Kapitel 52

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Als ich wieder zu mir komme, liege ich in einem Bett im Krankenflügel.

Ich hatte gehofft, dass ich nicht so schnell wieder hier landen werde. Erst im September musste ich mehrere Tage hier verbringen, weil mir ein Kessel um die Ohren geflogen war und ich daraufhin mein Gedächtnis verloren hatte. Auch, wenn ich gerne im Krankenflügel arbeite, hasse ich es, hier als Patientin zu sein.

Langsam öffne ich meine Augen immer weiter und schaue mich um.

An meinem Fußende stehen Albus und Minerva, die sich angeregt unterhalten. Sie scheinen gut gelaunt zu sein. Erst auf dem zweiten Blick fallen mir ihre festlichen Roben auf: Albus trägt einen königsblauen Festumhang, auf den goldene Sterne und Monde genäht wurden. Minervas Robe ist dagegen waldgrün, ohne Muster und aus einem edlen, schimmernden Stoff.

Irritiert richte ich mich im Bett auf.

"Albus? Minerva? Was geht hier vor sich?", frage ich und blicke beide ratlos an.

"Ah, Kalyn. Sie sind wieder wach. Ausgezeichnet! ", begrüßt mich Albus erleichtert und tritt mit einem Glas Rotwein auf mich zu. Minerva nähert sich nun ebenfalls und schenkt mir ein kleines Lächeln.

"Wie fühlen Sie sich?", fragt mich meine ehemalige Hauslehrerin und mustert mich aufmerksam.

"Mir geht es gut, danke. Wie ... wie lange war ich eigentlich weggetreten?"

Albus holt seine Taschenuhr aus seinen Gewändern hervor und wirft einen prüfenden Blick auf sie.

"Fast den ganzen Tag, fürchte ich. Es ist inzwischen... kurz vor acht."

Erschrocken starre ich die beiden an. Normalerweise hätte ich schon nach wenigen Minuten wieder das Bewusstsein erlangen müssen.

Vielleicht stimmt etwas mit mir nicht?

Poppy tritt nun näher und schwingt sanft ihren Zauberstab über meinen Körper. Nach einem kurzen Augenblick nickt sie zufrieden und schenkt mir ein Lächeln.

"Keinen Grund zur Sorge, Kalyn. Nachdem du bewusstlos geworden bist, habe ich dir ein leichtes Schlafmittel gegeben. Du warst nämlich ganz schön erschöpft."

Erleichtert lehne ich mich zurück in meine Kissen. Tatsächlich fühle ich mich so ausgeruht, wie schon lange nicht mehr.

"Von mir aus kannst du jetzt den Krankenflügel wieder verlassen, Liebes."

Zu Albus gewandt fährt die Heilerin fort:

"Und Sie, Albus, achten bitte darauf, dass Kalyn in der nächsten halben Stunde etwas isst. Ihr Blutzucker ist immer noch gefährlich niedrig."

"Mit Vergnügen.", erwidert dieser lächelnd.

Ich bedanke mich bei Poppy und wir drücken uns kurz. Dann schwebt sie wieder davon.

"Eine Frage habe ich noch: Warum sind Sie beide denn so schick angezogen?", frage ich nun und bewundere dabei die funkelnden Steine, die auf Albus' Umhang genäht wurden.

"Dieses Jahr sind tatsächlich mehr Kollegen über die Feiertage da geblieben, als die Jahre davor. Deshalb veranstalten wir spontan eine kleine Weihnachtsfeier im Lehrerzimmer."

Unweigerlich frage ich mich bei dieser Nachricht, ob Severus auch dort sein wird. Seitdem ich wieder zurück bin, habe ich ihn nicht gesehen. Eigentlich bin ich sehr froh darüber, denn ich habe aktuell keine Lust mich mit ihm und seinen Lügen auseinanderzusetzen.

"Sie haben bestimmt Hunger, nicht wahr? Im Lehrerzimmer gibt es allerhand Köstlichkeiten.", lockt mich Dumbledore nun.

Tatsächlich fängt mein Magen beim Gedanken an Essen laut zu knurren an. Nach dem Aufwachen war ich gleich zu Albus gelaufen und hatte auf das Frühstück verzichtet. Es ist also schon eine Weile her, seitdem ich etwas gegessen habe. Um genau zu sein, war meine letzte Mahlzeit gestern bei Severus.

Erinnere dich, Kalyn (Severus Snape & OC)Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora