Ich schenke dir einen Stern

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Auf einmal wurde mir fürchterlich kalt und mein Körper zitterte am ganzen Leib. Dennoch musste ich stark bleiben. Ich war nicht umsonst Braden's Tochter, die Prinzessin der RCOD. Ich würde mich weniger scheiße fühlen, wenn ich jetzt nicht mit einer gefährlichen Wunde eine Nacht in einer verlassenen Gasse von Miami verbringen musste. Aber das musste ich. Daddy hätte gesagt: Heul nicht rum. Und das tat ich. Niemals hätte er mich in ein Krankenhaus gesteckt. So war das Leben in der RCOD. Ich war auf mich alleine gestellt.

Bis...

"Aurora!"

Nein. Nein. Bitte nein. Einfach nein. Was wollte dieser Idiot hier? War ich wegen meiner Wunde schon so sehr nicht mehr bei Sinnen, das ich nicht bemerkt hatte, dass er mir folgte? Warum konnte nur Kaden Johnson das und niemand anders?

Warum war er hier?

Er schien meine Frage direkt zu beantworten: "Ich habe dich gesehen und bin dir gefolgt. Ist alles okay?"

Ich nickte bloß und sah ihn forschend an. Es war komisch.

"Was zu Hölle ist da passiert?"

"Was zu Hölle ist mit dir passiert?"

Überrascht sah er mich an. Überrascht sah ich mich selbst an. Hatte ich diese Worte gerade laut ausgesprochen? Ups.

Kaden schüttelte kurz den Kopf und ging aus seine Frage weiter ein: "Was zum Teufel war da los? Oh mein Gott, dieses Restaurant ist im wahrsten Sinne des Wortes explodiert! Es ist buchstäblich nur noch Asche übrig und du fragst mich tatsächlich, was ich in dem Restaurant gemacht habe? Ja, ich wollte meiner Freundin einen Antrag machen. Aber du hast Bombe geschrien! Also, meine Frage ist relevanter. Was zu Hölle ist da passiert? Woher wusstest du, dass das Gebäude explodieren würde, verdammt?"

Ich schluckte. Das hatte ich gebraucht. Einen nervigen kleinen Jungen, der noch unter Schock stand und ständig Fragen stellte. Wie toll.

"Wieso hast du Bombe geschrien?", stellte er die Frage nochmal.

Und ich würde die Frage wieder nicht beantworten.

"Du wusstest davon." Er verschränkte seine Arme und sah mit zusammengekniffenen Augen auf mich herab, als wollte er mich durchschauen.

Blitzmerker! Ich hasste es!

"Antworte mir!", brüllte er schon fast und kniete sich zu mir herunter. Seine Augen starrten wütend in meine, bis sein Blick hoch an meine Stirn wanderte, wo ich mit meiner Hand noch immer das Blut stoppte. "Du blutest."

Ach!

"Ich fahre dich ins Krankenhaus", bestimmte er aprupt.

"Nein", dabei versuchte ich ruhig zu klingen. "Mir geht's gut."

"Nein, dir geht es nicht gut."

Wenn er mir widersprach, wurde ich aggressiv! Konnte er das nicht lassen?! Das verletzte meine Würde und Ehre! Und glaubt mir, es gab nichts schlimmeres.

"Doch, geht es", versuchte ich es weiter. Warum wirkten meine schauspielerischen Fähigkeiten nicht bei ihm?

"Nein", sagte Kaden entschieden.

Zwecklos.

"Du kommst jetzt mit." Entschlossen stand der Junge auf, der meine Lügen durchschaute.

"Willst du mich kidnappen?", fragte ich grinsend.

"Das ist nicht witzig. Die Wunde sieht nicht gut aus. Du solltest zu einem Arzt. Ich bringe dich ins Krankenhaus. Wenn du willst kann meine Mom dich auch untersuchen."

Aurora BlackWhere stories live. Discover now