Verträumt

By hayaleyna

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Da gibt es dieses kleine Mädchen, welches sich in den Jungen verliebte, der ihr die Hand ausstreckte und sie... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 71
Kapitel 72
Kapitel 73
Kapitel 74
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Kapitel 80
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Kapitel 87
Kapitel 88
Kapitel 89
Kapitel 90
Kapitel 91
Kapitel 92
Kapitel 93
Kapitel 94
Kapitel 95
Kapitel 96
Kapitel 97
Kapitel 98
Kapitel 99
Kapitel 100
Nachwort

Kapitel 70

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By hayaleyna

Verträumt
Ge. 02- Kapitel 70

»Was hast du?«, fragte Cihan mich.
»Cihan, verpiss dich«, gab ich zurück. Ich war total leicht reizbar, wenn es um meine Eltern ging. Vor allem wenn solche Hirnlosen Holzkopfe irgendeinen Scheiß behaupteten, obwohl sie sie gar nicht kannten.
»Deine Launen sind unberechenbar, weißt du das«, zischte er nun. Es war eher eine Feststellung als eine Frage. Wollte der mich verrückt machen?

»Cihan verpiss dich, ich will dich nicht sehen«, wiederholte ich und versuchte ruhig zu bleiben. Ich war eben etwas aggressiv. Etwas.

»Was sonst, hä? Schlägst du mich? Das ich nicht lache.«
»Ich hab echt keine Lust auf dich«, entgegnete ich ruhig und ging an ihm vorbei.
»Das bist du!«, rief er mir noch hinterher. »Jemand, der nur an dich denkt. Jemand, der andere ausnutzt! Sag doch, dass du letztens nett zu mir warst, damit ich das nicht in der Schule sagte! Sag doch, dass du nur an dich denkst!,«
Arschloch, dachte ich und ging aus der Schule. Wegen diesem Idioten würde ich noch Ärger bekommen, weil ich einfach so den Raum verlassen hatte. Mist.

[Sicht von Alev]

Nach der Schule ging ich mit Ece zu mir. Wir quatschten eine Menge und waren wie früher. Ich meine, wir waren wieder richtig dicke und konnten über alles reden.

»Sollen wie heute wieder zu Nisan?«, fragte Ece. Sie war nur noch bei den Gedanken bei ihr... verständlich. Ich nickte sofort und da klingelte die Tür.

»Warte kurz«, gab ich Ece Bescheid und rannte zur Tür. Als ich sie öffnete, stampfte Olcay rein. »Wieso müssen manche Menschen so bescheuert sein!«, rief sie und stampfte weite zur Küche.
»Dir auch hallo«, sagte ich sarkastisch und folgte ihr. »Was ist?«
»Ich hasse vorlaute Menschen!«
»Ich weiß!«

Olcay setzte sich auf einen Stuhl und sah starr zu Boden. »Ich könnte ausrasten.«
»Tust du bereits.«
»Alev, hast du nichts besseres zu tun, als mich zu nerven?«
»Wenn ich dich nerve, wieso kommst du dann hierher?«
»Vielleicht bin ich gekommen, um meine Tante zu sehen? Vielleicht wollte ich Harun oder Sevda besuchen?«

Da kam Ece hierher. »Hi, Olcay.«
»Hi«, sagte Olcay und ließ ihren Kopf auf den Tisch sinken.
»Sie hat schlechte Laune«, erklärte ich.
»Kommt Olcay mit zu Nisan?«
»Klar!«, rief ich sofort und Olcay sah mich verwirrt an.

[Sicht von Olcay]

»Wer ist Nisan?«, fragte ich verwirrt.
»Ece, hol du doch schon Mal deine Sachen. Je früher wir hingehen, desto besser«, sagte Alev, ohne auf meine Frage einzugehen. Ece nickte und verließ das Zimmer, da wendete sich Alev auch schon zu mir mit einer traurigen Miene. »Nisan ist eine echt gute Freundin von Ece. Sie wurde-... als sie vierzehn war... vergewaltigt.«
Mein Mund klappte auf. Was?!

