Kapitel 113

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"Höher, Leute, höher!"

Wie von Arthur angeordnet halten die anderen Weasleys, Sirius Black und Shaklebolt Kingsley ihre Zauberstäbe noch weiter nach oben, um das riesige Festzelt hoch über ihren Köpfen besser auszurichten.

Ich reiße meinen Blick vom Küchenfenster und widme mich wieder der Kürbispastete, um die mich Molly für die anstehende Hochzeitsfeier von Bill und Fleur gebeten hatte. Gerne hätte ich den anderen auch noch beim Zeltaufbau geholfen. Aber Sirius hatte meine Hilfe sofort abgelehnt. Obwohl der Vorfall mit Peter Pettigrew jetzt schon fast zwei Wochen her ist, weigert er sich beharrlich mir zu verzeihen.

"Hmm, die sieht wirklich lecker aus.", höre ich eine vertraute Stimme hinter mir sagen. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie sich eine Hand von hinten in Richtung der Pastete bewegt. Sofort schlage ich sie mit dem Kochlöffel weg und drehe mich um.

"Wage es ja nicht!", warne ich Steven mit erhobenem Zeigefinger. Doch als ich seine Kleidung sehe, kann ich mir ein Kichern nicht mehr verkneifen.

"Was schaust du so, Kalyn? Gefällt er dir etwa mein neuer Festumhang nicht?", fragt er halbernst und dreht sich langsam um die eigene Achse.

"Doch doch.", antworte ich und schlage mir kichernd die Hand vor den Mund.

"Besonders ... besonders die rosa Rüschchen am Kragen haben es mir angetan."

Jetzt kann ich nicht mehr anders als laut loszulachen. Steven schaut daraufhin an sich hinunter und macht eine hilflose Handbewegung.

"Ja... na ja. Ich glaube, ich sollte lieber froh sein, dass mir Arthur überhaupt einen Umhang geborgt hat."

"Da hast du wohl Recht. Entschuldige bitte."

Steven und ich verstummen kurz und schauen uns lächelnd an. Ich bin ihm immer noch so dankbar, dass er extra seinen Aufenthalt in Brasilien abgebrochen hat, um mir beizustehen. Gerade, als ich ihm das sagen will, reißt er plötzlich seinen Blick von mir und räuspert sich nervös.

"Schön, äh, dass du wieder Lachen kannst, Kalyn."

"Stimmt. In den letzten Tagen war mir wirklich nicht nach Lachen zumute gewesen. Albus' Beerdigung war einfach so ... traurig.", erkläre ich und denke an die Zeremonie am See von Hogwarts zurück.

Unzählige Zauberer und magische Kreaturen waren gekommen, um meinem Freund und Mentor die letzte Ehre zu erweisen. Die Wassermenschen hatten sogar ein Lied vorgetragen, das wohl das Traurigste ist, was ich je gehört habe. Alleine beim Gedanken daran schnürt sich mir prompt wieder die Kehle zu. Schnell drehe ich mich zur Pastete um und wische mir verstohlen eine Träne aus den Augen.

"Hey, weißt du, an was mich das erinnert? Also das wir wieder zu Zweit in einer Küche stehen und kochen, meine ich.", reisst mich Steven aus meinem Trübsal und ich rate mit tränenerstickter Stimme:

"An unsere Kochabende in deinem Apartment?"

"Ganz genau!"

Meine Gedanken wandern nun zurück zu jener Zeit, als ich untergetaucht war und im St. Mungo als Heilerin gearbeitet hatte.

"Ich vermisse diese unbeschwerte Zeit.", murmelt Steven nachdenklich und beißt in einen Apfel, der auf dem Küchentisch in einer Obstschale gelegen hatte.

"Ja... ich auch.", pflichte ich ihm bei und denke über seine Worte nach.

Für mich war es damals nicht unbedingt eine unbeschwerte Zeit gewesen. Schließlich hatte mir Severus damals durch seine Zurückweisung das Herz gebrochen. Doch dann hatte er mich den einen Abend in dem Krankenhaus aufgespürt und Steven und mir das Leben gerettet. Er hatte einfach so seine Tarnung als Doppelagent riskiert. Für mich.

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