Eissplitter - Kalt wie Schnee

By Lia-Mina

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Gestern war die Welt noch in Ordnung, heute stehe ich bereits vor dem Altar und soll Sam heiraten. Sam, ein j... More

Vorwort
Prolog
xXx Kapitel 1 xXx
xXx Kapitel 2 xXx
xXx Kapitel 3 xXx
xXx Kapitel 4 xXx
xXx Kapitel 5 xXx
xXx Kapitel 6 xXx
xXx Kapitel 7 xXx
xXx Kapitel 8 xXx
xXx Kapitel 9 xXx
xXx Kapitel 10 xXx
xXx Kapitel 11 xXx
xXx Kapitel 12 xXx
xXx Kapitel 13 xXx
xXx Kapitel 14 xXx
xXx Kapitel 15 xXx
xXx Kapitel 16 xXx
xXx Kapitel 17 xXx
xXx Kapitel 18 xXx
xXx Kapitel 19 xXx
xXx Kapitel 20 xXx
xXx Kapitel 21 xXx
xXx Kapitel 22 xXx
xXx Kapitel 23 xXx
xXx Kapitel 24 xXx
xXx Kapitel 25 xXx
xXx Kapitel 26 xXx
xXx Kapitel 27 xXx
xXx Kapitel 28 xXx
xXx Kapitel 29 xXx
xXx Kapitel 30 xXx
xXx Kapitel 31 xXx
xXx Kapitel 32 xXx
xXx Kapitel 33 xXx
xXx Kapitel 34 xXx
xXx Kapitel 35 xXx
xXx Kapitel 36 xXx
xXx Kapitel 37 xXx
xXx Kapitel 38 xXx
xXx Kapitel 39 xXx
xXx Kapitel 40 xXx
xXx Kapitel 41 xXx
xXx Kapitel 42 xXx
xXx Kapitel 43 xXx

xXx Kapitel 44 xXx

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By Lia-Mina


Um mich herum fühlte sich alles federleicht an. War dies der Himmel? Jedenfalls befand ich mich nicht mehr auf dem unbequemen Boden des Kerkers, also musste es der Himmel sein? Helles Licht zeichnete sich hinter meinen Augenlidern ab. Vorsichtig öffnete ich sie, kniff sie aber gleich wieder zusammen, da mich die Helligkeit blendete.

Ich blinzelte erneut, weiße Wände umgaben mich. Befand ich mich etwa in einer Wohnung?

Erst als sich meine Augen langsam an das Sonnenlicht gewöhnte, das durch ein Fenster ins Zimmer fiel, erkannte ich, wo ich mich befand. Ich war im Palast, um genauer zu sein in Sams Appartement. Ich lag in seinem Bett.

Wie lange hatte ich geschlafen? War das alles nur ein schrecklicher Traum gewesen? Hatte ich die Stadt niemals verlassen? Nein, das konnte nicht sein, ich hatte all das nicht nur geträumt.

Ein leichter Schmerz durchzuckte meinen Körper, als ich mich aufsetzen wollte. Ein Indiz dafür, dass ich tatsächlich im Gewölbe unten war und mir Verletzungen zugezogen hatte. Beinahe wäre das Gewölbe zu meiner Grabkammer geworden, doch was war geschehen? Wie war ich dort raus gekommen?

Der nächste Beweis dafür, dass sich etwas verändert hatte, war die Sonne. Sie schien hell und kräftig durch das Fenster ins Zimmer. Dabei hatte sie sich in Nordstadt seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr gezeigt.

Wenn ich mich also tatsächlich in Sams Appartement befand und ich das Ganze nicht geträumt hatte, bedeutete dies, dass nicht der ganze Palast in Schutt und Asche zerfallen war. Wahrscheinlich hatte es nur jene Teile erwischt, die der König mithilfe der Magie seiner Frau erstellt hatte. Bevor ich mir noch länger den Kopf über das alles zerbrechen konnte, vernahm ich ein leises Klicken.

Jemand hatte die Türklinke hinunter gedrückt. Augenblicklich nahm ich die Tür ins Visier und versuchte dabei nicht einmal zu blinzeln. Langsam wurde die Tür aufgeschoben.

Eine große Gestalt erschien im Türrahmen, sein hellbraunes Haar und die grünen Augen waren unverkennbar und doch traute ich meinen Augen nicht.

„Sam", wisperte ich leise, ohne meinen Blick von ihm abzuwenden.

