Kapitel 79

241 19 2
                                    


Als ich am Grimmauld Platz ankomme, ist es draußen schon dunkel und eisig kalt. Wie immer schaue ich mich unauffällig um, ob mir jemand gefolgt ist. Doch ich scheine auch dieses Mal alleine zu sein.

Während ich weiterlaufe murmele ich leise den Zauberspruch, der den von mir gesuchten Hauseingang sichtbar machen soll. Sofort fängt das Haus vor mir an, sich nach links und rechts auszudehnen bis sich schließlich die schwarze Tür mit der Hausnummer 12 zeigt.

Eilig laufe ich die Treppenstufen hoch und klopfe kraftvoll mit dem goldenen Türklopfer gegen die schwarze Haustür.

Nach wenigen Augenblicken öffnet sich der Eingang und der hässliche Hauself mustert mich abschätzig. Wortlos dränge ich mich an der kleinen Kreatur vorbei und betrete den schmalen, dunklen Flur. Sofort werde ich mit einer Welle von Beschimpfungen begrüßt. Offensichtlich haben sie wieder vergessen das Porträt der alten Black abzudecken.

Ich ignoriere das beleidigende Getöse über meinen Blutstatus und setze meinen Weg in Richtung Küche fort, aus der gedämpfte Stimmen drängen. Heute bin ich spät dran, da ich noch so lange bei meiner vorherigen "Verpflichtung" aufgehalten wurde.

Meine Gedanken driften nun zur letzten Versammlung der Todesser ab. Der Dunkle Lord ist für seine Verhältnisse gut gelaunt, was nicht zuletzt an den vielen Mordanschlägen gegen Muggel und Muggelstämmige liegt. Es ist einfach nur abstoßend, wie sich Lestrange und die anderen damit brüsten eine ganze Familie gefoltert und abgeschlachtet zu haben.

Während ich die Tür zur Küche aufstoße verstummen die Gespräche abrupt und alle Augen richten sich jetzt auf mich. Ich versuche sie nicht zu sehr zu beachten. Schließlich weiß ich, dass einige unter ihnen mir nicht über den Weg trauen. Sie wollen einfach nicht glauben, dass ich damals die Seite gewechselt habe und seitdem als Doppelspion mein Leben riskiere.

So wie beispielsweise dieser selbstgefällige Sirius Black, der mich nicht aus den Augen lässt, bis ich mich auf meinen üblichen Platz gesetzt habe. Aber sein Misstrauen mir gegenüber beruht auf Gegenseitigkeit.

"Jetzt, wo wir vollzählig sind, können wir ja starten.", beginnt Arthur Weasley und schenkt der Runde ein motiviertes Lächeln, das von mir unerwidert bleibt. 

Stattdessen setze ich mich gerade hin und mache Anstalten beginnen zu wollen. Je eher ich hier wieder weg kann, desto besser. Doch gerade als ich erläutern will, welche Pläne der Dunkle Lord derzeit schmiedet, würgt mich ausgerechnet Remus Lupin ab.

"Nicht so schnell, Severus. Bevor du mit deinem Bericht startest, möchten wir gerne ein neues Mitglied in unserem Kreis willkommen heißen."

Irritiert starre ich den Werwolf in seinen heruntergekommenen Klamotten an. Er lächelt mich entschuldigend an und blickt dann hinüber zu Moody, der sich daraufhin erhebt.

Alle Anwesenden verstummen sofort und richten ihre Aufmerksamkeit nun auf den mürrischen Mann mit dem magischen Augen, der sich schwer auf seinen Stock stützt.

"Ich brauche euch ja nicht zu erzählen, was Sache ist.", bellt er und lässt seinen Blick durch die Runde schweifen.

"Deshalb brauchen wir jetzt, mehr denn je, jede Hilfe, die wir kriegen können. Unglücklicherweise haben die meisten Hexen und Zauberer aber nicht den nötigen Mut, um ihr-wisst-schon-wem entgegenzutreten."

Ein aufgeregtes Gemurmel bricht nun aus und Alastor hält kurz inne. Seufzend greife ich zum Weinglas von mir und nehme einen Schluck.

Was für einen mittelmäßigen Zauberer haben sie jetzt schon wieder aufgelesen?

Dann räuspert sich Mad-Eye lautstark und alle verstummen wieder.

"Um es kurz zu machen: Willkommen in unserer Runde, Kalyn."

Erinnere dich, Kalyn (Severus Snape & OC)Where stories live. Discover now