»Nisan ist im Moment 15 wird aber bald 16. seit fast zwei Jahren ist sie in einer Klinik. Ihr geht es nicht gut. Am Anfang hat sie wohl sehr oft versucht sich umzubringen, das hat sich dann wieder gelegt, aber sie war irgendwie... also eher leblos. Sie hatte keine Lebenslust. Gerade als sie sich langsam immer mehr erholte, hat sie dann von irgendwoher ein Messer gefunden und hat sich wieder versucht umzubringen.«

Es kam mir wie eins dieser Nachrichten vor, "dieses und jenes Mädchen wurde von dem und dem vergewaltigt", wo man immer sagte, "Wie unmenschlich!" und "das arme Mädchen". Danach war das Kapitel meist beendet. Aber jemanden zu kennen, der das ehrlich miterlebt hatte, das war brutal. Ich verzog mein Gesicht. Sie war erst vierzehn. Wie kaputt war die Welt denn eigentlich?

»Ich würde sie gerne sehen«, brachte ich brüchig hervor. »Wie geht es ihr jetzt?«
»Sie ist immer noch nicht bei Bewusstsein. Sie hat extrem viel Blut verloren.«
Ich nickte und starrte auf den Tisch. Ich konnte einfach nicht fassen, dass ich mich gerade über irgendeinen Holzkopf aufregte, während es weit schlimmeres auf der Welt gab.

Ece kam mit ihrer Tasche hierher und da sprang Alev auch schon auf. »Dann lasst uns hingehen!«
Wir gingen zur Bushaltestelle und warteten gefühlte fünf Minuten. Es dauerte ungefähr fünfzehn Minuten bis wir da waren. Die Klinik war groß und weiß. Es war halt nicht farbenfroh.

Mit schweren Schritten ging ich hinter den beiden her. Mein Herz wurde bei jedem Schritt zerquetschter. Ich wollte sie einerseits nicht sehen, andererseits hatte ich ein Verlangen danach.

Als wir oben angekommen waren, wurden wir erst gefragt, ob wir Messer oder so dabei hatten. Ich gab ihnen mein Taschenmesser, dass ich immer dabei hatte und dann wurden wir sogar abgesucht. Später, als wir reinkamen, waren sie aber ansonsten sehr freundlich.

Das Mädchen mit dem hellbraunem Haar, die im Bett lag, war mit 100% Wahrscheinlichkeit Nisan. Ich sah sie an. Sie sah irgendwie kaputt aus.

»Ich geh kurz auf Klo«, murmelte Alev und verließ sofort das Zimmer. Ece setzte sich in der Zwischenzeit zu Nisan und ihre Augen wurden glasig. Ich hatte eigentlich gedacht, dass sie jetzt weint, tat sie aber nicht. Sie strich sanft über Nisans Haar. »Sie war noch vierzehn, weißt du?«
»Darf ich dich etwas fragen?«, sagte ich vorsichtig und Ece nickte, ohne den Blick von Nisan zu nehmen.
»Ist der Täter gefasst?«
»Nein«, murmelte sie und sah mich dann voller Trauer an. »Erinnerst du dich an den Tag, an dem sich Tunç und mein Bruder geprügelt hatten?«
Ich nickte und sie fuhr fort. »Da war doch vorher so 'n Typ, der mich belästigt hatte. Er heißt Timo und... naja er war es.«

