Kapitel 133

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Der Schmerz in meinem Rücken ist so heftig, dass ich keuchend auf die Knie falle. Jeder Atemzug fühlt sich an, als ob ich Feuer einatme und mir wird schwindelig. Ich kralle mich in den warmen Sand und schließe meine Augen, aber der Schwindel bleibt.

"Kalyn!"

Sie rufen jetzt meinen Namen, aber ich höre alles nur wie in Watte eingepackt. Übelkeit steigt in mir auf und ich kann schon die bittere Magensäure schmecken. Ich öffne meine Augen wieder und ringe um Luft, die in meinen Lungen irgendwie immer knapper wird.

"Kalyn!"

Stevens Stimme schafft es, zu mir durchzudringen und ich hebe meinen Kopf. Sein besorgter Gesichtsausdruck steigert meine Panik nur, denn ich weiß, dass er Angst um mich hat. Ich will ihm etwas sagen. Aber als ich meinen Mund öffne, geben meine Hände unter mir nach und alles wird schwarz.

Als ich wieder zu mir komme, sind die Schmerzen und die Übelkeit wieder verschwunden. Erleichtert öffne ich meine Augen und blicke in das ernste Gesicht von Steven, der auf meinem Bettrand sitzt.

"Steven? Wo ... wo bin ich?", frage ich heiser und erkenne meine eigene Stimme kaum wieder. Sie klingt furchtbar krächzend und meine Kehle fühlt sich staubtrocken an.

"Shell Cottage."

Irgendetwas an seinem Ton lässt mich aufhorchen.

"Was ist los, Steven?", frage ich ihn mit einem unguten Gefühl und kriege einen Hustenanfall. Steven nimmt das Wasserglas, dass zu meiner Rechten auf dem Nachttisch steht und reicht es mir.

Ich will mich im Bett aufrichten, um nach dem Wasserglas zu greifen. Doch mitten in der Bewegung halte ich inne, denn irgendetwas stimmt nicht. Es dauert einen Moment, doch dann wird es mir klar:

"Ich ... ich spüre meine Beine nicht mehr! Ich kann sie nicht bewegen, Steven! Ich kann sie nicht bewegen!", rufe ich und meine Panik wird von Sekunde zu Sekunde größer.

"Bitte beruhige dich wieder, Kalyn."

"Sag mir nicht, dass ich mich beruhigen soll! Wie kann ich das überhaupt, wenn ich nicht mehr meine Beine spüre???!!"

Meine krächzende Stimme überschlägt sich fast, aber das ist mir egal. Tränen steigen mir in die Augen und ich schlage mir verzweifelt die Hände vor das Gesicht. Sofort zieht mich Steven zu sich und streicht mir tröstend über den Kopf bis ich mich wieder einigermaßen gefangen habe.

"Es... es tut mir leid. Ich... ich wollte dich nicht anschreien."

Schluchzend schaue ich zu ihm auf und wische mir die Tränen aus dem Gesicht. Er erwidert mit ernster Miene meinen Blick.

"Schon okay, Kalyn.", sagt er und reicht mir wieder das Wasserglas. Ich nehme einen großen Schluck daraus und meine Kehle fühlt sich prompt besser an.

"Was ist passiert? Wieso ... warum kann ich mich nicht mehr bewegen?"

Steven antwortet nicht sofort und fährt sich nervös mit der Hand durch sein blondes Haar.

"Es ist der Dolch. Er hat dich im Rücken getroffen und dabei dein Rückenmark und einen Teil deiner Lunge verletzt."

Langsam erinnere ich mich wieder an meine Flucht aus Malfoy Manor. Insbesondere an den Moment, als wir disapparieren wollten und Bellatrix Lestrange ihr Messer auf uns geworfen hatte.

"Ich konnte ihn zwar entfernen, die Wunde versorgen und etwas gegen die Schmerzen machen. Aber... dein Rückenmark heilt nicht richtig. Ähnlich einer Wunde, die immer wieder aufgeht. "

"Was?! Wieso nicht?"

"Ich glaube, der Dolch ist verflucht. Er verhindert eine komplette Heilung."

"Nein, das kann nicht sein. Lestrange hatte doch mit demselben Messer Hermine am Arm verletzt. Oder ist sie etwa auch verflucht?!"

Erinnere dich, Kalyn (Severus Snape & OC)Where stories live. Discover now