Erinnere dich, Kalyn (Severus Snape & OC)

Kapitel 91

"Warte, Kalyn!"

Catherine stolpert hinter mir durch den tiefen Schnee, während wir beide auf den zugefrorenen Teich hinter unserem Haus zu rennen.

Ich kann es kaum abwarten endlich meine Schlittschuhe auszuprobieren, die ich zu Weihnachten geschenkt bekommen habe.

Am Rande des Teiches bleibe ich stehen und schaue vergnügt hinunter auf meine weißen Schlittschuhe, die ich auf meinen Armen trage. Die Kufen glitzern in der warmen Wintersonne, wie kostbare Kristalle.

Voller Vorfreude lasse ich mich in den Schnee plumpsen und ziehe sie an. Gerade, als ich die ersten wackeligen Schritte auf dem zugefrorenen Teich mache, kommt Catherine mit ihren Schlittschuhen dazu.

"Schau, Catherine!"

Ich strecke vergnügt die Arme aus und fange an, mich um meine eigene Achse zu drehen.

Meine Schwester starrt mich mit offenem Mund an. Dann schaut sie mit einer Mischung aus Neugierde und Angst auf das zugefrorene Wasser.

"Komm!", lade ich sie ein und wedele aufgeregt mit den Armen.

Zögerlich folgt mir meine Schwester aufs Eis, während ich neben ihr auf und ab schlittere. Sie hat Schwierigkeiten ihr Gleichgewicht zu halten. Deshalb reiche ich ihr meine Hand, um sie zu stützen.

Nach ein paar Minuten hat sie den Dreh zum Glück raus.

"Das macht wirklich Spaß, Lynnie!", ruft sie begeistert aus und ich erwidere ihr strahlendes Lächeln.

Wir halten uns nun an den Händen und drehen uns lachend im Kreis. Die Wintersonne scheint uns dabei ins Gesicht und ich könnte kaum glücklicher sein.

Ich liebe es, mit meiner Schwester zu spielen. Am liebsten hecken wir gemeinsam irgendeinen Unsinn aus oder spielen anderen Streiche. Eine Angewohnheit, die unseren strengen Vater regelmäßig zur Weißglut bringt.

Ich drehe mich mit ihr immer schneller, bis sie auf einmal loslässt und auf den Hosenboden fällt. Ich werde ein paar Meter weiter geschleudert und falle ebenfalls hin.

Plötzlich spüre einen scharfen Schmerz in meinem rechten Knie und als ich sehe, dass es blutet, kommen mir unfreiwillig die Tränen.

"Hast du dir weh getan, Lynnie? Geht es dir gut?", ruft mir meine große Schwester besorgt zu und schaut zu mir rüber.

Ich nicke kurz und wische mir schluchzend die Tränen aus den Augen. Als ich wieder aufschaue, steht Catherine bereits an meiner Seite und zieht mich hoch. Dann streicht sie mir lächelnd über den Kopf.

"Komm, lass uns ein Spiel spielen.", schlägt sie mit in einem aufmunternden Ton vor, aber ich zögere.

"Was... für ein Spiel, Catherine?"

"Wer zuerst den Teich überquert und die andere Seite erreicht, kriegt den Nachtisch der Anderen!", schlägt sie begeistert vor.

"Aber heute gibt es doch Schokopudding!", protestiere ich. Der Gedanke mein Lieblingsdessert an sie zu verlieren, ist für mich fast unerträglich.

"Dann beeile dich mal lieber, Lynnie!", ruft sie mir lachend zu und schlittert los. Sofort verfolge ich meine Schwester und wir laufend kreischend in unseren Schlittschuhen über den Teich.