Kapitel 134

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Mit schnellen Schritten betrete ich mein Büro und bleibe kurz nach dem Eingang wie angewurzelt stehen.

Vor meinem Schreibtisch steht ein Hauself und ich erinnere mich nicht daran, den hierher bestellt zu haben.

Und dennoch ist er hier. Obwohl ich auch die Hauselfen angewiesen habe, sich in meinem Büro nicht ohne meine Aufsicht aufzuhalten. Eine reine Vorsichtsmaßnahme, da ich immer noch nicht weiß, wer Kalyn und mich ausspioniert hat.

"Was machst du hier, Elf? Niemand darf sich ohne meine ausdrückliche Erlaubnis in meinem Büro aufhalten."

Der kleine Hauself zuckt bei der Schärfe meiner Stimme prompt zusammen und schaut mich mit großen Augen an.

Irgendwie kommt er mir bekannt vor. Aber wahrscheinlich liegt das daran, dass er zum Hauselfen-Personal von Hogwarts gehört.

"Antworte mir gefälligst!", zische ich gereizt als er stumm bleibt und der Hauself schreckt erneut zusammen.

Meine Laune ist derzeit wieder auf dem absoluten Tiefpunkt und mein Geduldsfaden ist zum Zerreissen gespannt. Seit über einer Woche habe ich nichts mehr von Kalyn gehört und meine Sorge um sie wächst von Tag zu Tag.

"E-entschuldigen Sie, S-Sir. Dobby hat Neuigkeiten zu Kalyn Crawley für Sie."

Mit offenem Mund starre ich den Hauself an.

Kalyn würde mir doch keinen Hauselfen schicken... oder etwa doch?

"Und die wären?", frage ich misstrauisch und lege die schweren Bücher, die ich vorhin aus der Bibliothek geholt habe, auf meinen Schreibtisch ab.

"Kalyn Crawley ist verletzt, Sir. Sie kann ihre Beine nicht mehr bewegen, weil sie verflucht wurde."

Bei diesen Worten verkrampft sich mein Magen und sofort meldet sich meine Angst um Kalyn wieder. Doch ich ignoriere sie und versuche ruhig zu bleiben.

Wenn Kalyn verletzt wurde erklärt das, warum ich seit Tagen nichts mehr von ihr gehört habe. Andererseits ... vielleicht ist sie auch nur vorsichtig und meldet sich deshalb nicht. Immerhin weiß sie ja, dass wir beschattet werden.

Während ich stumm überlege, ob und wie diese Situation vielleicht eine Falle sein könnte, bemerke ich, dass sich der Hauself nervös die Hände knetet. Eine Geste, die mein Misstrauen weiter schürt.

"Warum bist du so angespannt, Elf?"

"Sie zögern so lange, Sir. Kalyn Crawley hat nicht mehr viel Zeit!", fleht mich der Hauself an und fällt dann vor mir auf die Knie.

"Bitte, Sir! Beeilen Sie sich!"

Schweigend starre ich das Bündel zu meinen Füßen an. Der Hauself blickt mich mit großen blauen Augen an und seine Mundwinkel zittern vor Aufregung.

"Dobby fleht Sie an, Sir! Retten Sie Kalyn Crawley, wenn Sie sie auch lieben."

Mein Mund klappt bei diesen Worten auf und ich bin für einen Moment sprachlos, was nicht oft passiert.

Woher verdammt noch einmal weiß der Hauself, dass wir ein Paar sind?!

Dann geht mir plötzlich ein Licht auf.

"DU warst es, der uns belauscht hat! Habe ich Recht?!", fauche ich und packe ihn am Kragen. Seine kleinen Beinchen baumeln in der Luft, während er ein lautes erschrockenes Quieken von sich gibt.

"Nein, nein, nein! Dobby hat Sie nicht belauscht, Sir. Dobby würde so etwas niemals tun!"

Mit einem Mal kullern dicke Tränen über seine faltigen Wangen und der Hauself fängt an laut zu schluchzen. Überrascht lasse ich ihn wieder los und beobachte, wie er seine Tränen an seinem schmutzigen Gewand trocknet.

Erinnere dich, Kalyn (Severus Snape & OC)Unde poveștirile trăiesc. Descoperă acum