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Isas Sicht:
Das war doch echt nicht zu glauben! Anstatt das ganze Thema einfach zu klären, verkriecht der sich in seinem Arbeitszimmer und ignoriert mich...! Ich liebte Samu wirklich, aber diese Eigenschaft, dass er bei Auseinandersetzungen meistens erstmal die Flucht ergreift störte mich total. Genervt und auch etwas wütend ging ich nach oben und zog mich um, dann legte ich mich iss Bett und las. Mal sehen, wann der feine Herr sich wieder beruhigt hat und eine anständige Unterhaltung führen kann...

Keine Ahnung, wieviel Zeit vergangen war, aber irgendwann nahm ich Schritte auf der Treppe wahr und kurz darauf klopfte es am Türrahmen. "Schatz?" hörte ich Samus Stimme, doch ich antwortete vorerst nicht. Wenn er dachte, dass es mit einem einfachen 'Tut mir Leid' getan ist, hatte er sich geschnitten. Soll er doch merken, wie es ist, wenn vom Gegenüber keine Reaktion kommt. "Isa bitte... Sprich doch wenigstens mit mir. Ich weiß doch, dass ich mich scheiße verhalten hab." "Schön für dich." gab ich zurück und blätterte die Seite in meinem Buch um. Samu seufzte und setzte sich aufs Bett. "Hör zu, es tut mir Leid, ja? Ich weiß, dass es nicht gerade meine beste Angewohnheit ist in solchen Situationen abzuhauen, aber so ist es nun mal. Und es tut mir auch Leid, was ich gesagt habe." Ich spürte seinen Blick auf mir, also legte ich das Lesezeichen ins Buch und legte dieses auf den Nachttisch, bevor ich meinen Mann anschaute. "Hast du gehört, was ich gesagt habe?" "Ja... Und du hast gemerkt, wie beschissen es ist, ignoriert zu werden?" Er nickte. "Gut." "Du hasst es, wenn ich das mache, das ist mir bewusst, aber ich kann es nicht ändern... So bin ich halt..." "Ich weiß... Und du sollst dich auch gar nicht ändern, ich liebe dich, so wie du bist, auch wenn du mich manchmal zur Weißglut treibst." lächelte ich und rutschte zu ihm. "Ich liebe dich auch. Sehr sogar." entgegnete er und legte den Arm um mich. So saßen wir einige Zeit still nebeneinander und kuschelten doch plötzlich sagte er: "Du... Wenn es für dich wirklich so ein großes Problem ist, dass Alex bei uns einzieht, dann sag mir das, damit ich ihr schnell was anderes suchen kann." "Wie willst du das denn jetzt noch machen? Sie kommt doch schon morgen." "Keine Ahnung, aber irgendwas wird mir schon einfallen. Hauptsache meine Frau ist glücklich." antwortete er und legte eine Hand an meine Wange. Lächelnd sah ich ihn an und legte meine Hand auf seine. "Ach Schatz... Ich bin glücklich, solange du bei mir bist." "Auch, wenn meine Ex hier wohnt?" "Ja, auch dann. Ich find es ja sogar gut, dass du ihr hilfst." "Echt?" "Klar. Sie wäre ohne dich ja völlig aufgeschmissen, aber es wäre trotzdem schön, wenn wir hier nicht für immer zu viert wohnen würden." "Soweit kommt es nicht, keine Sorge. Das ist nur für die erste Zeit, damit Alex sich orientieren und ihr Leben ordnen kann." "Gut, dann bin ich damit einverstanden, dass sie kommt." "Ja?" "Ja." "Danke mein Engel, du bist die beste!" rief er lächelnd und küsste mich sanft. Ich erwiderte den Kuss und so verging unser letzter Abend alleine.

Samus Sicht:
Am nächsten Morgen frühstückten wir zusammen mit Mia. "Wo schläft Alex eigentlich solange sie bei uns ist?" "Im Gästezimmer." "Ok und werden wir auch zusammen essen und so?" "Ich denke schon." Mia nickte. "Wie lange bleibt sie denn?" "Nur bis sie ihr Leben wieder alleine bestreiten kann, ich werde also mit ihr dafür sorgen, dass sie ihren Pass und alles wiederbekommt und dann werden wir zusammen nach einem Job für sie suchen." "Darf ich sie denn besuchen, wenn sie wieder einer eigene Wohnung hat?" "Natürlich." ""Schön! ich mag Alex nämlich echt gern!" "Das freut uns, aber du musst dich jetzt leider für de Schule fertig machen, es ist schon spät." meinte Isa lächelnd. "Ok!" rief meine Tochter, stand auf und lief nach oben. "Ich setze Mia gleich an der Schule ab, bevor ich ins Krankenhaus fahre ja?" erklärte  ich, während Isa und ich den Tisch abräumten. "Das wäre super, danke." "Gerne. Ach und ich wollte mit Alex in die Stadt, damit sie sich ein paar Klamotten und sowas kaufen kann." "Was du dann bezahlst." "Ja, aber  ich glaube das tut ihr ganz gut und mal ehrlich, ohne überheblich klingen zu wollen, mir tut das nicht weh, wenn sie sich was schönes kauft und wenn ich ihr dadurch was gutes tun kann, haben wir sogar beide was davon." "Ist gut, ich sag doch gar nichts. Du hast Recht, sowas würde ihr bestimmt gut tun. Dann fühlt sie sich vielleicht wieder ein bisschen so, als ob sie ein normales Leben führen würde." "Genau das ist mein Hoffnung." "Ok, dann sag ich mal bis heute Abend, ich muss nämlich gleich zur Arbeit und du solltest mit Mia los, sonst kommt sie zu spät." "Hier bin ich!" rief diese wie aufs Stichwort und lief in den Flur, um sich Schuhe und Jacke anzuziehen. "Bis später Schatz. Ich liebe dich." "Ich dich auch." Wir küssten uns, dann ging ich zu Mia und nachdem ich ebenfalls Schuhe und Jacke angezogen hatte, fuhren wir beide los.

So, ich wünsche euch erstmal ein frohes neues Jahr und hoffe euch gefällt das Kapitel! Was denkt ihr wie es laufen wird, wenn Alex bei ihnen ist? Schreibt's in die Kommentare und bis bald ❤️

Disappeared? Where stories live. Discover now