xXx Kapitel 44 xXx

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Um mich herum fühlte sich alles federleicht an. War dies der Himmel? Jedenfalls befand ich mich nicht mehr auf dem unbequemen Boden des Kerkers, also musste es der Himmel sein? Helles Licht zeichnete sich hinter meinen Augenlidern ab. Vorsichtig öffnete ich sie, kniff sie aber gleich wieder zusammen, da mich die Helligkeit blendete.

Ich blinzelte erneut, weiße Wände umgaben mich. Befand ich mich etwa in einer Wohnung?

Erst als sich meine Augen langsam an das Sonnenlicht gewöhnte, das durch ein Fenster ins Zimmer fiel, erkannte ich, wo ich mich befand. Ich war im Palast, um genauer zu sein in Sams Appartement. Ich lag in seinem Bett.

Wie lange hatte ich geschlafen? War das alles nur ein schrecklicher Traum gewesen? Hatte ich die Stadt niemals verlassen? Nein, das konnte nicht sein, ich hatte all das nicht nur geträumt.

Ein leichter Schmerz durchzuckte meinen Körper, als ich mich aufsetzen wollte. Ein Indiz dafür, dass ich tatsächlich im Gewölbe unten war und mir Verletzungen zugezogen hatte. Beinahe wäre das Gewölbe zu meiner Grabkammer geworden, doch was war geschehen? Wie war ich dort raus gekommen?

Der nächste Beweis dafür, dass sich etwas verändert hatte, war die Sonne. Sie schien hell und kräftig durch das Fenster ins Zimmer. Dabei hatte sie sich in Nordstadt seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr gezeigt.

Wenn ich mich also tatsächlich in Sams Appartement befand und ich das Ganze nicht geträumt hatte, bedeutete dies, dass nicht der ganze Palast in Schutt und Asche zerfallen war. Wahrscheinlich hatte es nur jene Teile erwischt, die der König mithilfe der Magie seiner Frau erstellt hatte. Bevor ich mir noch länger den Kopf über das alles zerbrechen konnte, vernahm ich ein leises Klicken.

Jemand hatte die Türklinke hinunter gedrückt. Augenblicklich nahm ich die Tür ins Visier und versuchte dabei nicht einmal zu blinzeln. Langsam wurde die Tür aufgeschoben.

Eine große Gestalt erschien im Türrahmen, sein hellbraunes Haar und die grünen Augen waren unverkennbar und doch traute ich meinen Augen nicht.

„Sam", wisperte ich leise, ohne meinen Blick von ihm abzuwenden.

Er lächelte, während er auf mich zu kam und sich neben mich auf das Bett setzte. Vorsichtig griff ich nach seiner Hand, um mich zu vergewissern, dass er wirklich da war. Es war seltsam seine warme Haut an meiner zu spüren, zu sehr erinnerte ich mich noch an seinen leblosen Körper vor mir.

Erschöpfte legte ich meinen Kopf an seine Schulter und genoss seine Nähe, verlor mich förmlich in ihr.
Ich hatte keine Ahnung, wie lange wir schweigend da saßen und den Moment genossen, bevor ich mich endlich dazu durch rang, ihn über all die Dinge auszufragen, die ich nicht verstand. Denn die Angst war zu groß, diesen wunderschönen Moment für immer zu zerstören.
„Sam?", fragte ich vorsichtig.

„Ja?", er hatte seinen Arm um mich gelegt und mich ganz nah an sich gezogen.

„Du lebst", dies war wohl die bescheuertste Feststellung, die ich je gemacht hatte, „Wie ist das möglich?"
Sam richtete seinen Blick auf mich, „Du meinst wegen der Sache mit dem Dolch?"

Erleichterung machte sich in mir breit als mir klar wurde, dass er nicht wütend wurde. Ich nickte, wollte endlich mehr erfahren.

„Du warst verdammt nahe dran mich zu töten. Aber ganz ehrlich, du hattest einen guten Grund dazu. Ich war nicht mehr ich selbst, ich war ein Monster."
„Die Dorfbewohner haben uns dazu gezwungen", versuchte ich mich zu verteidigen, da ich nicht wusste, wie viel Sam damals noch mitbekommen hatte.

„Ich weiß, die anderen haben mir das ganze sehr ausführlich geschildert."

„Geht es ihnen gut? Konnten alle entkommen?", fragte ich und Hoffnung machte sich in mir breit.
„Ja, alle haben es raus geschafft", versuchte er mich zu beruhigen, „Von ein paar Schrammen abgesehen, haben sie es gut überstanden."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 10, 2017 ⏰

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