vermutet haben." "Ja, danach sieht es aus, aber um sicher zu gehen werden wir ein CT und eine Römtgenuntersuchung machen." "Ok..." "Papa..." murmelte Mia plötzlich. Dr. Heiskanen ließ mich vorbei und ich legte die Arme um sie. "Ich bin so froh, dass es dir gut geht..." hauchte Ich und drückte sie an mich heran. "Mir ist schlecht..." "Ja, aber das geht vorüber und dann ist wieder alles gut Maus." "Sicher?" "Ja ganz sicher, aber vorher musst du noch untersucht werden." "Ok..." Der Arzt erklärte ihr dann, was noch alles gemacht werden sollte und dass sie wahrscheinlich eine Nacht zur Beobachtung hierbleiben musste. "Kann Papa mit?" "Er kann mit in die Räume, aber bei den Untersuchungen kann er leider nicht bei dir sein." "Warum nicht?" "Weil da kein anderer mit im Raum sein darf." "Ich bin aber die ganze Zeit da und wenn du es geschafft hast, kannst du sofort wieder zu mir kommen in Ordnung?" Mia schaute mich an und nickte leicht. "Gut." Wir wurden also zum Röntgen und danacj zum CT gebracht. Isa wartete solange im Wartebereich auf uns. Zuerst war Mia sehr skeptisch, aber letztlich ließ sie die Prozedur doch über sich ergehen und eine knappe halbe Stunde später saßen wir bereits mit Isa in Mias Zimmer. Als Dr. Heiskanen mit uns die Befunde besprach, stellte sich raus, dass es sich tatsächlich nur um eine Gehirnerschütterung handelte. "Das ist schon mal gut zu wissen, trotzdem möchte ich dich wie bereits erwähnt eine Nacht zur Beobachtung hier behalten ja?" "Ich will aber nach Hause..." "Ich weiß Mia, aber es kann sein, dass deine Schmerzen schlimmer werden und dann müssen wir sofort reagieren. Das geht am besten wenn du hier bist." "Aber ich will bei Papa bleiben..." murmelte sie und schaute den Arzt mürrisch an. "Aber das geht doch auch oder nicht? Ich kann ja auf der Couch schlafen." "Natürlich geht das Herr Haber. Genau für solche Fälle steht in jedem Patientenzimmer ein Sofa." "Ja dann kannst du doch ohne Probleme hier bleiben oder Süße?" "Ja." "Gut, dann schau ich später nochmal bei dir vorbei und wenn in der Zwischenzeit was ist, drück einfach auf den Knopf da neben dir ok?" "Ok." "Gut, bis später Mia." Er lächelte und verabschiedete sich von Isa und mir mit einem Händedruck, dann verließ er das Zimmer. "Papa?" "Ja Maus?" "Komm mal." Ich ging zu ihr und sie flüsterte mir ins Ohr: "Wer ist die Frau?" Lächelnd sah ich sie an und antwortete: "Das ist Isa, sie war auf Saras Geburtstag weißt du noch?" "Ja..." "Hallo Mia, dein Papa hat mir schon viel von dir erzählt." erklärte Isa und gab Mia die Hand. "Hallo. Bist du Papas neue Freundin?" fragte Mia breit lächelnd. "Ähm..." Isa schaute zu mir und als ich nickte, fuhr sie fort: "Ja, das bin ich, aber..." Weiter kam sie nicht denn Mia sprang auf und schlamg die Arme um Isa. "Ja! Ich hab endlich eine Mama!" rief sie überglücklich. Isa war überrascht, aber erwiderte die Umarmung. "Süße, beruhig dich bitte. Denk dran, dass du auf den Kopf gefallen bist..." bat ich und sah sie besorgt an. Die beiden lösten sich voneinander und Mia sah uns beide an. "Ok Papa, aber ich freu mich so! Endlich hab ich auch eine Mama, wie die anderen Kinder!" "Ja, aber fahr jetzt bitte ein bisschen runter..." "Na gut..." meinte sie und setzte sich wieder aufs Bett. "Danke."

Ich weiß nicht ob und wie regelmäßig ich die nächsten Wochen etwas hochladen werde, da ich im Urlaub bin. Wie gefällt euch das Kapitel? Schreibt's in die Kommentare und bis bald ❤️

Disappeared? Where stories live. Discover now