Kapitel 120

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Müde öffne ich meine Augen und blinzele, denn die Sonne scheint mir direkt in mein Gesicht.

Ich brauche einen Moment, um zu begreifen, wo ich bin. Der Geruch von Meeresluft steigt mir in die Nase und in der Ferne höre ich Wellen, die sich immer und immer wieder an Felsklippen brechen.

Gähnend richte ich mich in meinem Bett auf und reibe mir meine Augen, bis ich auch den letzten Rest Schlafsand entfernt habe. Dann schwinge ich meine Beine aus meinem Bett und stehe auf, um zum Fenster zu laufen. Von hier aus habe ich eine hervorragende Sicht auf einen endlosen Sandstrand und auf tiefblaues Meer. Seufzend lasse ich meinen Blick schweifen und atme die saubere Luft ein. Dieser Ort ist zweifellos einer der Schönsten, die ich jemals gesehen habe.

Doch lange kann ich den Ausblick nicht genießen, denn meine Zimmertür öffnet sich und Steven erscheint.

"Ah, du bist endlich wach. Guten Morgen."

Er schenkt mir ein strahlendes Lächeln und balanciert zwei Kaffeetassen in den Händen. Der Geruch von frisch gebrauten Kaffee steigt mir nun in die Nase und lockt mich an.

"Endlich? Wie lange habe ich denn geschlafen?"

"Bestimmt über zehn Stunden. Aber dein Körper hat das nach allem mit Sicherheit auch gebraucht. Hier."

Er reicht mir eine Tasse dampfenden Kaffee, die ich dankbar entgegennehme. Obwohl ich sehr lange geschlafen habe, fühle ich mich ein wenig wie gerädert und kann den Kaffee jetzt gut gebrauchen.

"Danke.", murmele ich zufrieden und nehme einen Schluck.

"Hast du Hunger? Mollie hat gleich das Mittagessen fertig."

"Mollie ist auch hier?", frage ich überrascht, denn ich hatte sie bei unserer Ankunft gestern in Shell Cottage gar nicht gesehen.

"Arthur und Mollie sind erst heute Vormittag angekommen. Sie wollten kurz nach Ron und Bill sehen, bevor sie weiter reisen."

"Oh, sie bleiben nicht hier?"

"Nein, sie wollten zu ... ach ich weiß nicht mehr genau, wie sie heißt. Aber es war irgendeine Tante...", sagt Steven schulterzuckend.

"Okay, ich komme gleich runter."

Wenige Augenblicke später ist Steven wieder verschwunden und ich stelle meine halb leere Kaffeetasse auf den Schminktisch ab, der gegenüber vom Bett ist.

Jetzt erst fällt mir auf, dass jemand dort einen Zettel hinterlassen hat, der an mich adressiert ist. Es ist eine Nachricht von Fleur, die mir Wechselkleidung rausgelegt hat. Mein Blick wandert zu einem weiß-grünen Sommerkleid aus einem samtweichen Stoff, welches über die Stuhllehne gelegt wurde.

Nachdem ich eine ausgiebige Dusche genossen habe, schlüpfe ich in meine neue Garderobe und betrachte mich kurz im Spiegel. Das Kleid passt wie angegossen und reicht mir etwas über das Knie. Ich bin froh, dass ich nicht wieder meine dreckigen Klamotten tragen muss, denn diese riechen inzwischen ähnlich streng wie Beithir.

Als ich wenige Augenblicke später die Küche betrete, bemerke ich sofort ein fremdes Gesicht. Es ist eine blonde junge Frau, die große Ähnlichkeit mit Fleur hat und die neben Besagter steht.

"Oh es 'at gepasst. Merveilleux!", ruft mir die frisch angetraute Mrs. Weasley zufrieden zu und umarmt mich.

"Vielen Dank für das Kleid, Fleur."

"De rien!", antwortet sie vergnügt und deutet nun auf die junge Frau neben sich.

"Das ist meine Cousine Eloise. Eloise das ist Kalyn. Sie ist eine Freundin von uns."

Erinnere dich, Kalyn (Severus Snape & OC)Where stories live. Discover now