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Mit einem beklemmendem Gefühl fuhr ich später zu Sara. Wie zum Teufel sollte ich Mia schonend beibringen, dass ihre Mutter doch noch am leben ist? Und Isa davon zu überzeugen, dass Alex erstmal zu uns zieht wird auch nicht so leicht, wie ich vorhin gesagt habe. Ja, Isa ist kein schlechter Mensch, sie würde bestimmt nicht wollen, dass Alex auf der Straße landet, aber sie war leider auch recht eifersüchtig auf meine Exfrau. Dabei hatte sie überhaupt keinen Grund dafür. Alex hat mir vor meinem Abgang nochmal mehrfach beteuert, dass sie sich auf keinen Fall zwischen Isa und mich stellen möchte und ich weiß, wohin ich gehöre. Natürlich war Alex mir nicht egal, sie war schließlich die Mutter meiner Tochter und meine große Liebe, aber das ist Vergangenheit! Ich liebe Isa und dabei wird es auch bleiben!
Als ich ankam parkte ich den Wagen und klingelte. Die Tür ging auf und Sara stand mir gegenüber. "Hey, komm rein." sagte sie lächelnd und wir umarmten uns kurz, dann betrat ich das Haus. "Hey." Wir gingen in die Küche und sie bot mir was zu trinken an. "Ja, ein Wasser bitte." "Kriegst du." "Danke." "Und, war alles gut?" fragte ich, nachdem sie mir das Glas hingestellt und ich einen Schluck getrunken hatte. "Mit den Mädels? Ja, alles super. Die benehmen sich ja immer." Ich nickte leicht. "Mia hat auch nichts wegen dem Artikel gesagt?" "Zu uns auf jeden Fall nicht. Was die zwei in Jennas Zimmer besprechen weiß ich leider nicht." "Ja gut. Ich werde es ihr gleich sagen, wenn wir zuhause sind." "Bist du sicher, dass das eine gute Idee ist?" "Es ist auf jeden Fall besser, als ihr das zu verheimlichen. Alex ist immer noch ihre Mutter und sie hat ein Recht das zu erfahren." "Ja, natürlich, aber erinnert Alex sich überhaupt daran? Nicht, dass sie den Kontakt zu Mia verweigert..." "Darüber musst du dir keine Gedanken machen. Sie weiß zwar nicht alles, aber sie weiß, dass sie eine Tochter zur Welt gebracht hat und das reicht mir erstmal." "Das ist schön. Ihr geht es soweit auch ganz gut?" "Ja, die Ärztin meinte sogar sie kann Montag das Krankenhaus verlassen." "Ach, das hört sich doch gut an. Und dann zieht sie erstmal zu ihren Eltern?" Ich schluckte und antwortete: "Naja, eigentlich hab ich vor Isa zu fragen, ob sie zu uns kommen kann." Sara schaute mich überrascht an. "Was? Samu, hast du dir das auch gut überlegt?" "Ja, zu ihren Eltern möchte ich sie nicht schicken, also bleibt ja keine andere Möglichkeit." "Und warum soll sie nicht zu ihren Eltern?" "Erstens hab ich keine Ahnung, wo die leben, weil ich seit Jahren keinen wirklichen Kontakt mehr mit denen habe und zweitens haben sie sie einfach so aufgegeben, indem sie sie für tot erklärt haben...! Was würde das mit ihr machen, wenn sie das rausfindet?" "Du willst es ihr also nicht sagen?" "Keine Ahnung... Sie wird wahrscheinlich irgendwann nach ihren Eltern fragen und dann kann ich sie nicht anlügen. Vielleicht will sie dann auch wieder Kontakt zu ihnen aufnehmen, aber von mir kommt da nichts mehr..." "Du redest hier von den Großeltern deiner Tochter, das ist dir klar, oder?" "Ja, aber sie haben sich ja auch schon jahrelang nicht mehr gemeldet, von daher... Und Isas Eltern machen den Job der Großeltern großartig." "Du meinst also, dass Isa davon überzeugt wird ihre Vorgängerin ins Haus zu lassen, nur weil das Verhältnis zu deinen ehemaligen Schwiegereltern etwas kompliziert ist?" "Sie wird sie ja wohl kaum auf die Straße schicken oder? Außerdem hat Isa überhaupt nichts zu befürchten." "Und da bist du sicher?" "Was soll das denn heißen?" "Du weißt was ich meine. Erzähl mir nicht, dass du auch mit Isa zusammen wärst, wenn Alex damals nicht verschwunden wäre." "Nein, wäre ich wahrscheinlich nicht, das ist richtig. Alex ist aber nun mal damals entführt worden und deswegen hab ich eine neue Frau. Denkst du, ich hab sie zum Spaß geheiratet?" "Nein, das denke ich nicht. Jedenfalls hoffe ich das für dich, sie ist schließlich meine beste Freundin." "Ok, dann sage ich es jetzt noch einmal für dich: Alex ist die Mutter meiner Tochter und sie ist mir alles andere als egal, aber mein Herz gehört Isa." "Dann ist ja gut, ich glaube trotzdem nicht, dass sie damit einverstanden sein wird, aber wir werden es ja sehen." "Ganz genau." Wir redeten noch eine Weile und ich trank mein Glas aus, bevor ich Mia rief und wir uns nach der Verabschiedung auf den Weg nach Hause machten.
"Maus ich muss gleich mal mit dir reden, ja?" "Oh, Ok... Ist was passiert?" "Ja, aber es ist alles gut. Du musst dir keine Sorgen machen." "Hm ok..."

So, ich hoffe das Kapitel gefällt euch! Was denkt ihr, wie sie reagieren wird, wenn sie gleich erfährt, dass Alex noch lebt? Schreibt's in die Kommentare und bis bald ❤️

Disappeared? Where stories live. Discover now