Er lächelte, während er auf mich zu kam und sich neben mich auf das Bett setzte. Vorsichtig griff ich nach seiner Hand, um mich zu vergewissern, dass er wirklich da war. Es war seltsam seine warme Haut an meiner zu spüren, zu sehr erinnerte ich mich noch an seinen leblosen Körper vor mir.

Erschöpfte legte ich meinen Kopf an seine Schulter und genoss seine Nähe, verlor mich förmlich in ihr.
Ich hatte keine Ahnung, wie lange wir schweigend da saßen und den Moment genossen, bevor ich mich endlich dazu durch rang, ihn über all die Dinge auszufragen, die ich nicht verstand. Denn die Angst war zu groß, diesen wunderschönen Moment für immer zu zerstören.
„Sam?", fragte ich vorsichtig.

„Ja?", er hatte seinen Arm um mich gelegt und mich ganz nah an sich gezogen.

„Du lebst", dies war wohl die bescheuertste Feststellung, die ich je gemacht hatte, „Wie ist das möglich?"
Sam richtete seinen Blick auf mich, „Du meinst wegen der Sache mit dem Dolch?"

Erleichterung machte sich in mir breit als mir klar wurde, dass er nicht wütend wurde. Ich nickte, wollte endlich mehr erfahren.

„Du warst verdammt nahe dran mich zu töten. Aber ganz ehrlich, du hattest einen guten Grund dazu. Ich war nicht mehr ich selbst, ich war ein Monster."
„Die Dorfbewohner haben uns dazu gezwungen", versuchte ich mich zu verteidigen, da ich nicht wusste, wie viel Sam damals noch mitbekommen hatte.

„Ich weiß, die anderen haben mir das ganze sehr ausführlich geschildert."

„Geht es ihnen gut? Konnten alle entkommen?", fragte ich und Hoffnung machte sich in mir breit.
„Ja, alle haben es raus geschafft", versuchte er mich zu beruhigen, „Von ein paar Schrammen abgesehen, haben sie es gut überstanden."

Stille breitete sich aus, während ich die Bedeutung seiner Worte förmlich in mich aufsog. Sie hatten überlebt, sogar Mailin hatte überlebt. Der Tag konnte kaum noch besser werden.

„Zurück zu deiner Frage. Es war eine gute Wahl, den Dolch direkt in mein Herz zu rammen. Damit hast du genau die Stelle gewählt, die der König mit seinem Fluch belegt hatte. Du hast nicht mich, sondern den Dämon in mir so sehr verwundet, dass er daraufhin langsam an seinen Verletzungen erlag. Zum Glück reichte seine Kraft noch aus, um mich zu heilen. Ansonsten wäre ich mit ihm gestorben."

Sam legte eine kurze Pause ein, diese Nacht schien schlechte Erinnerungen in ihm wach zu rufen, „Mitten in der Nacht kam ich in der Grube, in der sie mich verscharrt hatten, zu mir."

Erschrocken starrte ich ihn an, das ganze klang alles andere als angenehm. Vor allem wollte ich mir nicht ausmalen, welche Schmerzen Sam in den Stunden davor alles durchlitten hatte. Wahrscheinlich wäre ihm der Tod um einiges lieber gewesen, dann wäre er endlich von seinen Qualen erlöst gewesen.

„Zum Glück hielten mich die Dorfbewohner für endgültig tot und machten sich nicht die Mühe, mich zu bewachen. Keiner von ihnen hatte berücksichtigt, dass Dämone nicht so schnell sterben, wie Menschen."

Ich musterte Sam verunsichert. Nun käme der Moment, als er sich in mein Zimmer schlich. Er war also doch keine Einbildung gewesen, er war wirklich da gewesen und ich hatte ihm keinen allzu gebührenden Empfang geboten, nachdem was er bis dahin alles durch gemacht hatte.

„Das einzige, woran ich denken konnte, warst du. Ich musste zu dir, mich vergewissern, dass es dir gut ging, dass du dir meinetwegen nichts antun würdest. Nachdem ich bei dir war, machte ich mich auf den Weg zurück nach Nordstadt. Ganz ohne meine dämonischen Kräfte, war der Weg um einiges anspruchsvoller. Ich klaute mir ein Schneemobil und machte mich auf den Weg. Ich musste vor euch dort eintreffen, weshalb ich während der Reise kaum schlief und fast die ganze Zeit unterwegs war. Natürlich zerrte die Reise an meinen Kräften und als ich mich schließlich dem König entgegen stellen wollte, war ich ein ziemlich leichtes Opfer. Er und seine Soldaten überwältigten mich und sperrten mich in den Kerker. Dort verweilte ich mit dem Wissen, dass ich mein Versprechen nicht einhalten könnte. Eigentlich wollte ich den König aus dem Weg räumen, damit ihr die Eisblume finden könnt, nun saß ich im Kerker und wusste, dass ihr bald herkommen würdet", Sam machte eine Pause, er schien sich tatsächlich Vorwürfe zu machen, dabei war er der Letzte, der uns irgendetwas schuldete.