Ich riss die Augen weit auf. »Seid ihr euch da sicher?«
Sie nickte. »Er meinte, er sei an dem Tag bei so 'nem Festival gewesen, wo auch mein Bruder, Tunç, Cihan und Nisans Bruder Yakup abi war. Sie haben ihn dort nicht gesehen, das ist aber laut Gericht kein Beweis. Sie könnten ihn nicht gesehen haben, meinen die, aber er war da nicht und außerdem hat Nisan es selbst einmal gestanden. Sie hat seinen Namen gesagt, aber beim Gericht eben nicht mehr. Da hat sie gar nicht mehr gesprochen. Ihre Psyche ist um es genau auszudrücken im Eimer. Timo hat auch neben Yakup abi gesagt, dass er es war, Yakup abi kann das aber nicht beweisen. Schade.«
Ich nickte. »Wieso prügelt Yakup den nicht Tod?«
»Ganz einfach. Seine Eltern sind fast nie zu Hause. Sie müssen viel arbeiten, um Nisans Therapien, die fast nichts bringen, zu bezahlen. Sie hat eben nur noch ihren Bruder und Timo würde, wenn das Yakup abi wagt, ihn anzeigen. Timos Eltern sind reich. Der Vater arbeitet sogar in so 'ner reichen Firma und hat einen echt angesehenen Platz. Ich glaub, es war sogar diese Bener-Firma...«
Bener-Firma? Was? Wie? Wie kann das sein?

»W-wie heißt der?«, fragte ich und bemerkte, dass ich mehr als nur enttäuscht war. Aber woher sollte alles mein Vater wissen? Er kann doch nicht alle Arbeiter kontrollieren, oder?

»Ich glaub, der heißt irgendwie Richard Client oder so.«
Ich nickte und da kam Alev wieder. Unfassbar.

[Sicht von Alev]

Nachdem wir bei Nisan waren, blieben wir noch eine Weile bei mir. Olcay war irgendwie verstört, als ob etwas passiert war. Ich hatte sie sogar gefragt, was los sei, doch sie antwortete nur, dass alles okay sei.

Als es spät wurde, fuhr meine Mutter alle nach Hause. Mein Vater kam wieder einmal erst um 23:00 Uhr. Langsam machte ich mir ernste Sorgen. Was war das denn bitte für eine Arbeit?

Ich legte mich danach ins Bett und grübelte etwas nach. Alle schliefen schon, zumindest dachte ich das, als Sevda ins Zimmer kam.

»Abla, ich muss dir etwas sagen, aber du darfst mich nicht Mami petzen«, sagte sie in ihrer Zuckersüßen Stimme.
»Ja?«
»Im Kindergarten hatten sie gesagt, wir sollen etwas ausprobieren, aber ich hab das vergessen und mir ist es erst jetzt eingefallen.«
»Du willst es also schnell machen?«
»Ja! Du musst mir aber helfen! Ich muss deine Augen verbinden und dich führen! Es sollen auch Treppen und so sein! Das ist wegen, damit Kinder verstehen, wie es blinden Kindern geht und ich soll dich führen.«
»Aber Sevda, wir haben in der Wohnung keine Treppen, das geht nicht!«
»Aber wir können doch im Apartment!«
Ich sah sie schief an.

»Wenn du das nicht machst, dann sag ich Mama, dass du nicht mehr meine Schwester sein sollst, sondern Olcay abla! Dir hätte das gemacht!«
Das kleine Biest-chen wusste, wie sie mich überreden konnte...

»Okay, aber nur kurz!«
Sevda strahlte voller Freude, also verließen wir die Wohnung. Sie band mir ein Tuch um die Augen und das richtig fest. Ich konnte nichts sehen!
Dann führte sie mich eine Weile, bis ich die Orientierung verlor. Ich horte plötzlich, wie eine Tür leise aufging.
»Wer ist das, der die Tür aufgemacht hat?«, fragte ich.
»Boah, abla, du bist voll paranoid!«
»Woher kennst du denn solche Wörter?«
»Olcay abla«
»Pf, du mit deiner Olcay«, sagte ich gereizt, als ich einen Windschlag spürte. Ich war definitiv nicht mehr im Apartment. »Sevda?«, fragte ich, als sie meine Hand losließ und ich hörte wie die Apartmenttür zufiel.

Verwirrt nahm ich das Tuch vom Gesicht und fragte mich, was los sei, als ich in das Grinsen von Serkan erblickte. Was sucht der denn hier?

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