Aufgeregt

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K A D E N
J O H N S O N

Noch ein paar Minuten. Und ein paar Sekunden. Dann war es soweit. Der Antrag rückte immer näher und ich saß tatsächlich vor der Uhr in meinem Zimmer. Das Ticken der Zeiger ließ mich ungeduldig und schweißnass werden. Schon seit heute Morgen drückte mir mein Herz schwer wie eine Last. Und was mir noch mehr Schmerz bereitet hatte, waren die Alpträume dieser Nacht. Sie waren schlimmer den je. Das schrecklichste war, das ich nicht aufwachte und sich dieser verfluchte Traum immer wieder wiederholte. Sonst wachte ich immer auf, doch in dieser Nacht war es anders. Im Allgemeinen träumte ich diesen furchtbaren Traum öfer den je. Ich versuchte nicht daran zu denken, doch im Augenblick war das unmöglich. Wie konnten diese Träume überhaupt möglich sein? Vor allem aus medizinischer Sicht?

Ich warf nochmals einen Blick auf die Uhr und grub meinen Kopf sofort wieder in meine Hände. Doch ich stand auf. Erhob mich mit verrücktem Herzschlag für meine Aufgabe. Der Antrag.

Ich trat aus meiner Zimmertür und polterte die Treppe hinunter.

"Kaden!", riefen Dad, Mom und meine große Schwester wie aus einem Munde, die gerade im den Flur gekommen waren.

"Wir sind so stolz auf dich", sagte Mom und zog mich in ihre mütterliche Umarmung.

Danach folgte Ali, die mir einfach nur mit ihrem Lächeln sagte, dass alles gut war. Auch sie schloss mich in die Arme.

Dann lief ich zu Dad, bei dem ich schneller als ich gucken konnte in seinen Armen lag. Ich lächelte, als er mich wieder losließ. "Daran erkenne ich, dass du mein Sohn bist." Stolz zeichneten sich auf seinem Gesicht und Augen ab.

Eine Träne entwich meinem Auge. Mom war inzwischen mit ihren Nerven völlig woanders, die sich mit Ali Taschentücher teilte. Auch aus Dad's Auge kullerte eine Träne.

"Wir lieben dich", flüsterte Mom, die jetzt von ihren Tränen beherrscht wurde.

"Ich euch auch", erwiderte ich und drehte mich um. Es war soweit. Zeit, um dies zu tun, für was ich mich entschieden hatte.

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Die Fahrt kam mir wie eine Ewigkeit vor. Aber auf einmal musste ich mich an Blair's und meine Kindheit erinnern. Damlas waren wir fünf und spielten im Sandkasten.

Flashback

Blair's Lachen erfüllte den Garten der Thompsons. Unsere Mom's lagen in Sonnenliegen auf dem Rasen und unterhielten sich, während wir unser Sandschloss fertigstellten, worüber Blair sich mächtig freute, denn sie klatschte begeistert in die Hände. "Wow, wir sind fertig!", kreischte sie. "Das ist die schönste Schloss, das ich je gesehen habe!"

 "Das ist die schönste Schloss, das ich je gesehen habe!"

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Blair

Ich stimmte ihr zu und steckte schließlich zum Abschluss einen Stock, der auf der Wiese lag, an den höchsten Turm. Dann fragte ich nachdenklich: "Aber wer soll denn da wohnen?"

"Hm, wie wär's mit uns beiden?", fragte Blair aufgeregt, strich sich eine blonde Strähne hinter's Ohr und nahm zwei Figuren. Ein Mädchen im weißen Kleid und ein Junge im Anzug. "Ich bin die Prinzessin und du der Prinz."

"Okay", sagte ich schulterzuckend und wartete gespannt darauf, was sie als nächstes tun würde.

"Wir haben geheiratet und deshalb ziehen wir hier jetzt ein" erklärte sie und stellte die zwei Figuren vor das Sandschloss.

"Aber was ist denn geheiratet?", fragte ich neugierig.

"Wenn eine Prinzessin und ein Prinz sich ganz doll lieb haben, dann heiraten sie. Man ist dann für immer zusammen", lächelte sie.

Und dann grinste ich sie noch lange an.

Flashback End

Das würde ich Blair sagen! An dieser Erinnerungen würde ich aufbauen.

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Die Limo von Dad fuhr zu der Villa der Thompson. Ich stieg aus und lief monoton zur Türe, wo ich läutete. Kurze Zeit später machte Blair die Türe auf und lächelte mich an. Sie war wunderschön und fiel mir um den Hals.

 Sie war wunderschön und fiel mir um den Hals

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Blair

Sie sah bezaubern aus, wodurch sie ein Lächeln auf meine Lippen zauberte. Als wir uns voneinander lösten, sah ich Saorise und Kira, Blair's Eltern, hinter ihr. Kira lächelte mich liebevoll an und Saorise hielt einen Daumen hoch. Ich führte Blair nach draußen und ihr Dad schloss die Türe hinter uns.

Auf einmal drückte sie sich mit ihrem eleganten Kleid ganz nah an mich. Sie schlang ihre Arme um mich und blickte zu mir auf. Ich war immer noch größer als meine Freundin, obwohl sie hohe Schuhe trug. Ihre blau-grünen Augen betrachteten mich liebevoll. Und dann fingen wir an, uns zu küssen.

"Du siehst wunderschön aus", sagte ich, während ich ihr über den Rücken fuhr.

"Du auch", erwiderte sie und grub ihre Finger in mein Haar.

"Wir sollten jetzt los." Obwohl ich Blair für immer hätte küssen können.

Sie nickte und gemeinsam liefen wir zur Limo. Ich machte ihr, wie es meine Art war, höflich die Tür auf und half ihr hinein. Ich kam hinterher. Blair rückte ganz nah an mich und legte ihren Kopf in meine Schulter.

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Unsere Limo hielt genau vor Le restaurant de Gerad, das in Coconut Grove lag. Das Restaurant war etwas kleiner, was perfekt war. Blair hakte sich bei unter, als wir in das Restaurant schritten. Mit jedem Schritt wurden meine Knie auf einmal weicher.

Das Restaurant war von innen sehr gemütlich und sofort wurden wir von einem Kellner begrüßt: "Bonsoir, Mademoiselle et Monsieur."

Nachdem ich ihm meinem Namen gesagt hatte, lächelte er und zeigte auf einen zweier Tisch. "Wenn Sie mir bitte folgen würden." Seinen Akzent konnte man nicht überhören, aber das verlieh dem ganzen Charme und Klasse, wie ich fand.

Wir folgten dem Kellner und setzten uns schließlich.

"Ein französisches Restaurant also", stellte Blair beeindruckt fest.

Ich nickte und wir nahmen die Speisekarte an. Ich blätterte herum, aber las überhaupt nicht, sondern beobachtet Blair unauffällig aus dem Augenwinkel, die aber völlig gelassen in der Karte las.

Noch nie war ich so aufgeregt.

Aurora BlackWhere stories live. Discover now