„Als dann dieses erdbebenartige Grollen einsetzte, zog ich mich in eine Ecke meiner Zelle zurück, um nicht von den herab stürzenden Felsbrocken erwischt zu werden. Einer der Brocken beschädigte die Zelle so sehr, dass ich fliehen konnte. Ich rannte los, suchte einen Weg nach draußen und irrte dabei durch die verwinkelten Gänge des Gewölbes. Ich musste im Kreis gelaufen sein, denn irgendwann entdeckte ich erneut den Eingang zum Kerker vor mir. Am liebsten hätte ich laut aufgeschrien, den König verflucht, der mich hier unten eingesperrt hatte und dieses verfluchte Labyrinth errichtet hatte. Dann entdeckte ich allerdings eine Gestalt, die mitten auf dem Boden des Kerkers kauerte, von einer dicken Staubschicht überdeckt. Neugierig näherte ich mich der Gestalt, unsicher, ob ich wirklich sehen wollte, was sich mir da bot. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass die Person längst tot sei, weshalb ich sie vorsichtig mit dem Fuß auf den Rücken drehte. Erst konnte ich nicht glauben, was ich da sah. Dein Gesicht war zerschrammt, deine Haare nass und überall war dieser dunkle Staub. Trotzdem zweifelte ich keine Sekunde daran, dass du es warst. Erleichtert stellte ich fest, dass dein Herz noch schlug. Ohne zu zögern legte ich dich über meine Schultern und unternahm den nächsten Versuch, aus dem Labyrinth zu entkommen. Dieses Mal mit der Gewissheit, dass nicht nur mein Leben davon abhing. Ich weiß nicht mehr genau wie, aber irgendwie ist es mir gelungen den Ausgang zu finden. Dies nachdem ich längst aufgegeben hatte, das Gewölbe lebend zu verlassen. Draußen empfingen mich alle völlig perplex. Natürlich hatten sie alle geglaubt ich sei tot. Mailin konnte ihr Glück nicht fassen und brach in Tränen aus. Dein Bruder stürmte auf uns zu und half mir, dich zu einem Arzt zu bringen. Dieser teilte uns mit, dass es dir den Umständen entsprechend gut ginge. Du hättest bloß eine Gehirnerschütterung erlitten, in ein paar Tagen stündest du wieder auf den Beinen. Also brachte ich dich mit dem Einverständnis der anderen in meine Wohnung, wo du dich die nächsten Tage ausruhen könntest."

Ich starrte Sam an, noch immer konnte ich es nicht fassen, dass er neben mir saß.

„Danke, dass du mich gerettet hast", stieß ich mit heiserer Stimme hervor.

„Du brauchst mir nicht zu danken, das war das mindeste, was ich für dich tun konnte", er nahm mich in seine Arme und küsste mich auf meine Lippen.

„Mara, ich liebe dich", fügte er hinzu, während sich unsere Blicke trafen, „Ich möchte dir endlich das Leben bieten, dass du verdienst. Zu lange musstest du dich mit der Marionette des Königs herum schlagen und dich anschließend durch die gnadenlose Wildnis kämpfen. Ich möchte, dass du endlich glücklich wirst."

„Sam, ich bin glücklich", antwortete ich ihm, legte meine Arme um ihn und küsste ihn.

„Du bist am Leben, kein Diener des Königs mehr und in den letzten Monaten habe ich viele neue Freunde gefunden und gelernt, auf was es im Leben wirklich ankommt. Mein größter Wunsch ist es, die Zeit mit dir zu genießen, irgendwo weit weg von der Hektik der Stadt."

Sam lächelte, damit hatte er wohl nicht gerechnet.

„Ich verspreche dir, dass wir das tun werden, sobald hier etwas Ruhe eingekehrt ist. Im Moment können wir Helena nicht alleine lassen. Sie braucht uns. Sie bracht Leute um sich, denen sie vertraut."

„Ja, da hast du recht, wir können sie nicht im Stich lassen", pflichtete ich ihm bei, woraufhin Sam erleichtert ausatmete, „Aber sobald hier alles geregelt ist, gehen wir."

Sam lächelte zufrieden, als die Zimmertür sich bewegte und ein Stück aufgeschoben wurde.

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